Und wenn wir wieder tanzen

Autorin: Kerstin Sgonina

Genre: Roman

Version: eBook, Hörbuch und gebundenes Buch

erschienen: 15. Februar 2022

Seiten: 464

Altersempfehlung: Erwachsene

Herausgeber ‏ : ‎ Wunderlich



Über die Autorin:
Kerstin Sgonina arbeitet als Autorin, Journalistin und Lektorin. Mit 18 Jahren kam sie nach Hamburg und schlug sich nach ihrem Abitur dort unter anderem als Türsteherin und Barfrau in Sankt Pauli durch. Nach wie vor liebt sie die Stadt an der Elbe heiß und innig, lebt aber heute mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern nahe Berlin.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Hamburg, 1962: Marie Hansen lebt in der Kleingartensiedlung Zur alten Landesgrenze in Wilhelmsburg. Als Zimmermädchen im Hotel Atlantic wird sie schlecht bezahlt und von den Gästen herablassend behandelt. Aber hier, unter ihren verschrobenen Nachbarn, hat sie eine Heimat gefunden. Bis Marie in einer Februarnacht von einem Tosen erwacht, Schreie sind zu hören – die Siedlung steht unter Wasser. Marie wird gerettet, doch das wenige, was sie besaß, hat sie verloren. Für die nächsten Wochen wird sie bei Effie von Tieck in St. Pauli einquartiert. Die ältere Dame besitzt ein Tanzlokal in der Speicherstadt, das durch die Sturmflut ebenfalls schwer beschädigt wurde. Marie ahnt, dass sich hinter Effies ruppiger Fassade eine tragische Geschichte verbirgt, und beschließt, der verzweifelten Frau unter die Arme zu greifen. Das Danzhus soll wieder ein Ort der Lebensfreude werden! Mit vereinten Kräften bauen die ungleichen Frauen das Lokal wieder auf – und schöpfen durch ihre ungewöhnliche Freundschaft neuen Lebensmut …


Meine Meinung:
Leider gab und gibt es immer schicksalshafte Begebenheiten, die viel Schaden anrichten. Schuld ist oft das Wasser, das sich seinen vernichtenden Weg sucht. Vor genau sechzig Jahren gab es eine Sturmflut, die nicht nur in Hamburg großen Schaden angerichtet hat. Stellvertretend für alle Betroffenen rückt in diesem Buch Marie Hansen in den Vordergrund.
Marie wohnte in einer Schrebergartensiedlung in Wilhelmsburg und verlor in einer Nacht das wenige, was sie noch besaß, weil die Deiche gebrochen sind. Sie hatte es auch so nicht leicht, denn für ihre Arbeit als Zimmermädchen im Hotel Atlantic bekam sie nicht viel Lohn und musste täglich mit ansehen, wie sich die Gäste verhielten, die sich den Luxus eines Aufenthaltes im Hotel leisten konnten. . Das alles habe ich als Leserin erfahren, weil die Autorin anfangs sehr viel über Marie geschrieben hat, über ihre Arbeit und dem Leben in der Siedlung.
Außerdem sollte ich Frieda kennen lernen, denn die Autorin hat in einem zweiten Erzählstrang ihre Lebensgeschichte erzählt, mit der sie im Jahr 1910 beginnt. Im Wechsel erfahre ich nach und nach, was die beiden Frauen alles erleben, bis die beiden Fäden zusammen kommen und sie sich kennen lernen.
Beide sind Betroffene, Marie hat alles verloren und Frieda, die inzwischen auf den Namen Effie von Tieck hört, sieht die Existenz ihres „Danzhus“ gefährdet. Denn das Haus, das sich in der Speicherstadt befindet, stand unter Wasser. Die Autorin hat sehr gut geschildert, womit die beiden zu kämpfen hatten.
Es macht sehr betroffen, was damals passiert ist, aber es zeigt auch, dass viele sich gegenseitig halfen und irgendwie einen Weg fanden. Natürlich passierte den beiden wesentlich mehr, ob es nun habgierige Personen waren, gegen die sie sich wehren mussten oder überhebliche Chefs. Auch die Romanze fand ihren Weg in die Geschichte.


Fazit:
Die Autorin hat für eine sehr bewegende Geschichte sehr gut recherchiert und nicht nur reale Personen mit fiktiven verbunden, sondern auch reale und erfundene Tatsachen geschildert, woraus ein gelungener Roman wurde. So gab es für mich ein auf und ab der Gefühle beim Lesen. Vermittelt wurde mir Betroffenheit, aber auch Mut für einen Neubeginn. Es gab hoffnungsvolles und am Ende war es soweit gut, wie es damals möglich sein konnte. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.

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