London ist immer eine Reise wert

Immer wieder London… ich war schon unzählige Male in dieser Stadt und ein Ende ist auch noch nicht abzusehen. Manch einer könnte vermuten, es würde doch langweilig. Da kann ich nur widersprechen, das kann ich mir nicht vorstellen, denn die Stadt ist so groß und es gibt immer noch Orte, die ich neu entdecke.

Anreise und erster Tag in London
Neu und ungewohnt war in diesem Jahr zum Beispiel die Anreise. Bisher bin ich immer geflogen und habe schon einige Flughäfen kennen gelernt, aber diesmal wollten meine Tochter und ich mit dem Zug anreisen. Eigentlich hatte ich immer Respekt vor der Fahrt durch den Tunnel und deshalb möchte ich hier nun genauer auf die Fahrt eingehen.
Aus welchen Gründen auch immer, wird nicht an jedem Tag die Möglichkeit angeboten, mit dem Zug von Düsseldorf nach Brüssel zu fahren, wo wir in den Euro Star nach London einsteigen können. So war es auch an unserem Wunschreisetermin. Es bedeutete, dass wir zunächst nach Köln fahren mussten, um dort in den Eurostar, dem ehemaligen Thalys, einzusteigen.
Da die Bundesbahn in den letzten Jahren immer mal wieder für unangenehme Überraschungen gesorgt hat, war dies ein Punkt, der mir etwas Bauchweh bereitete. Also beschlossen wir, so früh zum Bahnhof zu fahren, damit wir mehr als rechtzeitig in Köln sind. Es war ja klar, ist man überpünktlich, dann klappt alles. Die Züge fuhren normal und wir waren dann wirklich frühzeitig in Köln. Aber glücklicherweise kann man sich dort ja auch gut aufhalten und beispielsweise einen muntermachenden Kaffee trinken.
Auf der Fahrkarte stand der Hinweis, dass man sich rechtzeitig auf dem Bahnsteig einfinden soll. Dort teilte uns eine Mitarbeiterin dann auch mit, in welchem Abschnitt sich unser Wagen befinden würde. Das klappte schon mal hervorragend. Der Zug fuhr ein und direkt beim Einstieg wurden die Fahrkarten kontrolliert. Ganz in Ruhe konnten Koffer verstaut und die Sitzplätze eingenommen werden. Allerdings gab es wohl irgendwelche Probleme in der Technik und es wurde durchgesagt, dass alle Reisenden in Brüssel den Zug verlassen müssen. Die nach Paris reisenden konnten auf dem gegenüber liegenden Bahnsteig wieder in ihren Wagen einsteigen. Uns betraf das ja nicht, denn wir mussten ja sowieso aussteigen und den Zug nach London nehmen.
Zunächst haben wir den Check-In-Bereich suchen müssen, was jetzt nicht sehr schwer war, aber wenn man sich nicht auskennt, dauert es doch etwas länger. Eine Stunde vor Abfahrt wird der Schalter geöffnet und wir fühlten uns an den Sicherheitsbereich im Flughafen erinnert. Gepäck und alles andere musste aufs Fließband und wurde kontrolliert. Durchaus verständlich, denn schließlich wollten wir die EU verlassen und in ein anderes Land einreisen. Der Wartebereich war entsprechend groß und konnte auch noch mit Duty Free Shopping verbunden werden, wer es mag, hatte Gefallen daran.
Nun wurde es langsam Zeit, dass das Boarding beginnen müsste und alle stellten sich mehr oder weniger brav in die Warteschlange. Es tat sich nichts, bis jemand vom Personal ganz aufgeregt rief, dass der Zug gecancelt wird. Oh Schreck, was nun. Es gehen ja wesentlich mehr Leute in einen Zug als ins Flugzeug und wie wollten sie uns dann nach London bringen. Natürlich waren die Lautsprecherdurchsagen nicht vorhanden oder sehr schlecht. Nach einer Weile verstanden wir dann, der Zug fährt mit Verspätung. Nun, das war uns jetzt auch egal, es war ja früher Tag und Hauptsache, wir können überhaupt fahren. Als es endlich soweit war, konnte der Bahnsteig betreten werden, es kam keine Hektik auf, jeder konnte in Ruhe den entsprechenden Wagen und Sitzplatz suchen. Ich muss jetzt allerdings zugeben, dass es sitzplatzmäßig im ehemaligen Thalys bequemer war, aber egal, Hauptsache…..
Ich hatte auf meinem Handy entsprechende Hörbücher gespeichert und stöpselte die Kopfhörer ins Ohr. Dabei kann ich wunderbar abschalten und es kann auch passieren, dass ich sehr gut abschalte. So war es dann auch. Als ich die Umwelt wieder wahr nahm, war ich schon in England. Danach ging es sehr schnell und wir erreichten den Zielbahnhof St. Pankras. Ich staune immer wieder, wie riesig manche Bahnhöfe dort sind und vor allem, wie das Gebäude von außen aussieht und welche Wirkung es hat.
Wie in meinen bisherigen Reiseberichten, trenne ich Bilder und Bericht voneinander. Also bedanke ich mich an dieser Stelle schon mal bei allen, die nun weiterlesen werden.
In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs haben wir ein Hotel gesucht, gefunden und gebucht und nach wenigen Gehminuten auch erreicht. Das Angus Hotel ist ein einfaches „ein-Zimmer-breites-Hotel“. Es hat für unsere Zwecke gereicht und lag wirklich sehr zentral. Da in dem Hotel kein Frühstück angeboten wurde, haben wir uns morgens in der Nähe Lokale ausgesucht und uns dort gestärkt.
Aber zunächst wollten wir an dem Samstagnachmittag unsere Umgebung erkunden. Ich hatte vor einiger Zeit die Trilogie der Autorin Stefanie H. Martin über „Die Liebenden von Bloombury“ gelesen. Dazu gehörte auch Virginia Woolf und sie hat in Bloomsbury in einem Haus gewohnt, wonach wir Ausschau hielten. Es gab jede Menge Hinweise, aber das Haus selbst haben wir nicht entdeckt. Dafür aber den ersten Buchladen. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir bei dieser Reise von Büchern und Buchläden immer wieder magisch angezogen werden sollten.
Nachdem wir festgestellt hatten, dass sich verschiedene Gebäude, wie das Britische Museum, nicht weit entfernt befanden, wollten wir aber einen Pub aufsuchen und etwas gegen Durst und Hunger unternehmen. Danach gab es noch einen Spaziergang, wo wir Bushaltestellen entdeckten, die während der nächsten Tage nützlich sein würden. Wo es zur Underground ging, wussten wir ja, direkt neben St. Pankras befand sich der Bahnhof King’s Cross.
Der Tag war ja sehr erlebnisreich und hatte sehr früh begonnen, weshalb wir unser Zimmer aufsuchten und nach einer kurzen Planung für den nächsten Tag gut schlafen konnten

Zweiter Tag

Frisch gestärkt wollten wir uns auf den Weg nach Richmond machen. Dort hatten wir für mittags einen Tisch für den Sunday Roast reserviert. Aber wir hatten ja Zeit und haben uns zunächst im Bahnhof King’s Cross umgesehen. Eine wirklich lange Menschenschlange stand vor der Mauer, wo es zum Gleis 9 3/4 geht. Direkt daneben befindet sich seit einigen Jahren ein Shop, wo alles mögliche, was mit Harry Potter zu tun hat, gekauft werden kann. Ich staunte wirklich sehr über die Schlange, es waren alles Leute, die sich auf einem Foto verewigen wollten, wo sie den Eindruck erwecken, ihr Koffer wär schon halb auf dem Gleis. Ich kann mich erinnern, dass ich mit meiner Tochter vor vielen Jahren dort stand und ich ein Foto von ihr gemacht habe. Das fanden viele Leute merkwürdig und sie guckten komisch, tja, das war wohl ziemlich am Anfang des Hypes um Harry Potter. Auf jeden Fall mussten wir nicht anstehen und konnten damals sofort ein Bild machen.
Nach Richmond mussten wir mit der Undergroundbahn fahren. Der Stadtteil liegt sehr weit am Rand von London, zumindest kam es mir so vor. Einmal umsteigen, war auch kein Problem. So erreichten wir Richmond, leider im Regen, was ich sehr schade fand. Wir bummelten zwar durch viele Gassen, aber so richtig Spaß machte es nicht. Allerdings haben wir in der Nähe der Themse eine Bank entdeckt, auf der eine Frau saß und bei näherem Betrachten, sahen wir, dass es Virginia Woolf war. Zu gerne hätte ich mich dort länger aufgehalten, aber die Bank neben Virginia war mir einfach zu nass. Wie der Zufall es wollte, fanden wir danach einen Buchladen und was macht man, wenn es draußen regnet? Genau, in eine Buchhandlung gehen. Ich habe dort tatsächlich ein Buch gekauft. „Before the coffee gets cold“ Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit dem Lesen klappen wird.
Leider regnete es etwas mehr und es war noch nicht die Zeit zum Mittagessen, also haben wir es uns in einem kleinen Café gemütlich gemacht und draußen alles beobachtet. Bevor wir nun endlich zum Pub gehen konnten, fanden wir noch eine weitere Buchhandlung zum Stöbern. Interessant, wie sie ausgestattet sind. Ich sags doch, wir wurden magisch angezogen.
Gut, dass für uns ein Tisch reserviert war, es war doch sehr voll im Pub und zu unserer Freude durften wir uns in eine gemütliche Ecke setzen. Nach dem ausgiebigen Mahl wollten wir wieder Richtung London City fahren. Ein paar Eindrücke von Richmond wurden noch festgehalten und ab ging es zur Underground. Da unser Aufenthalt in Richmond wegen des Wetters verkürzt wurde, hatten wir ungeplant mehr Zeit zur Verfügung.
Deshalb fuhren wir nach Covent Garden. Ein Ort, den ich immer wieder gerne aufsuche. In den Markthallen befinden sich so viele kleine Shops, wo in Ruhe gestöbert werden kann. Künstler sind dort auch immer zu jeder Zeit zu finden. Denn ein Amt vergibt stundenweise Termine für Artisten und Sänger. Die Stellen, wo sie auftreten sind uns bekannt und deshalb gingen wir dort hin. Allerdings war das Angebot zu unserer Zeit, in der wir uns dort aufhielten nicht so interessant.
Also bummelten wir durch die Gassen Richtung Themse und beschlossen spontan mit der Fähre zur Tower Bridge zu fahren. inzwischen wurde das Wetter immer besser und der Himmel immer blauer. So konnten sehr schöne Bilder gemacht werden. Die Haltestelle der Fähre befindet sich direkt am Tower, wo wir außen entlang Richtung Brücke gingen und auf Schautafeln Informationen nachlesen konnten. Von innen hatten wir dies alles ja vor zwei Jahren gesehen und es war jetzt interessant, genau die Stellen von außen zu sehen. Allerdings war das Wetter heute wesentlich besser.
Die Tower Bridge ist immer wieder beeindruckend und obwohl ich schon reichlich Bilder gemacht habe, konnte ich nicht widerstehen und habe natürlich auch dort wieder bei den vielen Fotografierenden gestanden. Diesmal wollten wir aber nicht über die Brücke gehen oder fahren, sondern sind unten drunter hergegangen. Wir wollten auf die andere Straßenseite zu einer Bushaltestelle, dabei entdeckten wir einen Hafen, wo reichlich Schiffe vor Anker lagen. Es ist immer wieder interessant, was rein zufällig entdeckt wird.  Aber langsam ermüdeten wir doch und deshalb fuhren wir mit dem Bus zur Liverpool Station und von dort aus mit der Underground zurück. In einem gemütlichen Pub gab es noch einen Absacker und das Zimmer wurde wieder aufgesucht.

Dritter Tag
Das Frühstück war sehr abwechslungsreich, weil wir immer wieder ein anderes Lokal wählen konnten. Für diesen Tag hatten wir uns vorgenommen, den Elizabeth Tower zu fotografieren, schließlich sollte das Baugerüst weg sein und der Turm in vollem Glanz erstrahlen, was auch der Fall war. Erfreulicherweise konnten wir uns auch an den Klängen der Glocke erfreuen. Nach reichlich Bildern, die wir gemacht haben, ging es vorbei am London Eye zum Southbank Centre. Dort befindet sich der Buchladen Foyles, den wir verlassen haben, nachdem Bücher in unsere Taschen gelandet sind. Erstaunlich, wie so etwas immer passieren kann.
Der Tag war in der Hauptsache zum Fotografieren und Shoppen angedacht, deshalb war das nächste Ziel Piccadilly Circus und dort das Hardrock Café. Weiter führte uns der Weg zur Buchhandlung Waterstone, wo sich in der obersten Etage ein Café befindet und wir eine Pause einlegen wollten. Wenige Schritte weiter, befindet sich die Buchhandlung Hatchards. Sie soll die älteste Buchhandlung sein und deshalb wollte ich unbedingt einen Blick reinwerfen. Dort habe ich einen schönen Stoffbeutel erstanden. Ja, ich weiß, Beutel brauche ich ebenso wenig wie neue Bücher, aber was soll ich machen, ich komme nicht dagegen an.
Natürlich haben wir auch einen Blick in das Kaufhaus Fortnum & Mason geworfen, das sich neben der Buchhandlung befindet. Aber es war auch sehr voll dort und in Ruhe hätte ich nicht stöbern können. So steuerten wir uns letztes offizielles Ziel des Tages an. Wir wollten zu Londons einziger schwimmenden Buchhandlung „Word on the Water“, auf dem Regent’s Canal, hinter der King’s Cross Station gelegen. Wir waren überrascht wie schön es dort ist und die Buchhandlung hat mich von außen und innen begeistert.
Inzwischen schwer beladen, beschlossen wir, alles ins Hotelzimmer zu bringen, aber vorher wollten wir in einem Pub endlich zu Mittag essen. Für mich stand eine Portion Fish and Chips auf dem Plan. Ein Essen, das zum Programm gehört. Im Hotelzimmer haben wir uns einen Moment ausgeruht und uns noch einmal auf den Weg zum Covent Garden gemacht. Wir hatten Glück, die Artisten und auch die Sänger haben uns begeistern können und wir haben dort eine längere Zeit verbracht. Da wir der Meinung waren, an diesem Tag waren wir reichlich mit Bahn und Bus unterwegs, sind wir zum Hotel gelaufen. Erfreulicherweise wohnten wir ja tatsächlich nicht weit entfernt. So fand ein weiterer ereignisreicher Tag mit vielen Eindrücken ein Ende.

Vierter Tag
Es gibt in London ja viele Möglichkeiten, ein Ziel zu erreichen. Zum Beispiel kann mit dem Waterbus von Little Venice nach Camden Market gefahren werden. Was wir auch machen wollten. Online sollte vorab gebucht werden, es sichert einen Platz und erspart einem Wartezeiten. Allerdings war der erste freie Termin für uns an dem Tag um 12.15 Uhr. Dadurch hatten wir Zeit, nach dem Frühstück nach Notting Hill zu fahren und auf der Portobello Road zu schlendern. Auf der Straße wurden Verkaufsstände aufgebaut und in den Shops konnte man auch reichlich Geld los werden, was wir aber nicht wollten. Gucken reicht manchmal tatsächlich aus. Aber eins wollten wir doch ausfindig machen, und zwar den kleinen Laden, in dem Scones in zahlreicher Auswahl angeboten wurden. Gefunden haben wir ihn natürlich und eine kleine Auswahl getroffen.
Die Portobello Road zieht sich in die Länge und es gab viel zu gucken, bis wir zur Bushaltestelle kamen, wo der Bus Richtung Little Venice abfuhr. Eigentlich fuhr der Bus nach Paddington, aber es ist nur ein kurzer Fußweg zu dem kleinen See, wo sich die Haltestelle vom Waterbus befand. Dort ist es so idyllisch und es ist kaum zu glauben, dass man sich in einer lauten und hektischen Großstadt befindet. Denn es gibt auch überall kleine Oasen der Ruhe, kleine Parks für die Bewohner der umliegenden Häuser oder größere Parks mit Spielplätzen. Die Fahrt mit dem Waterbus dauert ungefähr 45 Minuten, denn es wird ja im Canal nicht gerast und so ging die Fahrt an vielen Wohnbooten vorbei. Ich bin mir nicht sicher, aber als ich vor vielen Jahren dort schon mal entlang gefahren bin, war alles viel sauberer. Vermutlich hatten viele noch keinen Frühjahrsputz gemacht. Die Fahrt geht auch vorbei an schönen Villen oder großen Wohnhäusern und führt sogar mitten durch den Zoo. Allerdings hat sich kein Tier blicken lassen.
Ziel ist ja der Camden Market und dort ist die Anlegestelle genau bei den vielen Fressbuden, verhungern kann dort niemand. Wir wollten uns allerdings erst einmal umsehen, was so alles angeboten wird. Die Auswahl ist vielfältig und sehr groß geworden und im Gegensatz zu früher, auch qualitativ besser. Das war zumindest mein Eindruck. Die ganzen Souvenirläden befanden sich in großer Zahl nun an der Hauptstraße, wobei man genau hinschauen sollte, denn vieles ist Ramsch und das Angebot zwar groß, aber wenig abwechslungsreich. Die Häuser an dem Camden High Street sind immer noch tolle Hingucker, aber diesmal habe ich mich auf ein Foto beschränkt.
In einem Shop in Camden wurden von Vendula London Taschen und sonstige Modeaccessoires angeboten. Schön anzusehen und nicht gerade preiswert, also etwas, was man nicht unbedingt braucht. Aber trotzdem könnte es ja das eine oder andere Angebot geben, deshalb war unser nächstes Ziel, einen größeren Laden von Vendula aufzusuchen. Dieser befand sich an der Themse in der Nähe der Waterloo Bridge. Um es kurz zu machen, die Busfahrt war wieder interessant, weil es viel zu sehen gab, aber auch dort hätte ein Kauf unsere Urlaubskasse sehr strapaziert, also verzichteten wir weise. Stattdessen setzten wir uns lieber auf eine Bank an der Themse. Hinter uns befand sich eine Pizzeria, wo wir nichts essen wollten, aber die Musik gut fanden. Außerdem gab es ja viel zu sehen. Ein Künstler hat eine tolle Sandskulptur geschaffen und musste dann leider mit ansehen, wie die eintretende Flut sein Kunstwerk langsam zerstörte.
Bevor wir allerdings den Vendula Shop aufsuchten, haben wir noch einen Bummel durch Chinatown gemacht, außerdem wollte ich an der Leicester Square Agatha Christie fotografieren. Chinatown, Leicester Square und auch Trafalgar Square, was auf dem Weg zur Bushaltestelle lag, sind Örtlichkeiten, die Touristen gerne aufsuchen und deshalb war es dort recht wuselig und für uns ein Grund, den nächsten Bus zur Waterloo Station zu nehmen.
Die Pause auf der Bank an der Themse hat uns sehr gut gefallen, zumal auch die Silhouette, die uns geboten wurde, beeindruckend war. Im Mittelpunkt war immer die St. Paul’s Cathedral zu sehen. Da das Wetter sehr schön war und wir dann lieber mit dem Bus durch die Stadt fahren, war unsere letzte Fahrt in London mit dem Bus.
An der Haltestelle hatten wir etwas Zeit und konnten die Menge der Radfahrer bestaunen, die immer an uns vorbei fuhr. Es gibt in London sehr viele extra breite Radspuren und ich bewundere die Leute, die den Mut haben und dort mit dem Rad fahren. Allerdings gibt es auch besondere Hinweise, einer fiel mir in der Nähe unseres Hotels auf, was ich natürlich fotografiert habe. Ein letzter Pubbesuch war angesagt, wo wir etwas gegen Hunger und Durst unternehmen konnten. Danach ging es wieder ins Hotel, wo im Koffer und Rucksack vieles schon verstaut wurde.

Abreisetag
Auschecken konnten wir bis 11 Uhr und das passte hervorragend. Morgens konnte in aller Ruhe das Restliche eingepackt werden und wir hatten Zeit zum Frühstücken. Nach dem Frühstück haben wir das Gepäck abgeholt und uns auf den Weg zum Bahnhof gemacht. Dort wollten wir allerdings nicht sofort in den Sicherheitsbereich gehen, sondern uns noch etwas umsehen und vor allem mit Proviant eindecken, denn es würde ja ein längerer Weg werden.
Es klappte alles bestens, denn die Organisation ist gut. Erstaunlich viele reisen mit dem Zug nach Brüssel, wohin unserer ja fuhr. Eine halbe Stunde nach uns, sollte ein weiterer Zug nach Paris starten. Es ist in England ja nur eine kurze Strecke, bis der Zug abtaucht. Viel sehen konnte ich leider nicht, auf der einen Seite standen viele Bäume und Sträucher an der Strecke und verdeckten mir die Sicht und auf der anderen Seite fehlte mir ja die entsprechende Brille. Egal, ich wollte diesmal ein eBook lesen und mich von dem Tunnel ablenken, was hervorragend klappte.
Die Fahrt von London nach Brüssel dauert ca 2 Stunden. Von dort wollten wir mit einem weiteren Eurostar nach Köln fahren, dadurch hatten wir einen längeren Aufenthalt. Ein Intercity wäre eher gefahren, aber die Umsteigezeit war knapp, wenn man sich nicht auskennt. Auf jeden Fall kam unser Zug gut und pünktlich in Köln an. Dann mussten wir feststellen, dass es eben nicht ohne Probleme geht. Der Regionalexpress hatte Verspätung, war entsprechend voll und musste unterwegs immer wieder halten, weil er überholt werden musste. Es ist schon ein Ding, da fährt man ohne Probleme gefühlt tausende von Kilometern durch andere Länder und in der Nähe klappt nicht mehr.

Fazit:
London war wieder toll und ich schwelge immer noch. An Samstag und Sonntag haben wir nicht viel von den Arbeiten auf zahlreichen Baustellen mitbekommen. Bis Montag war Ruhe angesagt. Baustellen gab es wirklich reichlich. Am Wochenende haben wir die Orte etwas gemieden, wo sich viele Touristen aufgehalten haben. So war es auch gut, dass wir an einem Sonntag nach Richmond gefahren sind.
Das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel ist wirklich sehr groß und auch gut. Man muss ja nicht unbedingt mit der UBahn fahren, wenn die Londoner zur Arbeit müssen. Ich fahre sehr gerne mit dem Bus und freue mich, wenn ich oben sitzen kann, am liebsten ganz vorne.
Mit dem Zug würde ich immer wieder fahren, jetzt kenne ich mich ja besser aus und könnte evtl anders buchen. Zeitlich ist es kaum ein Unterschied zur Anreise mit dem Flugzeug, denn je nachdem, wo man landet, dauert es auch länger, bis man sein Ziel in London erreicht hat.

2 Gedanken zu „London ist immer eine Reise wert

  1. Danke für deinen sehr lebendigen und informativen Bericht. Wir sind gerade erst gestern durch Camden Town gelaufen und ich habe die Atmosphäre dort ganz ähnlich empfunden: Aufregend und dynamisch auf den ersten Blick, aber auch Einiges an Touristen-Nepp auf den zweiten.
    Für mich war es das erste Mal, dass ich an dem Kanal entlang gelaufen bin, was ich sehr genossen habe. Es ist so, wie du es beschrieben hast: Man rechnet gar nicht mit solchen grünen Oasen in der Großstadt London. Dein Reisebericht hat mir wirklich gut gefallen.

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