Autorin: Julie Peters
Genre: Historischer Roman, Biografie
Version: eBook, Hörbuch und Taschenbuch
erschienen: 17. Mai 2022
Seiten: 412
Altersempfehlung: Erwachsene
Herausgeber : Aufbau Taschenbuch
Über die Autorin:
Julie Peters, geboren 1979, arbeitete einige Jahre als Buchhändlerin und studierte ein paar Semester Geschichte. Anschließend widmete sie sich ganz dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Westfälischen.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Ein Leben für die Kinder und die eigene Unabhängigkeit
Berlin, 1902: Die junge Käthe verliebt sich in den Bildhauer Max Kruse. Als sie schwanger wird, gerät sie in Konflikt mit den Moralvorstellungen der Berliner Gesellschaft und zieht in die Schweiz. Auf dem Monte Verità findet sie inmitten von Künstlern die Freiheit, nach der sie sich sehnte. Als ihre Tochter sich eine Puppe wünscht, macht Käthe sich an die Arbeit. Weich und anschmiegsam soll sie sein, geeignet zum Spielen. Die Puppe wird ein voller Erfolg. Soll Käthe alles auf eine Karte setzen und sich etwas aufbauen – und was bedeutet das für ihre Liebe zu Max?
Meine Meinung:
Natürlich ist mir bekannt, dass die Käthe Kruse Puppen etwas besonderes sind. Ich habe allerdings nie eine besessen. Auf jeden Fall wurde ich neugierig, als ich auf das Buch aufmerksam gemacht wurde und wollte mehr über Käthe Kruse und ihre Puppen erfahren.
Um zu verstehen, wie es im Leben von Käthe zuging und weshalb das so war, muss weit ausgeholt werden. Deshalb lernte ich zunächst die Mutter, Christiane Simon, kennen. Sie war Näherin und war die Geliebte von dem verheirateten Robert Rogaske. Ich will jetzt hier nicht in Kürze die Lebensgeschichte nacherzählen, aber so kam es, dass Christiane ihre Tochter alleine großzog, wobei Robert sich durchaus kümmerte.
Auf jeden Fall war der Weg für Christiane und Käthe nicht leicht, was sich irgendwann ein bisschen änderte. Käthe konnte durch ihre Arbeit die Mutter etwas entlasten. Als Käthe mit neunzehn Jahren Max Kruse kennen lernte, nahm ihr Lebensweg eine Wendung. Max Kruse war es auch, der durch eine Äußerung dafür sorgte, dass Käthe für ihre Töchter selbst Puppen anfertigte.
Ich fand es ausgesprochen interessant, den Lebensweg von Käthe Kruse zu verfolgen. Sie hatte viel Mut und auch Ideen, war aber immer abhängig von anderen, die manchmal etwas außergewöhnliche Ideen und Einstellungen hatten.
Da jeder weiß, dass es die Puppen gibt und sie erfolgreich verkauft wurden, verrate ich nicht zu viel, wenn ich auf das Ende hinweise. Es endete im Oktober 1911 mit einem Telegramm und zeigte, dass Käthe den richtigen Weg gewählt hat und sich an die Arbeit machte.
Julie Peters hat sehr gut und ausführlich über einige Lebensjahre von Käthe Kruse berichtet. Natürlich habe ich dadurch auch viel über das Familien- und Alltagsleben der damaligen Zeit erfahren. Die Frau kann bewundert werden und es regt zum Nachdenken an. Es war nicht immer leicht, zumal sie einer Gesellschaftsschicht angehörte, der es von anderen auch nicht gerade leicht gemacht wurde. Abschließend kann ich sagen, eine Frau ging ihren Weg, trotz des Ehemannes, der sie mit seinen Ideen öfters ausbremste, aber im Grunde an ihrer Seite war.
Fazit:
Eigentlich wurde in diesem Buch das wesentliche erzählt und ich könnte es zufrieden zur Seite legen. Allerdings wird es als Buch 1 der Puppen-Saga vorgestellt und ich könnte mir vorstellen, dass ich noch mehr erfahren kann, denn ereignisreiche Jahre lagen ja noch vor Käthe Kruse.
Aber nun gebe ich erst einmal eine Leseempfehlung für dieses Buch.
Beim Verlag und bei NetGalleyDE möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.