Immer ein Licht am Horizont

Autorin: Julia Drosten

Genre: Historisch, Schicksal

Version: eBook, später auch Taschenbuch

erschienen: 31. März 2023

Seiten: 400

Altersempfehlung: Erwachsene

Über die Autorin:
Julia Drosten ist in Wirklichkeit ein verheiratetes Autorenduo.
Horst und Julia Drosten leben im Münsterland und hatten schon immer den Wunsch, Bücher zu schreiben. Fast genauso viel Spaß macht ihnen die Recherche. So flogen sie schon zusammen in einem alten Doppeldecker oder ließen sich von einer Kosmetikerin verwöhnen. Für „Die Honigprinzessin“ absolvierten sie einen Imkerkurs, für „Die schwarze Taube von Siwa“ folgten sie in Ägypten den Spuren der alten Pharaonen und für „Die Elefantenhüterin“ besuchten sie u. a. wilde Elefanten auf Sri Lanka. Für den Roman „Der Duft von Zimtblüten“ flogen sie quer über Afrika, fuhren die Gartenroute von Port Elizabeth bis nach Kapstadt und besuchten alle Schauplätze. Julia Drosten schreibt bevorzugt historische Romane. Mit „Die Honigprinzessin“ und „Meine Seele schreit so laut“ haben die zwei auch erfolgreiche Gegenwartsromane geschrieben.

Kurzbeschreibung übernommen:
Ein Familienschicksal in den Wirren des Zweiten Weltkriegs
Thorn in Westpreußen im Januar 1945: Viel zu spät erhalten die Menschen die Erlaubnis, sich vor der unaufhaltsam heranrückenden Roten Armee in Sicherheit zu bringen. Auch Gisela Lentz macht sich mit ihren Schwiegereltern und vier Kindern Hals über Kopf auf den Weg. Sie wollen nach Gotenhafen, denn von dort sollen Schiffe die Menschen in den Westen des Reiches bringen. Es gelingt ihr, Plätze auf der Wilhelm Gustloff zu bekommen – dem Schiff der Hoffnung für Tausende.
Doch dann trifft Gisela im Chaos der schwer umkämpften Stadt eine Entscheidung mit unwiederbringlichen Folgen für das weitere Schicksal ihrer Familie.
Viele Jahre später wird der damals siebenjährige Henri von den Ereignissen eingeholt. Zum ersten Mal erzählt er seine Geschichte – die einer verzweifelten Flucht im bitterkalten Winter 1945.

Meine Meinung:
Schicksalhafte Zeiten – unter diesem Motto ist nach dem Buch „Denn die Hoffnung endet nie“ auch dieses Buch erschienen. Gerade in der heutigen Zeit, wo wieder viele Menschen fliehen müssen, sollte daran erinnert werden, dass es immer schon Zeiten gab, in der viele ihre Heimat verlassen mussten. Deshalb hat mir auch der Start des Buches sehr gut gefallen und es war ein wichtiger Grund, weshalb Henri seine Geschichte erzählt hat.
In dem besonders kalten Winter 1945, bei Temperaturen, die wir uns heute kaum noch vorstellen können, musste der siebenjährige Henri mit seiner Familie Westpreußen verlassen. Was sich so einfach und leicht anhört, entsprach aber nicht den Tatsachen. Denn gleichzeitig machten sich Millionen Deutsche auf den Weg, weil sie vor der Roten Armee fliehen und sich in Sicherheit bringen wollten. Sie durften auch nicht einfach losfahren, Genehmigungen wurden benötigt. Manch einer wollte gar nicht fliehen, sondern lieber den Feind bekämpfen. Aus heutiger Sicht können wir vielleicht vieles nicht nachvollziehen. Aber die jungen Leute haben es ja nicht anders gekannt. Außerdem gab es immer noch reichlich Leute, die mir verblendet und unverbesserlich vorkamen. So wurde ich mit meinen Gefühlen hin und hergerissen, ich war sauer und wütend, ich habe gehofft und gebibbert. Es ist ja nun wirklich so, dass viele den Weg in die Freiheit nicht schafften und wenn sie es geschafft hatten, war der Empfang nicht immer sehr herzlich. Auf der einen Seite ist es verständlich, denn die meisten Städte waren ja zerstört, der Wohnraum und vor allem das Essen war knapp.
Julia und Horst Drosten haben ein aufwühlendes Thema für ihr Buch gewählt. Eine ausführliche Recherche war erforderlich, was ich allerdings von beiden gewohnt bin und mich immer wieder begeistert. Vielen ist sicherlich das eine oder andere aus der Vergangenheit bekannt, aber hier wird es einem noch einmal so richtig vor Augen geführt. Besonders betroffen macht es dann auch, weil einem die Betroffenen nun bekannt sind. Schließlich ist zumindest mir der kleine Henri an mein Leserherz gewachsen. Manchmal musste ich mit ihm schimpfen, aber es gab Momente, wo sein Handeln entscheidend für das weitere Schicksal war.

Fazit:
Ein Buch, das sehr viele Emotionen auslöst. Vergangenes sollte nicht immer vergessen werden und die Art und Weise, wie wir daran erinnert werden, hat mir sehr gut gefallen und es zeigt tatsächlich: Es gibt immer wieder ein Licht am Horizont.
Auf jeden Fall möchte ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen.

Dem Buch gebe ich fünf von fünf Sternen

Ein Gedanke zu „Immer ein Licht am Horizont

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