
Enid Blyton und Die Fünf Freunde
Ich glaube, kaum jemand kennt die Autorin nicht. Viele Leserinnen und Leser sind mit ihren Büchern aufgewachsen. Ob es nun meine Generation ist, die davor und die mir nachfolgenden.
In den 60er Jahren habe ich viele Bücher von ihr verschlungen. Mein allererstes Buch hatte den Titel „Bravo Schwarze Sieben“, später wurden dann Bücher über „Hanni und Nanni“ gelesen und am besten haben mir die „Fünf Freunde“ Bücher gefallen.
Diese Bücher gehören für mich zu den Klassikern, denn die Autorin hat das erste Buch der 21teiligen Serie im Jahr 1942 veröffentlicht. Die erste deutsche Übersetzung erschien im Jahr 1953.
Ich wollte nun einige der Bücher lesen und war neugierig, ob sie mir heute noch gefallen und wie ich sie bewerten würde.
Dafür habe ich mir mehrere Bücher besorgt, denn leider besitze ich keine der alten Ausgaben. Aber es ist überhaupt kein Problem, denn in der Vergangenheit haben es sich einige Verlage zur Aufgabe gemacht, die Bücher zu überarbeiten und neu herauszubringen.
Um die Reihenfolge einzuhalten, wollte ich natürlich das erste Buch „Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel“ lesen.
Das Buch war sehr schnell durchgelesen, denn es waren nur 155 Seiten. Die Kinder lernten sich kennen und erlebten ihr erstes Abenteuer. Falls jemand das Buch noch nicht kennt, werde ich nicht näher auf den Inhalt eingehen. Julius, Richard und Anne sind Geschwister und lernen ihre Cousine Georgina kennen. Allerdings will sie so gar nicht angesprochen werden, sie reagiert nur, wenn sie mit George angesprochen wird, weil sie partout nicht für ein Mädchen gehalten werden will.
Die Geschwister dürfen bei Onkel Quentin und Tante Fanny, den Eltern von Georg ihre Ferien verbringen. Damit die fünf Freunde komplett werden, kommt noch Georgs Hund Tim dazu, der sich immer wieder als sehr hilfreich betätigt.
Ich kannte ja nun die alten Bücher und war überrascht, dass einige Namen anders waren. Ich erwähnte ja die Namen der Kinder. In diesem Buch wurde aus Julius einfach Julian, Richard wurde Dick und Tim wurde Timmy gerufen. Außerdem musste ich kurz darauf feststellen, dass erheblich Kürzungen vorgenommen wurden. Das Cover wurde dem Bild der Zeit angepasst und die Kinder waren nach der heutigen Mode gekleidet, ebenso die kleinen Bilder im Buch. Das fand ich durchaus in Ordnung, ich hatte irgendwie auch nie das Gefühl, dass die Geschichte sich vor rund achtzig Jahren abspielte.
Zufällig fand ich ein weiteres Buch, das ich gerne lesen wollte. Einen Sammelband mit dem Titel „Fünf Freunde im Jagdfieber“ darin waren die beiden Bücher Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel und Fünf Freunde auf neuen Abenteuern enthalten. Das Cover ist tatsächlich noch mehr auf dem neuesten Stand und lädt bestimmt zum Kaufen und Lesen ein. Natürlich habe ich dann ein zweites Mal die erste Folge gelesen und musste schnell feststellen, dass diesmal alle Kinder bei den Namen genannt wurden, die ich in Erinnerung hatte und auch der Hund hieß jetzt richtig Tim
Außerdem wurden hier wohl keine Kürzungen vom Inhalt vorgenommen, was mich im Buch, das ich zuerst gelesen hatte, manchmal merkwürdig vorkam und mich sogar irritiert hatte, war hier nun wieder in Ordnung. Ganz besonders groß war meine Freude, dass die Bilder zum Inhalt die alten waren, die wirklich die Kinder darstellten, wie sie in den alten Bücher dargestellt wurden und wie sie vor rund achtzig Jahren auch ausgesehen haben.
Wer jetzt ebenfalls noch einmal die alten Geschichten lesen möchte, sollte dies auf jeden Fall mit der Ausgabe des Verlages Bassermann machen. Das andere Buch möchte ich nicht empfehlen.
Bei meiner Suche habe ich dann auch ein altes gefunden. Zumindest war das Cover so gestaltet, wie ich es als Kind kennen gelernt hatte. 5 Freunde auf der Felseninsel hatte ich entdeckt und wollte es gerne lesen. Leider gab es auch hier eine Enttäuschung, die Bilder im Buch waren bearbeitet und entsprachen nicht den alten. Leider konnte ich nirgendwo das Erscheinungsjahr dieser Ausgabe ermitteln. Zu meiner Freude hatten die 5 Freunde aber hier auch wieder ihre richtigen Namen, allerdings musste ich nun feststellen, dass der Fischerjunge, den ich in der ersten Folge kennen gelernt hatte, nun bereits zum dritten Mal seinen Namen gewechselt hat. Begeistert war ich nicht, aber es war jetzt nur eine Nebensache. Ich frage mich nur, was mag wohl noch alles geändert worden sein. Die Frage konnte ich dann aber auch klären, da ich zu der alten Ausgabe einen weiteren Doppelband erworben habe, natürlich das Buch, in dem diese Geschichte enthalten war.
Natürlich wollte ich mit dem ersten Buch beginnen und habe diese Ausgabe erworben.
Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel
Das Buch wurde 2015 neu überarbeitet vom cbj-Verlag herausgegeben.
Mit diesem Buch konnte ich Erinnerungen auffrischen. Denn die Geschwister Julian, Dick und Anne lernen ihre Cousine Georgina kennen und dürfen bei Tante Fanny und Onkel Quentin die Ferien verbringen. Georgina hört allerdings nicht auf diesen Namen, sie will mit George angesprochen werden. Zu den vier Kindern gehört der Hund Timmy.
Allerdings musste ich schnell feststellen, dass nicht nur einige Namen geändert waren, der Text war sehr gekürzt, denn das Buch hatte nur 155 Seiten, auf dem das Abenteuer geschildert wurde und die Bilder sollten wohl der Zeit angepasst sein.
Da ich nun doch etwas enttäuscht war, habe ich mich nach weiteren Ausgaben umgesehen und den Sammelband Nr 1 entdeckt
Fünf Freunde im Jagdfieber mit den beiden ersten Folgen der Serie:
Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel und
Fünf Freunde auf neuen Abenteuern
herausgegeben wurde das Buch vom Verlag Bassermann 2018.
Diese Ausgabe möchte ich nun unbedingt empfehlen. Das Cover wurde der heutigen Zeit angepasst und gefällt mir sehr gut. Aber ganz begeistert haben mich die Bilder im Inneren des Buches, sie zeigen die Kinder, wie sie in den Erscheinungsjahren ausgesehen haben. Außerdem waren nun alle Namen wieder richtig: Julius, Richard, Anne, Georg und Tim. Zusätzlich stellte ich fest, dass hier keine Kürzungen vorgenommen wurden.
In der ersten Folge lernen sich die Kinder also näher kennen und erforschen die Schatzinsel, die ihren Namen wirklich alle Ehre macht. Sie finden tatsächlich einen Schatz, der für den Lebensunterhalt der Familie sorgt, denn der Wissenschaftler Quentin, der Vater von George verdient nicht so viel, wie er es sich wünscht. Natürlich sind andere ebenfalls hinter dem Schatz her und es wird ziemlich abenteuerlich für die Kinder.
Bei meiner Suche nach alten und neuen Ausgaben habe ich dann tatsächlich ein älteres Buch entdeckt.
5 Freunde auf der Felseninsel Band 6
Herausgegeben vom Verlag C. Bertelsmann
Allerdings konnte ich keine Zeitangabe finden und weiß nun nicht, wann das Buch gedruckt wurde. Aber es wird nicht zu den ersten Auflagen gehören, denn die Bilder im Buch sind nicht die, die ich damals in den Büchern gesehen habe.
Zumindest sieht das Cover genauso aus, wie ich das Buch in Erinnerung habe.
Nun wollte ich dieses Buch natürlich ebenfalls mit einer neueren Ausgabe vergleichen und habe Sammelband 3 erworben
Fünf Freunde Spannende Fälle mit den Folgen 5 und 6 der Reihe:
Fünf Freunde beim Wanderzirkus und
Fünf Freunde auf der Felseninsel
Wieder hat mir das Cover sehr gut gefallen, inzwischen weiß ich, dass die Rücken aller Bücher das Bild des ersten Sammelbandes wiedergeben. Mit Sicherheit sieht das im Regal hervorragend aus.
Auch diesmal wurden im Inneren des Buches wieder die ursprünglichen Bilder der Kinder abgebildet. Ich vermute mal, wenn man den Kindern von heute erzählt, wann die Bücher geschrieben wurden, ist es für sie bestimmt sehr interessant, das alles genau zu betrachten.
Langweilig wird es für sie in der sechsten Folge ebenfalls nicht. Quentin zieht sich auf die Felseninsel zurück, weil er wissenschaftliche Experimente machen will. Leider sind auch andere Personen daran interessiert, so nimmt alles seinen Lauf. Natürlich gibt es wieder ein gutes Ende.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass in den Neuausgaben Überarbeitungen stattgefunden haben, die noch nicht einmal vor der Änderung von Vornamen zurück geschreckt sind. Außerdem wurde aus dem „besonderen Teil“ der 40er oder 50er Jahre, nämlich dem Fernsehgerät in einem neueren Buch ein Videorekorder. Die Frage stellt sich mir nun, müssen diese Veränderungen vorgenommen werden? Immerhin hatte ich ansonsten selten das Gefühl, mich in den 40er Jahren zu befinden. Es wurde mit dem Auto und der Eisenbahn verreist, es gab Telefon und ansonsten mussten sich die Kinder Gedanken über die Verständigung machen. Im Buch mit der Felseninsel sollte der Onkel sich täglich melden. Da es ja keine Handys gab, wurden Zeichen mit einem Spiegel oder spät abends mit der Taschenlampe gegeben. Das alles regt heutzutage doch die Phantasie der Kinder an.
Nun, ich kann dies nicht entscheiden, aber zumindest meine Meinung dazu schreiben.
Jetzt als Erwachsene hat es mir erneut Spaß gemacht, die alten Bücher zu lesen. Allerdings kamen mir die Abenteuer relativ harmlos vor. Was daran liegen mag, dass ich inzwischen ein Fan von Krimis bin und dort geht es selten harmlos zu.
Wichtig war mir jetzt allerdings bei den Büchern zu erfahren, ob die Autorin die Meinung der Zeit wiedergegeben haben.
Bei Enyd Blyton hatte ich das Gefühl, dass einzig besondere war, dass George als burschikos dargestellt wurde und somit aus der damaligen Rolle fiel, Anne entsprach da eher dem Bild, sie war das liebe Mädchen, fast schon ein Hausmütterchen. Die Helden waren natürlich die beiden Jungs, was aber auch daran liegen mag, dass sie die älteren und größeren in der Truppe waren. Ob und wie sich die Kinder im Laufe der Serie entwickelt haben, kann ich nun nicht beurteilen, weil ich jetzt nicht alle Folgen gelesen habe. Ich kann mich allerdings erinnern, dass ich als Kind alle Bücher verschlungen habe und mir die Abenteuer wichtig waren. Außerdem kam mir in den 60er Jahren, als ich die Bücher gelesen habe, vieles normal vor.