Autorin: Jeannine Meighörner
Genre: Historisch
Version: eBook und Taschenbuch
erschienen: 14. März 2022
Seiten: 344
Altersempfehlung: Erwachsene
Herausgeber : Michael Wagner Verlag
Über die Autorin:
Jeannine Meighörner, geboren 1963 bei Rheinkilometer 384,00, lebt in Innsbruck. Sie hat die Geschichte so mancher historischen Frau auf einfühlsame und unterhaltende Weise erzählt, unter anderem jene von Philippine Welser („Die Wolkenbraut“), Anna Hofer („Starkmut“) und Elisabeth von Österreich („Das fliehende Herz“). Nun widmet sie sich einer ganz besonderen Persönlichkeit: der Nashorndame Clara.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Eine zahme Bestie auf Grand Tour d’Europe: Nashorn trifft Kaiserin!
Das erste Nashorn, das nach Jahrhunderten Europa lebend erreichte
Maria Theresia, Voltaire, Madame Pompadour – sie alle wurden zu Nebenfiguren, als sie in Europa eintraf: die gefürchtete und gefeierte Nashorndame Clara. Wieso schrieb ihr Casanova ein Liebesgedicht? Was hat Clara mit Tabak und Bier zu tun? Und wie konnte sie für die Menschen gleichermaßen eine Höllenbestie und eine Salonschönheit sein?
Jeannine Meighörner erzählt eine außergewöhnliche und einzigartige Geschichte: die Reise der Nashorndame Clara, die, nachdem Wilderer ihre Mutter ermordeten, in Gefangenschaft geriet – und dort wie ein Schoßhündchen aufwuchs. Bis sie ihre Reise von Indien über Kapstadt nach Wien, Rom und Versailles antrat, wo sich die Monarchen, Künstler und Philosophen um eine Audienz rissen. Denn niemand in Europa hatte seit Jahrhunderten je ein lebendes Nashorn zu Gesicht bekommen.
Meine Meinung:
Der Buchtitel „Die silberne Riesin – Als Maria Theresia das Nashorn traf“ machte mich natürlich neugierig und das Cover trug ebenfalls dazu bei, dass ich das Buch gerne lesen wollte. Ich gestehe, dass mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war, dass das Nashorn mit dem Namen Clara tatsächlich gelebt hat und durch Europa gereist ist. Allerdings traf nicht nur Maria Theresia das Nashorn, sie war nur eine von vielen, die Clara kennen lernen durften.
Sehr ausführlich schildert die Autorin Jeannine Meighörner wie es dazu kam. Ich fand das ausgesprochen interessant und habe tatsächlich nebenbei mal geforscht, ob das alles wahre Begebenheiten waren.
Das Nashorn Clara wurde 1738 in Bengalen geboren und wurde knapp einen Monat nach der Geburt von Menschen aufgenommen, da die Mutter von Wilderern erschossen wurde. Ich will hier nun nicht auf die Einzelheiten ihres Lebens eingehen und gleich einen zeitlichen Sprung machen. Aus verschiedenen Gründen wurde der niederländische Schausteller Douwe Mout der Besitzer und nahm das Nashorn mit nach Europa. Das alles war mit Kosten verbunden, die wieder reinkommen mussten und deshalb durften zunächst Könige und Kaiser Clara „besichtigen“, bevor das gemeine Volk in den Genuss kam. Nun können wir uns vorstellen, wie viele auf dieses Tier reagierte. Passierte das doch alles vor über zweihundertfünfzig Jahren, zu einer Zeit, wo viele so besondere Tiere noch nie gesehen haben.
Ich fand es sehr unterhaltsam zu lesen, welche Machtspiele im Hintergrund stattfanden und welche Erfahrungen Douwe Mout während der Rundreise machte. Er lernte unwahrscheinlich viele Berühmtheiten kennen und konnte reichlich Eindrücke sammeln, ganz besonders über Großzügigkeiten oder Geiz verschiedener Personen. Aber auch das Leben von Douwe Mout änderte sich und musste sich dem Nashorn anpassen.
Fazit:
Da hatte ich nun die Gelegenheit, mal ein besonderes historisches Buch zu lesen. Natürlich kamen viele Personen darin vor, aber im Vordergrund stand die Rundreise des Nashorns Clara. Mir hat es sehr gut gefallen und gerne gebe ich eine Leseempfehlung.
Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.