Autorin: Gudrun Wieser
Genre: Historischer Krimi
Version: eBook und Taschenbuch
erschienen: 25. August 2022
Seiten: 240
Altersempfehlung: Erwachsene
Herausgeber : Emons Verlag
Über die Autorin:
Gudrun Wieser, geboren 1987 in Frohnleiten, machte ihre Matura bei den Ursulinen in Graz (damals noch eine reine Mädchenschule), darauf folgte das Lehramtsstudium für Deutsch und Latein an der Karl Franzens Universität in Graz. Aus Leidenschaft für die alten Sprachen hängte sie 2017 noch ein Doktorat in Klassischer Philologie (Latein) in Graz und Wien an. Als Lehrerin verschlug es sie nach einem Abstecher als Lektorin an der Universität und mehreren Sprachkursen an der Urania an das geschichtsträchtige Akademische Gymnasium Graz, wo sie nun Latein, Deutsch, Interkulturelles Soziales Lernen und Darstellendes Spiel unterrichtet. Daneben tritt sie als Erzählerin allein und als Duo Wieser&Wiesler mit der Schauspielerin und Autorin Marion Wiesler auf.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Ein feinsinniger und detailreich recherchierter historischer Kriminalroman aus der Kaiserzeit. Steiermark, 1882: In einem gestrengen Mädchenpensionat in der Nähe von Graz ereignen sich mysteriöse Todesfälle unter den Schülerinnen. Alle Opfer tragen eine rosafarbene Schleife an ihrer Kleidung. Als der jungen Lehrerin Ida Fichte noch weitere merkwürdige Details auffallen, beginnt sie gemeinsam mit dem feschen Gendarmen Wilhelm Koweindl zu ermitteln. Doch bald schon werden die beiden in ein abgründiges Spiel hineingezogen, in dem nichts ist, wie es scheint.
Meine Meinung:
Jenseits der Mur, das interessierte mich besonders, da ich im Sommerurlaub ein paar Tage auf einem Wohnmobilstellplatz an der Mur stand. Das war es dann aber auch an Gemeinsamkeit, denn die Mur ist einige hundert Kilometer lang und die Geschichte dieses Krimis spielte sich im Jahr 1882 ab.
Interessant finde ich bei historischen Krimis immer, dass sie nicht nur für Spannung sorgen, sondern mir auch viel über das Leben der damaligen Zeit vermitteln. Zwar ist die kriminelle Handlung der Phantasie der Autorin entsprungen, aber alles andere war tatsächlich so, naja, das meiste. Gerne wurden Mädchen in einem Pensionat untergebracht, damit sie dort auf das Leben einer Ehefrau und Mutter vorbereitet werden. Nicht immer gab es Grund zur Freude, denn oft genug sahen die Lehrerinnen wenig Sinn an vergnüglichen Momenten.
Als dann ein Mädchen tot aufgefunden wurde, wollte die Leiterin sämtliche Ermittlungsarbeiten unterbinden, weil sie keinen Mann im Haus haben wollte und sie es als Zumutung empfand, dass ein Gendarm mit allen sprechen wollte. Zum Glück gab es damals auch schon Frauen, die etwas mutiger und selbstbewusster waren. Die Autorin hat die junge Lehrerin Ida erschaffen, die dem Gendarm Wilhelm hilfreich zur Seite stand. Am Ende gab es dann nicht nur die Auflösung sondern auch ein bisschen Hoffnung, zarte Bande knüpfen zu können. Wobei ich natürlich nicht das Band meinte, was eine wichtige Rolle spielte, mehr verrate ich aber nicht dazu.
Wie immer war ich mitten im Geschehen und habe Personen kennen gelernt, die mir völlig unsympathisch waren und andere habe ich in mein Leserherz geschlossen. Die Autorin hat allen sehr gute Charaktereigenschaften zugeteilt. Ich hatte öfter einen Verdacht, der sich dann halbwegs bestätigte, ich lag fast richtig mit meiner Vermutung.
Fazit:
Unterhaltsame historische Spannung wurde mir hier geboten. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.
Beim Verlag und bei NetGalleyDe möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.