Ulla im Radio

Eine Krimiwoche auf der Blogseite von Tintenhain

Anlässlich der Krimiwoche, die von Mona auf ihrer Blogseite Tintenhain organisiert wird, habe ich endlich diesen Beitrag geschrieben. Schaut dort mal vorbei, am besten lest Ihr jeden Tag, denn dort können tolle Bücher gewonnen werden. Es müssen nur die Fragen zum Krimiquiz beantwortet werden. Dort auf der Seite sind auch alle beteiligten Blogs aufgeführt. Auch dort lohnt es sich zu lesen.

Ulla im Radio

Für eine Sendung, die im Radio Sunshine FM 97,5 ausgestrahlt wurde, habe ich im Februar 2021 diesen Beitrag gesprochen. Später wurde der Beitrag, etwas geschnitten, in der Mediathek bei NRWision eingestellt, den sich nun jeder anhören kann. Aber er kann auch hier nachgelesen werden:

Hommage an Klassiker – Krimis des vergangenen Jahrhunderts

Viele kennen mit Sicherheit Agatha Christie und ihre Krimis. Die meisten wahrscheinlich deshalb, weil einige Bücher verfilmt wurden. Aber wer hat eins ihrer Bücher gelesen oder würde es heutzutage lesen? Da stellt sich mir die Frage, sind diese Krimis jetzt noch interessant, sind sie spannend genug?

Aus welchem Grund beschäftige ich mich mit dieser Frage? Nun, Anlass war ein Buch, dass ich vor einiger Zeit gelesen habe, weil der Buchtitel „Mord im Okzident-Express“ mich neugierig gemacht hatte.

Alex Wagner, eine österreichische Autorin hat diesen Krimi geschrieben. Im Gespräch mit der Autorin erfuhr ich dann, dass sie die Serie ihrer Detektivin Penny Küfer als eine Art Hommage an das „Golden Age“ der Detektivromane ansieht

Für mich war es nun der Grund, dass ich die Bücher „Mord im Okzident-Express“ und „Mord im Orient-Express“ nicht nur gelesen habe, sondern mir auch weitere Gedanken dazu gemacht habe.

Zunächst möchte ich kurz auf die Inhalte der Bücher eingehen.

Ich beginne mit dem Klassiker „Mord im Orient-Express“.

Hercule Poirot ist ein sehr guter Privatdetektiv, der mit dem Zug von Aleppo nach Calais fahren will. In Istanbul muss er in den luxuriösen Orient-Express umsteigen. Ich lerne nach und nach die Mitreisenden kennen. Eine sehr interessante Mischung von Leuten mit besonderen Charakteren, die mir nicht alle sympathisch erscheinen.

Es ist Winter und im damaligen Jugoslawien gibt es so viel Schnee, dass eine Weiterfahrt nicht möglich ist. Der Zug steht und Hilfe ist erst einmal nicht zu erwarten. Da wird einer der Mitreisenden tot aufgefunden, erstochen! Nun, der Mörder muss sich im Zug befinden und Hercule Poirot bekommt den Auftrag, den Fall zu lösen.

Hier finde ich es jetzt ausgesprochen interessant, wie er an die Lösung heran geht. Die heutigen technischen Mittel stehen ihm nicht zur Verfügung. Allein durch Befragen, nachdenken und kombinieren muss der Detektiv herausfinden, was tatsächlich vorgefallen ist. Das große Rätselraten beginnt, nicht nur für den Ermittler sondern auch für mich als Leserin. Hinweise gibt es genügend.  

Mord im Orient-Express sorgt jetzt nicht unbedingt für Herzklopfen, denn es fehlt für mich die extreme Spannung. Für mich ist es ein interessanter rätselhafter Krimi. Nebenbei lese ich auch noch etwas über Einstellungen und Meinungen der damaligen Zeit. Ich erfahre beispielsweise, was Englänger und Amerikaner voneinander halten.

Das Ende des Buches war für mich eine Überraschung, damit hätte ich nicht gerechnet. Es waren sogar zwei Sachen, die mich überrascht haben. Aber ich werde natürlich nicht verraten, wer es war. Der Gärtner kann es ja nicht gewesen sein.

Komme ich nun zu dem Krimi „Mord im Okzident-Express“ von Alex Wagner.

Penny Küfer will mit dem so genannten Okzident-Express von Wien nach Paris fahren. Bei dieser Fahrt kommt es nicht auf die Geschwindigkeit an. Denn die rund tausend Kilometer könnten wesentlich schneller zurückgelegt werden. Aber der Weg ist das Ziel und die Fahrgäste sollen ja auch in aller Ruhe den Luxus genießen können. Als in ihrem Abteil ein Mann tot zusammenbricht, wird sie gefordert, obwohl sie sich ja noch mitten in der Ausbildung zur Detektivin befindet. Nun sollte man annehmen, dass alles schnell geklärt werden könnte, denn ihr stehen heutzutage ja ganz andere Mittel zur Verfügung.

Mit einem Handy könnte Hilfe gerufen werden. Aber jetzt kommt der Schnee ins Spiel, der dafür sorgt, dass auf den Straßen kein Durchkommen ist. Der Zug stoppt in einem kleinen Ort, mitten zwischen zwei größeren Städten. Penny ist also gefordert. Sie muss nachdenken, fragen und kombinieren. Denn bei einem Mord bleibt es leider nicht. Auch in diesem Zug befinden sich sehr viele interessante Personen. Nach und nach lernen Penny und ich alle genauer kennen. Das große Rätselraten beginnt auch diesmal für mich. Es gibt Verdachtsmomente, allerdings auch eine überraschende Wendung.

Natürlich will und kann ich die beiden Bücher nicht miteinander vergleichen, möchte aber zumindest auf Parallelen hinweisen.

Beide Male hat der Schnee dafür gesorgt, dass der Zug stoppen musste und es von außerhalb keine richtige Hilfe gab.

Hercule Poirot und Penny Küfer hatten Unterstützung von zwei Personen, mit denen sie sich auch austauschen konnten.

Abgeschnitten von der Außenwelt, mussten die beiden Ermittler klar kommen. Wobei der Krimi der Gegenwart genauso gut war, wie der Klassiker. Unterhaltsam waren beide.

Beide Autorinnen haben einen Detektivroman geschrieben, die Handlung spielt in einem abgeschlossenen Raum und es kommt auf die Kombinationsgabe der Ermittler an

Und doch jeder Krimi versprüht auf seine eigene Art den Zeitgeist der Entstehung.

Wenn ich bedenke, dass Agatha Christie ihren Krimi vor rund 70 Jahren geschrieben hat und die technischen Hilfsmittel von heute nicht kannte, ist es schon eine tolle Leistung.

Alex Wagner dagegen hätte auf alles zurückgreifen können und musste sich etwas einfallen lassen, ohne all dies auszukommen. Ich erwähnte ja schon, dass sie die Serie von Penny Küfer als Hommage betrachtet und eine moderne Version zu den alten Detektivgeschichten schreiben möchte.

Deshalb wird Penny Küfer in der Verlagsmitteilung auch die junge Miss Marple des 21. Jahrhunderts genannt.  Insgesamt wurden bisher 8 Bücher geschrieben, wobei ich zwei weitere Titel besonders hervorheben möchte: Arsen und Spitzenhöschen und Das Phantom der Staatsoper, was im April 2021 erscheinen wird.

4 Gedanken zu „Ulla im Radio

  1. Pingback: Krimiquiz - Tag 4 [Krimiwoche] - Tintenhain - Der Buchblog

  2. Liebe Ulla, das Buch „Mord im Orientexpress“ sollte ich auch mal lesen. Ich kenne die Verfilmung mit Sir Peter Ustinov als Hercule Poirot und auch die Neuverfilmung mit Kenneth Branagh. Aber diesem fehlt die Verschmitztheit eines Peter Ustinovs.
    Dann werde ich mir das Buch besorgen. Mord im Okzidentexpress befindet sich schon in meiner „Bibliothek“.

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  3. Hallo und guten Tag,

    ja, der unvergessende Sir Peter Ustinov….den sieht man doch immer in der Rolle „Hercule Poirot“
    genauso wie Margaret Rutherford als Miss Marple…..augenzwickern..

    Danke für diesen Beitrag….LG…Karin…

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