Schmökertage mit den Mörderischen Schwestern in Westerhever

Ein Bericht in Wort und Bild

Wie inzwischen viele wissen, bin ich ja Mitglied bei den Mörderischen Schwestern eV.

Im März dieses Jahres bekam ich eine Mail, in der ein Aufenthalt in Westerhever angeboten wurde. Dort sollte in der Hauptsache geschmökert werden. Das reizte mich aus zwei Gründen, ich war bisher noch nie an der Nordsee und für eine Auszeit mit Schmökertagen bin ich immer zu haben. Also meldete ich mich an.

Der Koffer konnte nach einigen Vorbereitungen gepackt werden: Zugverbindungen wurden gefunden und ein Zoom-Meeting, zum ersten Kennen lernen, hatte stattgefunden. Dort wurde einiges zur Organisation und zum Ablauf abgesprochen.

Am 18. November war es dann soweit. Ich gehe jetzt nicht weiter auf die Zugfahrt ein und berichte nicht, weshalb ich zunächst um 8 Uhr nach Köln fahren musste, um in den Zug zu steigen, der an jedem anderen Tag um 9.29 Uhr in Düsseldorf gehalten hätte. Ich will auch nicht erwähnen, dass der Zug dann in Düsseldorf-Rath eine Ewigkeit stand, weil das Signal zur Weiterfahrt nicht gegeben wurde und ebenso wenig will ich darauf eingehen, dass der Zug mit ca. 45 Minuten Verspätung in Husum ankam und wir im Dunkeln den Weg von Husum nach Westerhever finden mussten.

Im Dunkeln haben wir dann noch ein Geschäft gesucht, wo wir Lebensmittel einkaufen konnten. Anschließend haben wir dann in der Küche unserer Ferienwohnung zu Abend gegessen und lange erzählt. Schließlich wollten wir uns doch noch besser kennen lernen. Hat eigentlich jemand gesagt, wann wir endlich lesen sollten? Ich mein ja nur.

Tja, wenn ich in eine Gegend fahre, die ich noch nicht kenne und das Wetter einen nicht vom Spazierengehen abhält, muss ich raus. Das geht gar nicht anders. Also machte ich mich am Sonntag nach meinem Frühstück auf den Weg Richtung Deich. Ich weiß nun, dass ich weiterhin die Ostsee lieben werde und dort meine Insel Fehmarn.  Als ich oben auf dem Deich war, sah ich ….. nichts, außer Salzwiesen und ganz, ganz weit entfernt ein bisschen Wasser. Es war durchaus interessant anzusehen. Westerhever ist ja bekannt, weil dort ein wunderschöner Leuchtturm steht. Naja, er war noch eingerüstet und durch eine Plane geschützt. So lohnte sich der Weg dorthin nicht so sehr. Also drehte ich um, zumal der Wind heftiger wurde und reichlich dunkle Wolken aufzogen.

Während des Aufenthaltes dort, wollten Heike von Frau Goethe liest, Angélique von Angélique’s Leseecke und ich gemeinsam einen Krimi hören. Das heißt, jede hatte das Hörbuch geladen und wir wollten uns nach bestimmten Kapiteln darüber austauschen. Dazu haben wir uns in das gemütliche Wohnzimmer gesetzt und jede hatte einen Knopf, ähm, einen Kopfhörer im Ohr. Dazu muss ich nun erwähnen, dass mich die Seeluft immer sehr müde macht. Das kenne ich von Fehmarn. Ich hatte mich auf unserer Couch, im gemeinsamen Wohnzimmer gemütlich hingesetzt und ganz entspannt wollte ich das Buch hören. Ich war so entspannt, dass ich eingeschlafen bin. Peinlich! Aber der Vorteil beim Hören ist ja, gehe zurück auf Start, ach nein, gehe zurück an die Stelle, an die Du Dich noch erinnern kannst.

Um es abzukürzen, ich habe das Ende des Buches erst auf der Rückfahrt im Zug gehört und dort habe ich auch das eBook zu Ende gelesen, mit dem ich Sonntags begonnen hatte. Das bedeutet, ich habe weniger gelesen und gehört als zu Hause. Aber es waren trotzdem sehr schöne Tage, denn ich war mehrmals unterwegs und habe beim Spazierengehen, das Buch gehört und viel Gegend betrachten können, außerdem Schafe und Wildgänse, die sich dort aufhielten.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Gespräche mit meinen Bloggerfreundinnen. Wir wohnen alle sehr weit auseinander und können uns nicht einfach mal so treffen, um zu quatschen.

Aber wir drei waren ja nicht allein dort, drei weitere Mörderische Schwestern waren ebenfalls anwesend: Die Autorinnen Frauke Sattler, Gesa Schröder und Jo Ann Martin. Abends haben wir dann interessante Gespräche geführt und außerdem gespielt. Natürlich waren es mörderische Spiele, keine Angst, uns ist nichts passiert, aber unsere Phantasie wurde gefordert. An einem Abend war es das Ratespiel Black Stories und an einem weiteren gab es ein Krimi Dinner. Natürlich gab es auch einen interessanten Austausch über Präsenz in den Sozialen Medien und die Autorinnen waren neugierig mehr über unsere Bloggertätigkeit zu erfahren. Irgendwie waren die Tage im Nu vorbei und die Rückreise musste angetreten werden. Auch hier möchte ich nicht näher darauf eingehen, weshalb wir fast eine Stunde Verspätung hatten, weil die Austausch-Lok nicht in Itzehoe zur Verfügung stand.

Fazit: Mich kann man zwar in abgelegene Gegenden schicken, aber die Neugierde treibt mich raus und ich will sehen, wo ich mich aufhalte. Das Lesen muss dann einfach etwas zurücktreten.

Achja, zur Unterkunft möchte ich noch einiges erwähnen. Wir haben in der Knutzenwarft gewohnt. In einem Haus, das 1635 gebaut wurde. Verständlich, dass es darüber vieles zu erzählen gibt. Die Vermieterin hat uns dann auch einiges dazu gesagt und den geheimen Gang gezeigt und erzählt, wie die verschiedenen Räume genutzt wurden.  

Hier noch ein paar Daten:
Ich habe insgesamt von Sonntag bis Mittwoch 41.656 Schritte zurück gelegt
Ich habe von Sonntag bis Mittwoch 11 Stunden und 43 Minuten ein Buch gehört (die verschlafenen Zeiten berücksichtige ich natürlich nicht)
Ich habe von Sonntag bis Mittwoch 365 Seiten in meinem Reader gelesen. Erschreckend wenig, aber ich verrate auch nicht, wie oft mir der Reader vor Müdigkeit aus der Hand gefallen ist.

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