Verlagsvorstellungen – Infos und Interviews

Als Buchbloggerin habe ich nicht nur viele Bücher gelesen und rezensiert, ich war auf Buchmessen und habe dort viele Autoren treffen und kennen lernen dürfen. Einige Autoren sind so genannte Self Publisher, andere haben mit großen Verlagen Verträge abschließen können und dann gibt es noch viele kleine Verlage. Auf diese möchte ich nun unsere Aufmerksamkeit richten und in der nächsten Zeit die Verlage und die Personen, die dahinter stehen, interviewen.

Als erstes habe ich zu drei Verlagen Kontakt aufgenommen und kann sie hier nun vorstellen:

Kopfkino Verlag – Thomas Dellenbusch  —  Link zur Vorstellung

Maximum Verlag – Petra Mattfeldt — Link zur Vorstellung

Verlag edition oberkassel – Detlef Knut — Link zur Vorstellung

Nachdem ich mit meiner neuen Idee gestartet bin, wurde ich auf zwei weitere Verlage aufmerksam. Die Namen teile ich Euch schon mal mit. Ansonsten dauert es ein bisschen, denn ich muss und will mich ja auch vorbereiten und selber schon mal möglichst viele Informationen einholen. Dafür brauche ich allerdings auch Zeit.

Ich plane an folgende Verlage meine Fragen zu senden, damit ich ausführlich darüber berichten kann. Aber ich stelle jetzt schon einmal die Links zu den Verlagsseiten ein, so hat jeder die Möglichkeit sich vorab umzusehen:

beneBücher – Sam Feuerbach – Link zur Verlagsseite

Second Chances Verlag – Jeannette Bauroth – Link zur Verlagsseite

Verlag Maximum – Petra Mattfeldt

Wenn ich den Maximum Verlag vorstellen möchte, dann komme ich an Familie Mattfeldt nicht vorbei. 😉 Was ich jetzt allerdings nicht als besonders schlimm empfinde.

          Alin Mattfeldt                                                             Petra Mattfeldt

Uli Mattfeldt

Petra Mattfeldt ist mir vor sieben Jahren schon als Caren Benedikt begegnet. Als Fan historischer Bücher habe ich natürlich Bücher von ihr gelesen. Später kamen dann weitere Bücher hinzu, die sie unteren anderen Namen geschrieben hat. Wir lernten uns auf einer Buchmesse kennen und nutzten auch die Gelegenheit zu einem längeren Gespräch. Da bleibt es nicht aus, dass ich den weiteren Werdegang verfolge. Ich lernte den Sohn Uli und den Mann Ulrich Mattfeldt kennen und ich bekam mit, dass der Maximum Verlag ins Leben gerufen wurde und um diesen geht es jetzt.

Achja, ich möchte noch erwähnen, dass ich inzwischen einige Bücher des Verlages gelesen und rezensiert habe und von diesen auch begeistert war.
Liebe Petra,
ich freue mich, dass Du Dich bereit erklärt hast und einige Fragen beantworten möchtest. Nach wie vor bin ich ja begeistert und bewundere Dich, was Du alles auf die Beine stellst. Wie war das noch einmal mit den 24 Stunden 😉
Erstmal vielen Dank für die lieben Worte, liebe Ulla! Ja, über diese komische Regelung, dass der Tag nur 24 Stunden hat, haben wir ja schon mal gesprochen. Komische Regelung 😀 Nein, im Ernst: Ich gebe zu, dass ich schon auch manches Mal so meine Schwierigkeiten habe, alles unter einen Hut zu bringen. Doch es ist eben so: Ich liebe das Schreiben, das Lesen und einfach alles, was irgendwie mit Büchern zu tun hat. Und das gibt natürlich eine Menge Energie.

Buchmesse Leipzig 2019
Petra und Uli Mattfeldt mit mir

Du hast selber sehr viele Bücher geschrieben und eins gemeinsam mit Deinem Sohn Uli. Auf der Messe in Leipzig 2019 hatte ich die Gelegenheit mit Dir, Deinem Mann und Deinem Sohn zu sprechen und mich interessierte brennend, wie denn die Familie mit dieser aktiven Frau und Mutter klar kommt. Inzwischen weiß ich, dass nicht nur Uli im Verlag mitarbeitet, auch Deine Tochter Alin ist dort tätig, aber dazu kommen wir später.
Berichte uns doch bitte mal, wie es dazu kam, dass Du einen eigenen Verlag gegründet hast.

Die Arbeit als Autorin ist sehr interessant, nicht nur wegen des Schreibens. Ich habe Kontakt mit vielen Bloggern, Buchhändlern und eben auch anderen Autoren. Dabei habe ich viele Geschichten über Verlage mitbekommen, die teilweise nicht sehr schön anzuhören waren. Ich selbst muss sagen, dass ich von meinen Verlagen immer gut behandelt wurde, aber dieses Glück haben eben nicht alle. Da ich immer mal wieder ein gutes Wort für den einen oder anderen Autorenkollegen eingelegt habe, dachte ich mir, dass es doch noch besser wäre, wenn ich es selbst besser mache, einfach dadurch, dass ich aus eigener Erfahrung weiß, was Autoren wichtig ist. Deswegen stieg ich beim Bookspot Verlag zu Burkhard Bierschenck in die Geschäftsführung auf. Burkhard hatte „Multiversum“ herausgebracht und die beiden Teile von „Der Jahrbuch-Code“. Wir arbeiteten erfolgreich zusammen und bereits hier konnten meine Tochter und mein Sohn erste Verlagsluft schnuppern. Mir wurde jedoch klar, dass Bookspot Burkhards Verlags ist und ich wollte etwas Eigenes. Also habe ich Maximum gegründet. Wir bedienen die Genres Krimi/Thriller, Liebe/Unterhaltung und historische Romane, also vor allem Bereiche, in denen ich selbst auch schon geschrieben habe. Mir ist dabei besonders die enge Zusammenarbeit zwischen Autor und Verlag wichtig, ein steter Austausch, der das beste Buch hervorbringt.


Nun ist es ja nicht so, dass jeder sagen kann, ich gründe jetzt mal eben einen Verlag, Dir hat sicher geholfen, dass Du als Autorin schon reichlich Erfahrungen sammeln konntest, oder?

Ganz genau, wie eben schon gesagt, hat mir das Autorendasein extrem geholfen und war überhaupt erst der Grund, einen Verlag zu gründen. Von Vorteil war natürlich, dass ich schon einiges über die Verlagsarbeit wusste und auch schon viele Menschen kannte, die wichtig für einen Verlag sind, zum Beispiel um überhaupt erstmal sichtbar zu werden. Aus diesem Netzwerk konnte ich mir dann die Besten zur Unterstützung raussuchen, sodass Maximum entstehen konnte. Das war nicht einfach, dahinter steckt viel Arbeit und Überzeugungskunst, aber wir haben es am Ende geschafft. Jetzt gilt es, Maximum wachsen zu lassen!


Du schreibst ja immer noch Bücher, wie sieht denn nun Deine Zeiteinteilung aus? Ich denke für die Verlagsarbeit musst Du ja ebenfalls einiges leisten?

Das Schreiben ist und bleibt ein wichtiger Teil in meinem Leben. Ich arbeite sehr viel an meinen Büchern. Im Verlag gibt es auch immer wichtige Entscheidungen zu treffen, weshalb ich hier präsent sein muss. Ich denke, dass ich da momentan einen guten Mittelweg gefunden habe. Mal arbeite ich mehr für den Verlag, mal schreibe ich mehr. Ich habe allerdings auch einige Bereiche im Verlag so aufgeteilt, sodass ich mich nicht mehr darum kümmern muss. Dabei ist es Wichtigsten, an einem Strang zu ziehen. Da ja, wie du bereits erwähnt hast, sowohl meine eine Tochter als auch mein Sohn gleich miteingestiegen sind, hat es zum einen gleich so richtig Spaß gemacht, aber auch den Vorteil mit sich gebracht, dass wir uns eben unglaublich gut kennen und so die Stärken des jeweils anderen optimal nutzen können. Außerdem habe ich, wie ich finde, auch neben meinen Kindern die besten Mitarbeiter der Welt, denen ich wirklich sehr vertrauen kann und deshalb viel Autonomität zugestehen. Außerdem schreibe ich viel abends oder eben auch nachts. Das ist anstrengend, aber ich mache mir auch immer wieder bewusst, dass das, was ich hier tue, mein absoluter Traum ist. Es ist eben vor allem eine Frage der Einstellung.
Von Deinem Sohn Uli weiß ich ja, dass er inzwischen studiert, welchen Studiengang hat er gewählt. Im Verlag arbeitet er nun auch mit, was genau macht er dort?

Uli studiert gerade Kommunikations- und Medienwissenschaft im Hauptfach und Geschichte im Nebenfach. Im Verlag kümmert er sich um die Manuskripte. Alles, was bei uns eingereicht wird, geht an ihn. Außerdem erarbeitet er gemeinsam mit unserer Presse- und Öffentlichkeits-Agentin Heike Stepprath Texte für Postings und kümmert sich um die Website. Das Studium hat er natürlich nicht zufällig gewählt. Was er dort lernt, soll er bestenfalls im Verlag umsetzen. Geschichte hat er gewählt, weil er sich selbst schon immer sehr dafür interessiert hat, aber auch weil es ihm hilft, historische Romane besser prüfen zu können, die einen wesentlichen Teil unseres Verlagsprogramms ausmachen.
Leider habe ich Deine Tochter Alin noch nicht kennen gelernt, habe aber gesehen, dass sie für die Covergestaltung zuständig ist. Die mir übrigens sehr gut gefallen. Ist jetzt ein weiteres Familienmitglied infiziert?

Ja, das kann man so sagen! Alin hat bei Bookspot auch bereits Plakate gestaltet und Dinge wie das Layout gelernt. Jetzt bei Maximum übernimmt sie alles, was mit Gestaltung zu tun hat. Sie entwirft die Cover, für die wir wirklich schon extrem viele Komplimente bekommen haben. Sie gestaltet Plakate, Banner, Postings und das Layout, also wirklich alles, was zum Design des Buches gehört. Zusätzlich arbeitet sie in einem Architekturbüro als Bauzeichnerin, wozu vor allem Ausführungsplanungen von Bauwerken gehören und übernimmt auch dort Aufgaben der Büropräsentation/Vorstellung nach außen. Der Bereich Design hat sie also wirklich gepackt und ich kann froh sein, sie mit ihren vielseitigen Kenntnissen und modernen Ideen an Bord von Maximum zu haben.


Ich kenne ja eigentlich nur die Bücher, die ich letztendlich in den Händen halte, deshalb möchte ich natürlich etwas mehr über die Verlagsarbeit erfahren.
Sucht Ihr nach Autoren oder wie finde sie Euch?

Wir haben uns bei Maximum dazu entschieden, nur mit Agenturen zusammenarbeiten. Das bedeutet, dass wir über unsere festen Agenturen, die auch auf unserer Website verlinkt sind, regelmäßig Manuskripte bekommen, die wir dann prüfen. Der große Vorteil bei der Arbeit mit Agenturen ist, dass die Manuskripte bereits auf die Qualität hin vorgeprüft sind und wir insoweit tatsächlich Zeit sparen. Uns wird professionell Exposé, Leseprobe und eine Vita zugeschickt und wir können das sehen, ob es etwas für uns ist.
Zusätzlich kenne ich viele Autorinnen und Autoren, mit denen ich auch im Kontakt bleibe. Wenn sie mir einen Roman anbieten, höre ich natürlich zu und schaue, inwieweit dieser zu uns passt und ob wir vielleicht gemeinsam etwas erarbeiten können. Die Autorengemeinschaft ist insgesamt eben sehr herzlich, da öffnen sich einige Türen.


Sie reichen Manuskripte ein und wie geht es dann weiter?

Die Manuskripte (zunächst Leseprobe, Vita, Exposé) gehen an meinen Sohn, der die Romane vorprüft. Ich schaue natürlich auch auf den Stoff. Daraufhin sprechen wir über Stärken und Schwächen, ob der Roman in unser Programm passt und wie wir ihn bewerben können. Da spielen einige Faktoren mit rein, zum Beispiel auch der Autor oder die Autorin selbst, also die mediale Präsenz, das Genre, das Thema und so weiter. Wenn wir uns entschließen, das Buch zu verlegen, wird das Vertragliche geregelt. Nachdem das erledigt ist, geht es ins Lektorat.


Habt Ihr eigene Lektoren?

Wir arbeiten mit dem erfahrenen Lektorenteam von Dr. Rainer Schöttle (DRSVS) zusammen und sind damit sehr zufrieden. Die Lektoren liefern uns sehr gute Texte, verstehen die Autorinnen und Autoren und arbeiten sehr freundlich und professionell mit ihnen zusammen.


Wo werden die Bücher gedruckt?

Wir arbeiten mit der Druckerei CPI zusammen und sind auch hier sehr zufrieden mit der Qualität, der Schnelligkeit der Auslieferung und der innovativen Beratung.


Werbung ist wichtig, damit die Bücher auch sichtbar werden, was macht Ihr dort?

Dafür ist Heike Stepprath zuständig, sie kümmert sich um unseren Social Media Bereich. Des Weiteren organisieren wir Lesungen, stehen in ständigem Kontakt mit Buchhandlungen,  Bloggern und Rezensenten. Unsere Website hat einen eigenen Shop und Newsletter, wir gestalten Trailer für unsere Bücher und stellen ebenfalls auf unserer Website und Social Media Hör- und Leseproben zur Verfügung. Seit neuestem bieten wir nun auch Online-Lesungen an. Generell stellen wir für die Lesungen alles zusammen, was der Autor und die Buchhandlung benötigen. Von Plakaten zur Ankündigung, über Banner auf unserer Website bis hin zu Eintrittskarten für den Verkauf vor Ort geben wir alles, um ein möglichst breites Publikum für unsere Autoren anzusprechen. Außerdem nutzen wir natürlich Systeme wie VLB-Tix, um unsere Bücher und Programme sichtbar zu machen. Hier kann man sogar das Buch ganz leicht zum Testlesen anfordern, genau wie auf unserer Website.


Können sich Blogger für Rezensionsexemplare bewerben?

Für Blogger und Rezensenten bieten wir das ganze Paket: Über Social Media, unseren Website-Newsfeed und unseren Newsletter geben wir rechtzeitig Auskunft, damit sich für Rezensionsexemplare beworben werden kann, sowohl für ein zugeschicktes Buch als auch für ein E-Book. Gerade Rezensenten und Blogger, die bereits gelistet sind, müssen sich nur kurz bei uns melden und werden sofort eingetragen. Auf unserer Website haben wir einen Button, über den man einfach ein Rezensionsexemplar anfragen kann. Wir freuen uns aber über jeden Weg, sei es per Mail, über die Website,  oder auch als Nachricht/Kommentar über Social Media!


Werden wir irgendwann einen Stand des Verlages auf einer Buchmesse besuchen können?

Auf jeden Fall! Wir wollen allerdings, dass der Stand dann auch wirklich ein Hingucker ist, deswegen wollen wir erst ein völlig etablierter Verlag sein und ein größeres Programm haben, ehe wir uns hierzu entschließen.


Wie viel Bücher sind bisher bei Euch erschienen und was habt Ihr noch geplant?

Momentan sind bei uns fünf Bücher erschienen, das sechste erscheint am 06.04.2020: „Die Muskatprinzessin“ von Christoph Driessen. Dazu haben wir bereits zwei Hörbücher herausgebracht, gelesen von Bodo Henkel („Der Käpt’n – Jenseits der See“) und Helmfried von Lüttichau („Opfer ohne Blut“). Weitere Bücher sind bereits geplant und zwar in allen Genres, die wir verlegen. Allerdings haben wir uns entschieden, aufgrund der aktuellen Corona-Krise nach „Die Muskatprinzessin“ abzuwarten und erst im Herbst das nächste Buch herauszubringen, da ja die Buchhandlungen geschlossen sind. Ihr könnt euch aber auf noch viele tolle Titel von Maximum freuen!


Deine eigenen Bücher haben ja bereits ein Verlags-Zuhause, planst Du weitere, die dann in Eurem Verlag erscheinen werden.

Maximum ist gedacht, um anderen Autoren den Traum, das eigene Buch im Verlag zu veröffentlichen, zu ermöglichen. Deswegen werde ich meine historischen Romane weiterhin bei meinen bisherigen Verlagen veröffentlichen. Allerdings hätte ich mal wieder Lust, einen Krimi zu schreiben und den könnte ich mir sehr gut bei Maximum vorstellen. Vorausgesetzt natürlich, dass der Roman von meinem Sohn angenommen wird (lacht)! Ich würde gerne sehen, was für ein Cover Alin zaubert. Aber grundsätzlich würde ich erst einmal sagen: Nein – meine Bücher erscheinen nicht bei Maximum.


Wie sieht es bei Deinen Kindern aus, möchten sie nicht ebenfalls Bücher schreiben, bzw. hat Uli vor, mal ganz alleine eins zu schreiben?

Uli hat bereits angekündigt, wieder zu schreiben und dieses Mal alleine. Allerdings gibt die Zeit das im Moment nicht her, der Verlag wächst und es gibt viel zu tun. Dazu kommt das Studium, das auch seine Zeit einfordert. Nach dem Studium möchte er jedoch wieder anfangen und sein Glück mit dem ersten eigenen Buch unter seinem Namen versuchen.
Alin wird ihren Weg nicht im Bereich des Schreibens gehen, sondern in der Gestaltung. Auch hier wollen wir ihr weitere Aufträge ermöglichen. Zuallererst wollen wir aber Maximum weiter nach vorne bringen.


Mit Sicherheit gibt es noch einiges zu berichten, denn mir ist bestimmt nicht alles eingefallen, wonach ich hätte fragen können. Deshalb biete ich Dir hier die Gelegenheit, was möchtest Du uns mitteilen.

Du hast da schon einen sehr guten Job gemacht! Ich möchte gerne noch einmal sagen, was Maximum ausdrückt: Zusammenarbeit. Es hat einen Grund, dass meine Kinder mit an Bord sind. Wir arbeiten Hand in Hand für den maximalen Erfolg eines Buches und sind dabei sehr an dem Austausch mit dem Autor oder der Autorin interessiert. Sowohl in der Covergestaltung als auch beim Klappentext lassen wir den Autor zu Wort kommen und erarbeiten auf dieser Grundlage etwas, mit dem wir alle sehr zufrieden sind. Ich möchte wirklich jeden ermutigen, das zu tun, was ihm/ihr gefällt. Wenn es das Schreiben ist, dann wollen wir dabei gerne helfen.


Deine Kinder habe ich bisher noch gar nicht zu Wort kommen lassen und biete ihnen hier ebenfalls die Gelegenheit.

Erstmal auch ein herzliches Hallo von uns beiden, liebe Ulla! Wir freuen uns sehr, dass wir Teil des Maximum Verlags sein dürfen. Insgesamt ist das für uns natürlich eine extrem spannende Zeit, wir lernen jeden Tag etwas Neues und haben das große Glück, den Verlag mit aufbauen und dabei in alle einzelnen Bereiche schauen zu dürfen. Maximum hilft uns also, nicht nur unseren eigenen Bereich zu meistern, sondern wir erfahren überall, auf was es ankommt.
Für uns ist das Wichtigste das wunderbare Feedback. Es ist jedes Mal ein einzigartiges Gefühl, das eigene Buch gedruckt und fertig in den Händen zu halten. Wenn dann noch das Cover, der Klappentext und der Text insgesamt gelobt werden, dann haben wir für uns alles erreicht. Was noch gar nicht erwähnt wurde: Wir können uns nur bei dem Maximum-Team bedanken. Wir haben in unserer Firmenstruktur zwar eine generelle Verteilung der einzelnen Aufgabenfelder, aber wir helfen uns im Verlag alle gegenseitig. Das stärkt nicht nur das Gefühl, wirklich gemeinsam ein Buch auf den Weg zu bringen, sondern hilft uns, den gesamten Ablauf zu verstehen, das große Ganze, wenn man so will. Wir sind uns sicher, dass wir durch unser an einem Strang Ziehen Maximum groß machen werden, zusammen und als Familie!
Liebe Petra und liebe Familenmitglieder, ich bedanke mich vielmals, dass ich hier meine Fragen los werden konnte.
Wir danken dir, liebe Ulla, dass du dich für uns und unsere Arbeit interessierst. Getreu unserem Motto: Entdecke dein Maximum, hoffen wir, dass ganz viele neugierig geworden sind und einfach mal auf unserer Website vorbeischauen.

Link zur Website des Verlages

KopfKinoVerlag – Thomas Dellenbusch

Große Verlage kennt jeder, aber viele wissen nicht, dass es kleine Verlage gibt, die ebenfalls sehr gute Bücher herausbringen. Hier möchte ich nun den KopfKinoVerlag vorstellen und habe dazu ein Gespräch mit Thomas Dellenbusch geführt. 

Lieber Thomas,
ich danke Dir, dass Du Dich meinen Fragen stellen möchtest. Bisher habe ich „nur“ Autoren interviewt, bis ich auf die Idee kam, dass ich ebenso gut auch mal Verleger interviewen könnte. Du bist allerdings beides – Autor und Verleger – und es kann sein, dass sich einige Fragen auf beide Tätigkeiten beziehen. Damit bin ich eigentlich auch gleich beim Thema, denn ich erzähle meinen Lesern als erstes, wie ich meinen Interviewpartner kennengelernt habe.
Für mich als Bloggerin gibt es reichlich Zufälle, und zufällig habe ich Dich bei einem Autorenfrühstück kennengelernt. Während ich frühstückte, durften Autoren etwas vorlesen, und ich weiß noch, wie begeistert ich von Deinem Auftritt war. Selber bin ich kein Freund von „dünnen“ Büchern, und deshalb war ich so überrascht, dass Du mich mit dem kurzen Stück aus Deinem Buch so gefesselt und neugierig gemacht hast. Das war der Beginn einer Autoren-Blogger-Buch-Freundschaft. Erst danach habe ich erfahren, dass Du einen Verlag und zwar den KopfKino-Verlag (MeinKopfKino.de) führst.

Wie bist Du auf die Idee gekommen, einen Verlag zu gründen?

Hallo Ulla, ich danke dir herzlich für dieses Interview. Deine erste Frage lässt sich nur beantworten, wenn ich dir erzähle, warum ich mich für das Literaturformat „Kurzromane“ entschieden habe. Meine Freundin und ich lassen schon einmal gerne den Fernseher aus, kuscheln uns stattdessen aufs Sofa und lesen uns gegenseitig aus einem Buch vor. Doch was liest man? Hört sich leichter an als es ist. Denn Vollromane scheiden aus, die kriegst du an einem Abend nicht fertig. Kurzgeschichten (per Definition maximal 20 Seiten) sind zu kurz. Die füllen den Abend nicht. Es müsste etwas dazwischen geben. Etwas, was beim Lesen ungefähr so lange ist wie ein Spielfilm, also etwa 2 Stunden. Das wäre ideal. Aber finde das mal! Das gibt es, ja, aber da kannst du lange suchen. Also dachte ich mir: Dann schreibst du solche 2-Stunden-Geschichten eben selber, immerhin bist du Texter von Beruf.
Und jetzt, nach dieser Vorgeschichte, kann ich dir auch deine Frage beantworten. Alle, die mich kannten, von Freunden, über Autorenkollegen, Lektoren bis hin zu Agenten, sagten mir: „Lass die Finger davon! Die Deutschen mögen dieses Format nicht. Das kauft keiner!“
Okay, das akzeptiere ich. Aber was ich nicht akzeptiere, ist, dass das NIEMAND mag. Denn es ist nicht nur perfekt als Filmersatz, egal ob auf dem Sofa oder beim Campen, es ist auch perfekt für die Zwischenräume des Lebens, z.B. eine Bahnfahrt von A nach B, die Auszeit im Café oder am Strand, beim Friseur, während die Farbe einwirkt u.s.w.
Trotzdem musste ich der Tatsache Rechnung tragen, dass „der Deutsche“ dieses Format grundsätzlich nicht mag. Auch du – du erinnerst dich – gehörtest dazu, bis du ein paar meiner Bücher gelesen hast. In welcher Form also, fragte ich mich, kann man dem Rechnung tragen? Wenn überhaupt, war mein Schluss, muss ich jene Autoren, die in diesem Format schreiben, an einer zentralen Stelle bündeln. Damit es den wenigen Fans von Kurzromanen leicht gemacht wird, diese zu finden. Wenn sie alle verstreut sind, kämpft jeder Autor alleine gegen Windmühlen. Ich halte es für förderlicher, wenn möglichst viele Kurzromane zentral unter einem Dach zu finden sind, gebündelt unter dem Motto „KopfKino in Spielfilmlänge“. Das war der Grund für die Verlagsgründung.


Du lebst im falschen Land dafür. Kurzromane sollen im angloamerikanischen Bereich deutlich beliebter sein als in Deutschland.

Das habe ich auch des Öfteren gesagt bekommen. Und das ist sicherlich auch der Grund dafür, dass bislang drei meiner Titel in den USA ins Englische übersetzt wurden.

Wie kam es zu dem Namen des Verlages?

Als Autor schreibe ich lebendig, also bildhaft. Beim Schreiben versetze ich mich in die Rolle eines Filmregisseurs, der mein Buch verfilmt. Ich schreibe so, wie ich das an seiner Stelle auf einer Leinwand inszenieren würde.
Ich kenne sehr viele Kollegen, die in ihren Büchern immer wieder in die sogenannte Berichtsform verfallen (Harald wurde wütend und verwies den unverschämten Bittsteller seines Büros). Ich schreibe so, dass sich im Kopf des Lesers ein Film abspielt (Harald schlug mit der Faust auf den Tisch und schrie: „Verlassen Sie sofort mein Büro!“).
Diesen Stil erwarte ich auch von meinen Verlagsautoren. Und was liegt da näher als dieser Verlagsname und diese Bezeichnung für die Kollektion: KopfKino in Spielfilmlänge?
Du hast ja einige Bücher geschrieben, wurden sie von Anfang an in dem Verlag veröffentlicht?

Ja, ich habe nie einen anderen Weg in Erwägung gezogen.


Du schreibst ja weiterhin noch Bücher, mich persönlich haben als erstes die Bücher „CHASE“ begeistert und danach „Verstecktes Herz“, Bücher in ganz verschiedenen Genres. Das finde ich auch sehr interessant, was darf ich von Dir noch erwarten?

Just im Moment schreibe ich am dritten Teil der CHASE-Reihe mit dem Arbeitstitel „Jagd auf den Schatz des Zaren“. Danach steht wieder etwas Literarisches à la „Verstecktes Herz“ auf der Agenda: „Der Garten der grünen Äpfel“ oder „Der Apfelgarten“.


Wie lange schreibst Du an einem Buch und wie sieht die Arbeitsaufteilung bei Dir aus?

Das Schreiben an sich geht relativ schnell, weil das Buch schon fix und fertig ist, wenn ich mit dem eigentlichen Schreiben beginne. Was ewig dauert, ist das Plotten, das Konzipieren der Story. Eine Kollegin sagte einmal in der „Rheinischen Post“: „Dellenbuschs Bücher sind wie aus einem Guss“ – komplett durchkonzipiert. Und dafür brauche ich sehr lange, manchmal ein Jahr und länger, insbesondere bei der CHASE-Reihe, in der es um intelligente Rätsel geht, die es sich auszudenken gilt. Die muss ich ja nun vorher alle entwickeln, damit sie in die Story passen und obendrein für Überraschungen sorgen. Und ich schreibe nun mal nicht nur. Viel Zeit geht auch fürs liebe Geldverdienen drauf, als Lektor, Verleger und Hörbuchproduzent.


Du bist sehr aktiv im Verband der Selfpublisher, auf Messen treffen wir beide uns regelmäßig. Wie wichtig ist Dir diese Tätigkeit.

Der Buchmarkt verändert sich radikal. Das Selfpublishing mischt die Szene auf, und es wird immer besser. Selfpublisher haben was zu sagen, und auch sie müssen und dürfen ihre Interessen artikulieren, damit die Rahmenbedingungen des Marktes auch sie berücksichtigen. Das geht nur, wenn sie eine Stimme haben. Eine mächtige Stimme. Und diese Stimme ist der Verband. Das war mir sofort klar. Ich bin Mitglied geworden, als der Verband 33 Mitglieder hatte. Inzwischen sind es 700. Bereits jetzt wird er von den Großen des Buchmarktes gehört und ernst genommen. Dieser Verband ist wichtig, und je größer er ist, desto besser kann er sein Gewicht einbringen. Wären wir 4.000 Mitglieder würde unser Vorsitzender beim Lanz sitzen, sage ich immer. Inzwischen führe ich die Geschäftsstelle des Verbandes, und er tut eine Menge für seine Mitglieder und für die Akzeptanz des Selfpublishing.
Um noch einmal auf Deinen Verlag zurück zu kommen, wie muss ich mir eigentlich die Arbeit als Verleger vorstellen. Suchst Du nach Autoren oder wirst Du von ihnen angeschrieben.  Bekommst Du Manuskripte eingereicht?

Ganz am Anfang habe ich eine bestimmte Autorin gesucht, weil ich einen Kurzroman von ihr gelesen hatte, der mich total begeisterte: Tanja Berns „Distant Shore“. Tanja war vom Konzept des Verlages sofort begeistert und schaffte es, die Rechte an „Distant Shore“ vom ursprünglichen Verlag auf den meinen zu übertragen. Inzwischen gibt es zwei Fortsetzungen dieser bewegenden Geschichte in Irlands Süden. Mittlerweile suche ich nicht mehr aktiv, sondern bekomme regelmäßig Manuskripte angeboten, meistens von einer Literaturagentur, deren Inhaberin das Konzept ebenfalls mag. Allerdings lege ich sehr viel Wert auf schriftstellerisches Können und Handwerk. Auch sind bestimmte Genre ein Ausschlusskriterium, wie beispielsweise Erotik, Grusel, Horror, Psychodramen oder Autobiographisches. Der KopfKino-Verlag macht nur klassische Unterhaltungsliteratur. Aber gut muss sie sein 😉


Wenn Du Dich entschieden hast, ein Buch zu veröffentlichen, wie geht die Arbeit bei Dir dann weiter?

Abgesehen davon, dass es dann zu einem Vertrag mit dem Autor kommt, durchläuft es zunächst ein professionelles Lektorat. Dann lassen wir ein dazu passendes Cover entwickeln. Wir finden einen Titel gemeinsam mit dem Autor. Es erhält eine ISBN, wird gesetzt und dann als eBook, Taschenbuch und als Hörbuch veröffentlicht.


Der KopfKino-Verlag ist ein sehr kleiner Verlag. Wie kommt es, dass er auch Hörbücher herausgibt?

Das ist ganz einfach. Ich dachte mir von Anfang an: Wenn es schon Geschichten in Spielfilmlänge sind, die man sich statt fernzusehen vorlesen kann, sollte es sie auch in einer vorgelesenen Form geben. Das liegt doch nahe.


Ich stelle mir vor, dass viele „Neulinge“ bei Dir Manuskripte einreichen, was empfiehlst Du ihnen im Vorfeld?

Unter https://www.meinkopfkino.de/faq/162-informationen-fuer-interessierte-autorinnen.html steht alles, was wir von einem Manuskript erwarten. Schwierig zu formulieren ist dabei das schriftstellerische Können. Das wird dann im Einzelfall beurteilt. Und es ist wie es ist: die meisten Einreichungen müssen wir ablehnen, weil es genau daran mangelt. Dann empfehle ich erst einmal üben, üben und üben. Dabei helfen Ratgeber. Ich persönlich bin ein Fan der Ratgeber von Stephan Waldscheidt.
Das Ablehnen aus diesem (Qualitäts-)Grunde ist allerdings nicht einfach. Da ich bekannt dafür bin, zu sagen, was Sache ist, bekomme ich oft beleidigende Mails von in ihrer Eitelkeit getroffenen Autoren zurück. Damit muss ich leben. Besser allenfalls als mit schlecht geschriebenen KopfKino-Büchern auf dem Markt.


Wo können die Bücher Deines Verlages erworben werden. Wenn ich in meine Buchhandlung gehe, kann ich dort ein Buch bestellen?

Natürlich sind die eBooks überall erhältlich, wo es eBooks gibt. Die Hörbücher gibt es auf Audible, iTunes und Amazon. Die Taschenbücher gibt es bei Amazon und in der Buchhandlung. Alle KopfKino-Bücher haben eine deutsche ISBN und sind im VLB eingetragen, können also von jeder Buchhandlung bei mir im Kundenauftrag bestellt werden. Diesen Service bieten erfahrungsgemäß jedoch nur inhabergeführte Buchhandlungen an. Die großen Buchhandelsketten bestellen nur beim Großhändler, und dort bin ich nicht gelistet. Aber bei inhabergeführten Buchhandlungen: Kein Problem!


Was wird alles unternommen, damit die Leser auf die Bücher Deines Verlages aufmerksam werden?

Ich gebe dir zum Beispiel gerade ein Interview!! Im Ernst: Die Möglichkeiten eines Kleinstverlages sind klein. Ein wenig Facebook- oder Amazonwerbung, gelegentliche Lesungen, Teilnahme an Veranstaltungen (z.B. demnächst Bücherbummel auf der Düsseldorfer Kö) und Presseartikel. So hat beispielsweise Sabine Heinrich (Frau TV) beim WDR Literaturmarathon 2018 aus meinem Buch „Liebe ist kein Gefühl“ öffentlich gelesen, oder ich wurde von Christine Westermann (Das literarische Quartett, Zimmer frei!) zu meinem Verlagskonzept in eine ihrer Sendungen eingeladen. Das ist natürlich toll, aber grundsätzlich ist es so, dass die Möglichkeiten eines Kleinstverlages begrenzt sind. Aber je mehr Autoren im KopfKino-Verlag veröffentlichen, desto größer wird die Reichweite.


Du machst Lesungen, empfiehlst Du das den Autoren ebenfalls?

Auf jeden Fall! Das beste Mittel, um Menschen zu begeistern!


Ich kann mir vorstellen, dass Du nicht mehr soviel Zeit hast, Bücher Deiner Kollegen zu lesen. Aber wenn es dazu kommt, kannst Du dann den Verleger abstellen?  Ich merke es doch an mir, seit ich als Buchbloggerin tätig bin, lese ich ganz anders und mache mir mehr Gedanken.

Ja, den Verleger kann ich sehr gut ablegen. Was quasi gar nicht geht, ist es, den Lektor abzulegen. Ich lektoriere ja auch Manuskripte von Selfpublishern und anderen Verlagsautoren. Das hat mein Lesen schon massiv verändert.


Hast Du eigentlich als Kind gerne gelesen und wenn ja, an welche Bücher kannst Du Dich gut erinnern?

Das Lesen war eine meiner großen Leidenschaften als Kind (neben Brettspielen). So sehr, dass ich es selber versuchen wollte, indem ich mir mit neun Jahren kein Spielzeug sondern eine Schreibmaschine zu Weihnachten gewünscht und bekommen habe. Darauf entstanden erste Kurzgeschichten. Gelesen habe ich fast die gesamten U-Lit-Klassiker wie Robinson Crusoe, Moby Dick, Tom Sawyer, Die drei Musketiere, Karl May, diese ganze Riege halt.


Das sind natürlich alles Vollromane. Was liest du heute? Nur noch Kurzromane, oder kannst du auch einen Vollroman genießen?

Aber natürlich. Ich lese fast alles. Sachbücher, Voll- und Kurzromane. Es ist doch keine Frage, wie viele Seiten ein Buch hat, sondern wie gut es unterhält oder informiert. Wir bewerten Bücher doch nicht nach Gewicht. Ich habe von einer Blogger-Gemeinschaft einmal gesagt bekommen, Kurzromane seien nur der halbfertige Mist untalentierter Autoren. Bei solch fachkundigen Urteilen würde sich ein Stefan Zweig im Grabe herumdrehen.


Wenn Du in die Vergangenheit reisen könntest, welchen Autor würdest Du dann besuchen und warum?

Oh Mann, da wären so viele zu nennen. Aber wenn ich unter all jenen eine Entscheidung treffen müsste, dann sicher Shakespeare. Egal, wie „gebildet“ sich das vielleicht anhören mag, aber er ist nicht nur der Größte von allen, der ausschlaggebende Grund ist, dass niemand wirklich historisch belegen kann, wer Shakespeare eigentlich war. Und das wüsste ich halt gerne.


Ich bedanke mich vielmals bei Dir und wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit dem Verlag und natürlich auch Deinen Büchern.

Für dich und mit dir immer wieder gerne, Ulla!
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