Vor über 40 Jahren war ich mehrmals in Norwegen und Schweden und ich wünschte mir so sehr, noch einmal in diese Länder zu reisen. Diesmal sollte es mit einem gemieteten Wohnmobil sein. Es gab so viele wunderschöne Orte und Gegenden, die ich sehen wollte. Allerdings waren sie sehr weit voneinander entfernt und ich musste bei meinen Wünschen Abstriche machen. Deshalb wurde es ein relativ kurzer Aufenthalt in Norwegen und ein wesentlich längerer in Schweden. In diesem Jahr habe ich täglich einen Bericht geschrieben und den kopiere ich nun hierhin, damit viele an der Reise teilnehmen können.
- Tag – Start und Anreise
Geplant war, das Wohnmobil um 8 Uhr in Empfang zu nehmen, danach sollte getankt und gepackt werden und ich hatte mir vorgestellt, dass wir um 10 Uhr starten können. Das hat soweit auch geklappt. Eingeräumt haben wir nichts, weil wir während der Tage davor immer wieder gehört haben, wie viele Baustellen sich auf der Strecke befinden. Die Kisten und Taschen wurden ins WoMo gestellt und los ging die Fahrt nach Fehmarn. Mit 550 km war es eine lange Startstrecke. Aber wir wollten unsere Freunde auf Fehmarn besuchen, einen gemütlichen Abend verbringen und am nächsten Tag nach Dänemark starten.
Die Fahrt war angenehmer als gedacht und wir waren um 17 Uhr auf Fehmarn. Ich freue mich immer, wenn ich Hinweise auf Puttgarden sehe und das obligatorische Foto der Fehmarnsundbrücke musste ebenfalls sein. Diesmal mit Abstand, weil die Baustelle auf der Brücke keinen angenehmen Anblick bescherte.


2. Tag – Mit den Fähren geht es weiter
Die erste Nacht im Wohnmobil war zum „Wiedereingewöhnen“. Es hat gut geklappt, allerdings meinten verschiedene Vögel, dass sie sehr früh mit ihrem Konzert starten müssen. Nach einem gemütlichen Frühstück mit unseren Freunden, hieß es zeitig aufbrechen, denn wir wollten um 10.15 Uhr von Puttgarden mit der Fähre nach Dänemark fahren. Das hat alles bestens geklappt. Da merkt man, dass noch keine Hauptsaison ist. Nach 45 Minuten waren wir in Rødby. Allerdings war es wirklich nur die Station für die nächste Etappe. Denn im Vorfeld hatte ich ein Kombiticket für zwei Fährfahrten gebucht. Gegen halb zwei waren wir in Helsingør. Von dort fahren sehr häufig die Fähren nach Helsingborg, diese Überfahrt dauert auch nur 20 Minuten. Die kurze Wartezeit am Hafen habe ich genutzt, um Bilder zu machen. Nachdem wir in Schweden angekommen waren, überlegten wir, ob wir den Campingplatz anfahren wollen, den wir bei der Planung gefunden haben, oder noch etwas weiter fahren. Nun, wir hatten nach der gestrigen langen Fahrt, keine große Lust mehr und haben uns einen Stellplatz unter Birken in Ängelholm gesucht. Der Platz liegt etwas erhöht und wir haben einen guten Ausblick in die Umgebung, mal sehen, ob wir uns den Sonnenuntergang nachher noch anschauen.





3. Tag – Die schwedische Westküste
Die schwedische Westküste eignet sich hervorragend für einen Urlaub, das wissen auch die Schweden sehr zu schätzen. Noch ist es ruhig, aber zur Mittsommernacht wird hier richtig viel Trubel sein. Wir hatten spontan beschlossen, dass wir „nur“ bis Stenungsund fahren wollten. Denn die wirklich schöne Gegend beginnt in unseren Augen nördlich von Göteborg, zumindest hatten wir es so in Erinnerung und es hat sich tatsächlich nicht geändert. Für uns bedeutete dies, nach dem Frühstück wird alles so geräumt, damit nichts während der Fahrt klappert und los ging es. Schnell kann auf den Autobahnen hier ja nicht gefahren werden, trotzdem waren wir zur Mittagszeit am Ziel. Die übliche Routine setzte ein, Anmeldung, Platz suchen, Strom anschließen. Nun brauchten wir aber auch mal etwas Bewegung und sind mit den Rädern in den Ort gefahren. Ein bisschen musste eingekauft werden und zur Stärkung gab es leckeres im „Espresso House“, das wunderbar am Hafen liegt. Hier kamen so richtige gute Urlaubsgefühle auf und manch einer würde nicht glauben, dass wir im Norden unterwegs sind. Später wurde die nähere Umgebung unseres Stellplatzes erforscht. Es gab tatsächlich einige Camper, die sich ins Wasser trauten, aber nur wenige Minuten. Unser Campingplatz liegt übrigens genau gegenüber der wunderschönen Inseln Tjörn und Orust, morgen wollen wir über die Brücken, die auf den Bildern zu sehen sind, fahren und das nächste Ziel ansteuern.





4. Tag – Über Orust und Tjörn weiter nach Norden
Der Weg war das Ziel. Bevor wir morgen wieder reichlich Trubel haben, weil wir nach Oslo wollen, sollte es heute eine entspannte Weiterfahrt werden. Da wir in Norwegen keinen für uns passenden Campingplatz gefunden haben, wollten wir in Bjälveröd eine Nacht bleiben. Aber zunächst ging es über die Inseln Tjörn und Orust, der Anblick während der Brückenüberfahrt war wunderschön. Vor vierzig Jahren waren wir schon einmal hier und freuten uns, dass es immer noch so schön „schwedisch“ aussieht, was für mich heißt: rote Häuser, viel Wasser und Felsen. Und mit dem Campingplatz haben wir auch eine gute Wahl getroffen. Mit Blick aufs Wasser und wunderschön ruhig gelegen. Ein Platz zum Relaxen, was wir heute auch ausgiebig nutzen. Eine Bank, auf dem wir den Sonnenuntergang beobachten, haben wir auch schon gesichtet.






Tag 5 – Oslo
Heute gibt es nicht sehr viel zu berichten. Nach dem Frühstück sind wir Richtung Oslo gestartet. Natürlich kommen wir hier nicht so schnell von Ort zu Ort, denn es darf nicht schnell gefahren werden und das WoMo will auch nicht rasen. Also gemütliche Weiterfahrt. Punkt zwölf Uhr waren wir am Ziel. Das weiß ich ganz genau, denn es gab auf einmal einen Warnton im Handy und draußen hörten wir auch Sirenen. Test ist also gelungen. Den Stellplatz hatten wir zu Hause schon gebucht und so waren wir schnell auf unserem Platz. Wie üblich wird die Umgebung erforscht, denn ich muss ja wissen, wo die Duschen und Toiletten sind. In der Nähe gibt es einen kleinen See, wohin wir nach dem Essen gehen wollten. Wolfgang hat dann auch direkt den „KälteFusstest“ gemacht. Vor vielen Jahren war ich schon mal in Oslo und auch bei der berühmten Sprungschanze Holmenkollen. Unser Campingplatz ist nicht weit davon entfernt. Kaum zu glauben, dieses unscheinbare Dingen soll Holmenkollen sein. Aber wir werden sie natürlich noch richtig besichtigen. 😉



Tag 6 – Unterwegs in Oslo
Der frühe Vogel sieht mehr und es wird ihm nicht zu heiß, deshalb starteten wir frühzeitig Richtung „Sentrum“. Der Bus 42 fährt bei uns am Campingplatz ab und wir wollten bis zur Endstation Tjuvholmen fahren. Unwissend, was uns dort erwartet und wir waren angenehm überrascht. Diese Gegend am Hafen ist ein neu entstandener Stadtteil, was wir auch schnell gemerkt haben, dort wurde reichlich geboten: Wohn- und Geschäftshäuser und reichlich Restaurants, die nachmittags, als wir wieder dort vorbei kamen, gut besucht waren. Direkt daneben befindet sich das Nobel-Preis-Center und das Rathaus von Oslo. Uns Düsseldorfern kam es etwas vertraut vor. Ich weiß noch ganz genau, als ich 1977 mit der Fähre, die von Aarhus nach Oslo fuhr, in Oslo ankam, konnte ich schon von weitem die beiden Türme erkennen und schon damals dachte ich, dass sie dem Turm unseres Hauptbahnhofes ähnelten. Nun aus der Nähe betrachtet, erkannte ich natürlich die vielen Unterschiede. Da wir nun schon einmal am Hafen waren, wollte ich gerne zur Akershus Festung, denn die kannte ich bisher auch nur aus der Ferne. Von dort hatten wir natürlich einen wunderbaren Blick auf den Oslofjord. Noch war der Himmel wunderschön blau und es war noch nicht ganz soooo heiß, deshalb beschlossen wir als nächstes zur Karl Johans Gate zu gehen, eine eindrucksvolle lange Straße, die einen hervorragenden Blick aufs Schloss bietet. Aber bei dem Wetter hatten wir keine Lust, anzuklingeln und zu fragen, ob der König vielleicht Zeit auf ein Plauderstündchen hat, lieber wollten wir die Straßenbahn suchen, die uns zum Holmenkollen bringt. Wobei Straßenbahn ja nicht die richtige Bezeichnung ist, die normale Tram nennen die Norweger „Trikk“ und die andere erkennt man an dem T, was bedeutet, dass dort die Metro, die T-bane fährt. Die T1 fährt zum Holmenkollen und ich war gespannt, ob die Fahrt immer noch so überwältigend ist, wie vor 43 Jahren, als ich dort oben war. Kurz, sie war es, allerdings sind auch einige Bäume sehr gewachsen, oh Wunder. Nun könnte ich ja kurz schreiben, wir haben die Sprungschanze erreicht und sind mit dem Lift hoch gefahren, haben die Aussicht bewundert und gut war es. Das mag der normale Ablauf sein. Bei uns sah es so aus. Nach der 30minütigen Fahrt kamen wir oben an. Allerdings gab es da noch einen Fußweg, der steil anstieg und wenig Schatten bot. Aber der Ehrgeiz war geweckt. Oben endlich angekommen, wurde die Karte für den Lift nach ganz oben gekauft. Nach wenigen Minuten konnten wir auch schon in den Aufzug steigen, aber die Tür ließ sich nicht schließen. Also hat die Dame vom „Staff“ nachgezählt, nein, wir waren nicht zu viele. Einige junge Damen sollten wieder rauskommen, als ob die Fliegengewichte etwas bewirkt hätten. Der Aufzug wollte aber immer noch nicht, also alle wieder raus und selbst da hat er gemuckt. Ein junger Mann vom Servicepersonal wurde gerufen, nun, wir konnten es ja abwarten, es war angenehm durch die Klimaanlage, aber leider zogen immer mehr Wolken auf und der Sonnendunst sorgte dafür, dass die Sicht nicht mehr so klar war. Nach einer langen Weile gab er auf und erklärte, dass er jemand anderes rufen muss, wir könnten warten oder unser Geld zurück bekommen. Nun ja, da wir nicht wussten, wie lange es dauert, stellten wir uns für die Gutschrift an. Da die Schulklasse vor uns dran war, dauerte es eine Weile, denn alle haben mit Card gezahlt und jeder Vorgang musste rückgängig gemacht werden. Ich glaube, nach anderthalb Stunden waren wir fertig und ping, der Aufzug oder besser gesagt der zip-line fuhr wieder. Tja, was tun, wir hatten uns ja schon hierhin gequält und deshalb wollten wir wirklich die Gelegenheit nutzen, was sich auch gelohnt hat. Der Anblick war ebenfalls überwältigend. Ich habe dann auch den See neben unserem Campingplatz entdeckt und im Bild festgehalten. Der Anblick von dem Turm runter war nicht so besonders. Es war zwar steil, aber im Sommer wirkt er einfach nicht. Als ich vor Jahrzehnten hier war, gab es unten noch ein Schwimmbad, aber inzwischen wurde ja alles umgebaut. Für uns wurde es nun Zeit, den Rückweg mit der Bahn anzutreten, die uns erst wieder nach unten ins Sentrum brachte und dann ging es wieder mit dem Bus rauf auf den Berg zum Campingplatz. Der Tag hat uns doch etwas geschafft, aber schön war es










Tag 7 – Ein weiterer Tag in Oslo
Es sollte an diesem Tag ebenfalls wieder sehr heiß werden und da hatten wir wenig Lust auf eine weitere Stadtbesichtigung. Deshalb hatten wir nur ein kleines Programm gewählt: einen Besuch im Vigelandpark.
Nach dem gemütlichen Frühstück habe ich uns ein weiteres Mal über die App „# Ruter“ zwei Tagestickets besorgt. Das ist hier alles so praktisch, bei der Kontrolle brauchte ich nur mein Handy vorzeigen. Wir haben festgestellt, dass Oslo zum Radfahren einfach zu voll ist und vor allem sehr hügelig. Es geht oft steil nach unten oder nach oben, je nachdem, wie man es sieht 😉 Außerdem betrachten wir Bus- und Bahnfahren als einfache Stadtbesichtigung, in Ruhe können wir uns die Wohngegenden ansehen, die Häuser bewundern und kommen bequem zum Ziel.
Diesmal haben wir den Bus 45 genommen, sind zur Endstation gefahren und dort in die Trikk 12 umgestiegen. Ich muss noch mal nachforschen, weshalb in Oslo die Tram Trikk heißt. Auf jeden Fall waren wir nach wenigen Haltestellen am Eingang vom Vigelandpark. Ich habe ja schon oft Bilder von den Skulpturen gesehen, aber nun wollte ich sie mal so richtig in Augenschein nehmen. Ich war begeistert! Was Gustav Vigeland alles geschaffen hat! Diese Menge und vor allem konnte ich sehr gut durch den Gesichtsausdruck erkennen, was die Figuren bewegt. Der Künstler hat vieles zum Ausdruck gebracht, wichtig war ihm auch, den Kreislauf des Lebens darzustellen.
Zum Glück stehen im Park sehr große Bäume, die reichlich Schatten spenden. Die Bänke darunter haben uns zu einer Schattenpause eingeladen. Natürlich hatten in unseren Rucksäcken unsere Tupperflaschen gefüllt mit Wasser und konnten unseren Durst löschen.
Zu unseren Ritualen gehört, dass wir unterwegs gerne einkehren und einen Espresso oder Cappuccino trinken. Gestern hatten wir gesehen, dass die Trikk 12 Richtung Rathaus fährt, wo sich ein Espresso House befindet. Das war dann unser nächstes Ziel. Allerdings fuhr die Bahn heute eine andere Strecke, denn durch das geplante Musikfestival, das am Hafen stattfinden sollte, war bereits ein Teil der Strecke gesperrt. Haha, aber inzwischen kannten wir uns ja etwas aus.
Also gab es natürlich die entsprechenden Getränke und dann kam die Idee, dass wir mit dem Tagesticket auch die Fähren nutzen können. Spontan ging es zu den Abfahrtstellen und wir wählten die nächste Fähre aus. Egal, wohin sie fuhr, sie würde ja wieder zurückfahren und wir könnten einige Eindrücke vom Wasser aus sammeln. Es ist schon beeindruckend, wie viele kleine Inselchen sich im Fjord befinden und was dort alles so stattfindet. Viele Norweger waren auf der Fähre, die ihre Schwimmsachen dabei hatten oder eine Gruppe Frauen wollte wohl einfach nur irgendwo feiern. Kleine Badestellen gab es reichlich auf den Inseln, natürlich die typischen Häuser und Boote ebenfalls zahlreich. Eine Stunde waren wir auf der Fähre, was uns sehr gut gefallen hat. Natürlich konnten wir von weitem wieder die Sprungschanze sehen, ich denke, die entgeht keinem 😉
Nun reichte es uns aber auch und wir nahmen den Bus 42 zurück zum Campingplatz. Zumal ich einiges durchwaschen wollte. Blusen und Hemden waren einfach nur verschwitzt und bei der Hitze im Nu wieder trocken. Auch gehört der tägliche Abwasch zu meinen Aufgaben. Während ich hier nun schreibe, zaubert Wolfang uns ein leckeres Abendessen. Später gibt es einen gemütlichen Ausklang, es werden die Sachen später wieder eingeräumt, denn morgen wollen wir weiter nach Lillehammer.









Tag 8 – Von Oslo nach Lillehammer
Der Tag startete mit einem gemütlichen Frühstück, diesmal auch mit Ei, denn es ist Wochenende und da gibt es bei uns ein Ei 😉
Inzwischen haben wir ja eine gewisse Routine, wie was verstaut wird, damit unterwegs nichts klappert. Schließlich sind die Landstraßen nicht die besten, es gibt Schlaglöcher und was viel schlimmer ist, reichlich erhöhte Zebrastreifen, solche Hubbel, wo man wirklich sehr abbremsen muss.
Für die Fahrt nach Lillehammer hatten wir nicht die Autobahn gewählt, sondern die landschaftlich schönere Strecke auf der E4. Hinter Oslo konnten wir uns dann endlich an den Anblick der typisch norwegischen Holzhäuser erfreuen Gegen Mittag erreichten wir unseren Campingplatz, direkt am See Mjøsa gelegen, wunderschön. Der See ist übrigens der größte in Norwegen.
Heute sollten unsere Räder zum Einsatz kommen, aber das habe ich nicht besser gewusst. Die bekannte Einkaufsstraße Storgata ist über extrem steile Radwege zu erreichen, aber der Weg hat sich gelohnt. Wunderschöne Häuser stehen nebeneinander und in den Läden wird allerhand angeboten, ob nun Kleidung, Gedöns, was niemand braucht oder Lebensmittel. Natürlich dürfen Cafés, Restaurants und Eisdielen auch nicht fehlen. Nebenbei, das Softeis hier hat ebenso gut geschmeckt, wie in Kopenhagen 😉 Am Abend gab es Grillpølser, bevor ein Gewitter aufzog. Jetzt ist es sehr windig, ich bin mal gespannt, ob die Wettervorhersage recht hat, denn später soll es wieder schön werden. Weil wir einfach die Hoffnung nicht aufgeben, endlich einen Sonnenuntergang am See zu sehen.








Tag 9 – Maihaugen in Lillehammer
Diesmal werden einige Erinnerungen für mich aufgefrischt. Ich wollte so gerne noch einmal das Freilichtmuseum Maihaugen besuchen. Tja, Erinnerungen, mir war nicht bewusst, wie steil der Weg dorthin ist. Vor 43 Jahren habe ich das wohl auch anders bewältigen können 😉
Der norwegische Zahnarzt Andres Sandvig, der von 1862 bis 1950 lebte, begann 1887 mit der mühseligen Arbeit, Häuser und Gegenstände von Bauernhöfen aus dem Gudbrandsdal zu sammeln. Heute besteht die Sammlung aus mehr als 50.000 registrierten Gegenständen und über 200 Häusern, die alle ihre eigene Geschichte besitzen.
Gleich hinter dem Eingang konnten wir die eindrucksvolle Stavkirke aus Garmo betrachten. Schnell stellte ich auch fest, dass ich damals in einige Häuser reindurfte. Aber das scheint jetzt nur bei einer geführten Besichtigung möglich zu sein. Ganz so schlimm empfand ich es auch nicht, denn alles war sehr niedrig und ich bekam schnell das Gefühl, dass ich jetzt mit meiner geringen Größe eine „Riesin“ gewesen wäre. Deshalb reichte mir auch der Blick nach drinnen.
Wer auch gerne mal ein Freilichtmuseen besichtigt, kennt es. Die Inneneinrichtung gleicht sich doch. Wie sollte es auch anders sein, es lebten damals auf den Höfen viele Menschen, deren Arbeitskraft benötigt wurde. Entsprechend groß waren beispielsweise die Tische, denn die Mahlzeiten wurden gemeinsam eingenommen. Gefreut habe ich mich, als ich ein Stabbur entdeckte. Zwar war es nur einfaches, ein bedeutend größeres hatte ich vor Jahrzehnten in der Telemark gesehen.
Mit Begeisterung habe ich viele Eindrücke festgehalten, die ich nun zeigen möchte. Besondere Beachtung fanden die Schnitzereien bei uns, die zwar einfach waren, aber trotzdem einiges verschönerten. Ich stelle mir vor, dass während der langen dunklen Winter diese Arbeiten durchgeführt wurden. Außerdem staunte ich, welche Arbeit der Zahnarzt sich mit seiner Sammlung gemacht hat. Schließlich konnten damals die Häuser nicht so einfach ab- und woanders wieder aufgebaut werden. Da steckt wirklich viel Arbeit drin. Es ist lobenswert, dass er frühzeitig schon erkannt hat, dass vieles der Nachwelt erhalten bleiben sollte und wir heute sehen, wie während vergangener Zeiten gelebt, gewohnt und gearbeitet wurde. Jetzt kann ich sagen, dass sich der mühsame Weg gelohnt hat und am Nachmittag konnte ich mich ja erholen. Später wird alles eingeräumt und morgen geht es wieder nach Schweden. Grobe Richtung ist Stockholm mit zwei Zwischenstationen









Tag 10 . Es geht wieder nach Schweden
Am Abend zuvor hat der Regen eingesetzt und wir haben ziemlich früh alles eingeräumt. In der Nacht war ich mal kurz wach, weil der Regen aufs Dach plätscherte. Am Morgen konnten wir sehen, dass der Wasserstand etwas gestiegen ist und die Wolken boten uns einen interessanten Anblick. So fiel der Abschied nicht sehr schwer.
Wie immer sind wir zeitig losgefahren, warum auch rumtrödeln, wenn wir mit allem früh fertig sind. Außerdem lagen wieder einige hundert Kilometer vor uns. Da hier meist nur 70 oder 80 Stundenkilometer gefahren werden dürfen, dauert es sowieso länger, bis man am Ziel ankommt. Wenn dann unterwegs auch eine Straße gesperrt ist und die Umleitung quer durch die Landschaft führt, dauert es sogar noch viel länger. Abwechslung gibt auf es diesen Strecken leider wenig. Dafür viel Gegend, ab und zu Häuser und viele Lupinen am Wegrand.
Später als gedacht, kamen wir dann am Ziel, dem Björkebo Campingplatz an. Freundlich wurden wir empfangen. Die Besitzer sind Deutsche und leben schon einige Jahre in Schweden. Nachdem wir unseren Platz, direkt in Flussnähe, eingenommen haben, gab es erst einmal leckeren selbst gemachten Kuchen. So schön der Platz ja ist, aber hier haben wir eine Mückenhochburg erwischt. Einen Urlaub in Norwegen oder Schweden ohne einen Mückenstich erlebt wohl niemand. Aber wenn ich draußen sitze und meinen Bericht schreiben will und dabei laufend um mich schlagen muss, kann ich darauf gerne verzichten. Ich habe mich zwar mit „Anti Brumm“ eingesprüht und wollte mich nicht vertreiben lassen, aber wenn die Viecher andauernd um meine Ohren summen, gebe ich doch auf. Während ich diese Zeilen schreibe, wird mir draußen am Fluss ein interessanter Anblick geboten. Ich hoffe, es ist auf den Bildern zu erkennen, dass sich ein „Nebel“ über dem Wasser gebildet hat. Achja, auch hier blühen Lupinen.









Tag 11 – Zwischenstopp in Norberg
Heute Morgen war das Wetter wieder besser und wir konnten ohne die Scheibenwischer arbeiten zu lassen, weiterfahren. Aber erst nachdem meine Mückenstiche von gestern Abend bearbeitet wurden. An meinem linken Bein hat wohl eine Mückenparty stattgefunden. Ich habe irgendwann den Überblick verloren und nicht mehr weiter gezählt.
Dafür war heute die Strecke bedeutend schöner, was wohl auch daran lag, dass es hier mehrere Ortschaften gab und es nicht mehr ganz sooo einsam war. Obwohl wir zwischendurch immer wieder durch Gebiete fuhren, die an eine Mondlandschaft erinnerten, naja, nicht ganz, dort gibt es keine umgestürzten oder abgesägten Bäume, aber merkwürdig sah es schon aus.
Unterwegs begeisterte uns ein weiteres Mal der Anblick der schönen roten Häuser und der Blick auf einen der vielen Seen, an denen wir vorbei gefahren sind. Ganz toll fand ich fand ich natürlich beides. Unterwegs nahmen wir uns Zeit für eine Fika, eine Kaffeepause mit leckerem Zimtgebäck. Gegen Mittag erreichten wir Norberg, unser heutiges Ziel. Wie üblich: anmelden, Platz aufsuchen, Strom anschließen und so weiter. Nach getaner Arbeit ging es mit dem Rad ins Örtchen. Wir wollten einiges einkaufen und haben natürlich wieder eine kleine Straße mit schönen Häusern entdeckt.
Der Campingplatz liegt wieder am Wasser, diesmal an einem See, hatten wir ja schon länger nicht 😉 Allerdings wird uns auch jedes Mal ein besonderer Anblick geboten.
Den Abend wollen wir draußen verbringen, denn es ist warm und bis jetzt habe ich noch keine Mücke gesehen, ich will es aber auch nicht zu laut sagen, wer weiß, ob die nicht irgendwo lauern. 😉
Morgen geht es dann weiter nach Stockholm, worauf ich schon sehr gespannt bin.









Tag 12 – Stockholm – endlich mal wieder
Vor 43 Jahren war ich schon einmal in Stockholm und damals hat mir die Stadt sehr gut gefallen, deshalb freute ich mich ganz besonders auf diesen Besuch.
Aber zunächst mussten wir uns auf den Weg von Norberg zum Campingplatz machen. Die Straßen waren nun etwas breiter und besser ausgebaut und wir kamen auch zügig voran. Allerdings mussten wir uns erst einmal wieder an den Verkehr in der Großstadt gewöhnen. Dank Navi kamen wir ohne Probleme ans Ziel.
Wie immer wurde zuerst das übliche erledigt und dann habe ich zwei Mehr-Tages-Tickets auf mein Handy geladen. Nur wenige Meter von hier entfernt ist eine Bushaltestelle. Der Bus 816 fährt in die City und dort konnten wir in die T 18 umsteigen, relativ zügig waren wir am Ziel, an der Station Gamla Stan.
Die Altstadt hatte ich in guter Erinnerung, natürlich hat sich sehr viel getan in den letzten Jahrzehnten, aber es machte uns Spaß durch die Altstadt zu bummeln. Es ging am Schloss vorbei, über mehrere Brücken, wovon es in der Stadt reichlich gibt. Auf den Bildern ist ein Dreimaster zu sehen, das war damals die Jugendherberge, in der ich gewohnt habe. Jetzt sieht es etwas unbewohnt aus und ich werde wohl mal nachforschen, ob man dort immer noch übernachten kann. Auf jeden Fall hat es sehr viel Spaß gemacht, die Schaufenster der Souvenirläden zu betrachten. Kleine Seitengassen haben einen schönen Einblick geboten. Da die Gassen sehr eng waren, konnten wir entspannt im Schatten bummeln. Am Stortoget, dem bekannten und zentralen Platz in Stockholms Altstadt haben wir einen Imbiss genommen. Man gönnt sich ja sonst nichts 😉 Natürlich war das auch sehr interessant, denn es gab dort vieles zu beobachten. Irgendwann hatten wir dann doch genug betrachtet und uns wieder auf den Weg zurück gemacht. Insgesamt hat die Fahrt ca 45 Minuten gedauert, was akzeptabel ist.















Tag 13 – ABBA ein Muss in Stockholm
Wenn ich noch einmal die Gelegenheit habe, nach Stockholm zu reisen, dann gehört auch ein Besuch im ABBA Museum dazu. Schließlich saß ich 1974 vorm Fernseher und habe mir die Übertragung des „Grand Prix de Eurovision“ angesehen.
Also stand das Museum auf jeden Fall auf unserer Liste.
Wie gehabt, zunächst mit dem Bus 816 bis Gullmarsplan, dort in die T17 umsteigen und bis Slussen fahren. Von dort mit der Fähre rüber nach Djurgarden, mit uns fuhren sehr viele Jugendliche, die wollten aber in den Freizeitpark. Vor dem Museum war kein so großer Andrang wie vor dem Tivoli. Ich hatte am Abend davor Tickets über Get Your Guide erworben und so ging alles sehr flott. Ich muss schon sagen, dass es doch irgendwie emotional wurde. Wir hörten reichlich Songs, die wir natürlich alle kannten und es kribbelte in den Beinen. Der Rundgang war hervorragend aufgebaut, zunächst lernten wir jeden der vier kennen und erfuhren, wie sie zueinander gefunden haben. Ich will jetzt nicht die ganze Geschichte erzählen, vieles ist ja bekannt. Wie erwähnt, es war schon komisch, das alles zu sehen, zumindest ich bin ihnen seit 1974 gefolgt und habe viele LPs und CDs von ihnen. Ein paar Eindrücke gebe ich hier weiter.
Nach ungefähr zwei Stunden waren wir wieder draußen und beschlossen spontan mit einer Straßenbahn zu fahren. Sie fuhr zu einer Station, von der wir wussten, dass dort auch die T zurückfährt, die wir später nehmen wollten. Aber zunächst bummelten wir etwas durch die Fußgängerzone und ich wollte so gerne noch einmal am Wasser entlang schlendern. Die Häuser dort begeisterten mich bereits vor Jahrzehnten und jetzt natürlich auch wieder.
Inzwischen waren die dunklen Wolken vom Vormittag verschwunden und es war auch wieder sehr warm. Übrigens, gestern Abend war ja die längste Nacht und was war? Hier hat es geregnet und wir konnten nicht draußen sitzen. Das holten wir heute Abend nach, vorhin gab es ein einfaches Abendessen und gleich noch ein Gläschen Wein. Schweden rüstet sich für die Feier am Freitag, wichtig sind Blumenkränze und Birken. Heute sahen wir eine ältere Dame im Rollstuhl, die einen Birkenzweig spazieren fuhr. Es kann natürlich auch sein, dass es ihr „Maibaum“ war, die Tradition soll von uns nach Schweden gekommen sein, das habe ich zumindest gehört.















Tag 14 – Blick von oben auf Stockholm
Am letzten Tag in Stockholm wollten wir im Stadtteil Södermalm eigentlich zwei Aussichtspunkte aufsuchen und von dort auf die Stadt herabblicken. Deshalb haben wir uns ein weiteres Mal auf den Weg gemacht. Zunächst mit dem Bus. Ich bin ja richtig froh, dass die Haltestellen immer angezeigt werden, denn verstanden habe ich bei den Durchsagen nichts. Interessant war allerdings, dass ich lesen und hören konnte, naja, an der Aussprache muss irgendjemand noch arbeiten.
Zu einem Aussichtspunkt haben wir es dann auch geschafft und der Blick auf die Stadt war überwältigend. Dann gab es aber mehrere Probleme, es wurde immer wärmer und es war extrem steil. Außerdem wollte ich eine bestimmte Örtlichkeit aufsuchen, was einfach nicht möglich war. In diesem Bereich hatten Cafés geschlossen, an den Türen wurde uns „stängt“ mitgeteilt und einen schönen Midsommertag gewünscht. Ich hatte vor ein paar Tagen in einem Podcast bereits gehört, dass dies ein großer Feiertag ist, konnte es mir aber nicht so richtig vorstellen. An kleinen Geschäften hing tatsächlich überall ein Schild, dass geschlossen ist. Unterwegs haben wir wirklich nur Touristen gesehen. In der Altstadt, die am Mittwoch sehr gut besucht war, ging es bedeutend ruhiger zu, allerdings hatten dort die Souvenirläden, Cafés und Restaurants geöffnet. Wär ja auch doof, wenn die Geschäftsleute sich das entgehen ließen, denn Reisebusse trafen reichlich ein.
Nebenbei erwähnt, ich war dann auch erleichtert und wir haben direkt eine Pause eingelegt. So ganz langsam wollten wir uns danach wieder auf den Weg zum Campingplatz machen, allerdings nicht auf direktem Weg. Schließlich hatten wir ja noch die günstige Mehrtagesfahrkarte und so fuhren wir ein weiteres Mal mit der Fähre, die übrigens mit Birkenzweigen geschmückt war. Anschließend mit der Straßenbahn, mit der U-Bahn und mit dem Bus. Bei der Gelegenheit sahen wir auch die vielen Schweden, die mit Rucksäcken, Kühlboxen und Trollies unterwegs waren. Sie wollten verschiedene Parks aufsuchen und dort feiern. Die meisten Schwedinnen trugen sehr schöne Sommerkleider und einige hatten schon Blütenkränze aufgesetzt. Der Bus war dann auch sehr voll, allerdings nur bis zu einer Haltestelle an einer Schrebergartensiedlung. Wir hatten kurz überlegt, welcher Gruppe wir einfach folgen sollten, denn der Nudelsalat sah gut aus, aber der Kuchen roch auch lecker. Achja, aus irgendeinem Grund werden an dem Tag Erdbeeren gegessen. Die Preise der Beeren steigen extrem in die Höhe, trotzdem hatten viele mehrere Schälchen dabei.
Fazit, die Stadt war leer und die Parks voll. Auf unserem Campingplatz ist es sehr ruhig, was wir jetzt nicht als schlimm empfinden. Wollten wir Trubel, könnten wir uns auf den Weg dahin machen.















Tag 15 – Vimmerby
Heute stand nur die Weiterfahrt nach Vimmerby auf dem Plan. Für die 300 Kilometer Entfernung haben wir einige Stunden Fahrt kalkuliert. In Stockholm kamen wir ganz gut voran, denn auf den Straßen war wenig los. Die wenigen Autofahrer hatten gestern mit Sicherheit nicht gefeiert. Es war wirklich kaum Verkehr auf der Europastraße. Wie ruhig es tatsächlich zugeht, haben wir heute noch woanders gemerkt. Unterwegs wollten wir kurz einkaufen und mussten feststellen, dass in einem riesengroßen Einkaufszentrum wirklich alle! Geschäfte geschlossen hatten, bis auf das Lebensmittelgeschäft und das war für uns ja das wichtige.
Außer viele Seen unterwegs haben wir wenig gesehen, deshalb habe ich mal die interessante Wolkenbildung fotografiert. Ach, was schreibe ich denn da, für mich war es aufregend, weil wir den Göta-Kanal überquert haben, auf dem ich vor 42 Jahren unterwegs war. Es war damals eine wunderschöne Reise von Stockholm nach Göteborg.
Vimmerby erreichten wir dann doch eher, als geplant und konnten unseren Platz beziehen. Bei meinem Rundgang entdeckte ich etwas sehr niedliches und ich fragte die Schweden, ob ich ein Foto machen darf. Sie waren erfreut, dass mir ihr Werk gefiel. Es hat wohl gestern bei der Mitsommerfeier den ersten Preis bekommen. Zu sehen ist der Campingplatz, mit den beiden Besitzern und deren Kinder, ein Wohnwagen und einige Hütten vervollständigten das Bild.
Beim abendlichen Rundgang zum See habe ich noch drei Eindrücke festgehalten. Ich weiß übrigens nicht, ob der Angler etwas gefangen hat.






Tag 16 – Auf den Spuren von Astrid Lindgren
Früh am Morgen hat mich zunächst der Anblick der kleinen Sommerhäuser am See begeistert. Außerdem konnte ich den Satz loswerden: still ruht der See. Diese Idylle musste ich einfach auf Bildern festhalten.
Nach dem gemütlichen Frühstück war eine Rundreise angesagt. Wir wollten verschiedene Orte aufsuchen, die durch Astrid Lindgren bekannt geworden sind. Zum Glück ist gestern unsere Tochter angereist, die das ebenfalls vorhatte. So konnten wir mit ihrem Auto überall hinfahren, was natürlich sehr gut war, denn einige Straßen wären nicht für das Wohnmobil geeignet gewesen und mit dem Rad hätte ich diese Strecken ebenfalls nicht fahren wollen.
Als erstes fuhren wir nach Lönneberga, dort wurde Michel, wie er bei uns in Deutschland heißt, ein kleines Denkmal gesetzt. Emil saß dort im Schuppen und hat geschnitzt. Danach ging es nach Katthult. Wo Emil/Michel mit seiner Familie gelebt hat. Für ein relativ geringes Eintrittsgeld durften wir uns auf dem Anwesen umsehen. Es ist schon toll, alles jetzt mal in der Realität anzusehen, was wir aus den Filmen ja bereits kannten. Die Filme mit Michel wurden Anfang der 70er Jahre gedreht und es gab dort reichlich Schautafeln mit Bildern, die damals während der Filmaufnahmen gemacht wurden und Hintergrundgeschichten.
Nachdem wir Katthult besichtigt hatten, fuhren wir wieder durch eine einsame Gegend Richtung Bullerbü, eigentlich heißt der Ort Sevedstorp. Ich konnte Bilder von den drei Höfen machen, allerdings befinden sich die Häuser in Privatbesitz und verständlicherweise haben die Leute es nicht so gerne, wenn man durch ihre Gärten läuft. Astrids Vater hat als Kind im Mittelhof gewohnt und er hat seine Kindheitserinnerungen aufgeschrieben, die Astrid später als Vorlage dienten.
Nun fehlte uns noch Vimmerby, wo Astrid Lindgren geboren wurde und einige Jahre gelebt hat. Auf dem großen Platz mitten in der Stadt befindet sich ein Denkmal der Autorin. Es zeigt sie bei ihrer Arbeit. Bei der Touristeninformation habe ich ein Blatt mit Hinweisen zu den verschiedenen Orten der Stadt erhalten, die in den Büchern eine wichtige Rolle gespielt haben. Zum Beispiel habe ich die Straßen gefunden, wo Kalle Blomquist mit den Freunden „ermittelt“ hat. Ebenfalls wurde auf das Haus des Doktors hingewiesen, der Michel die Suppenschüssel vom Kopf gezogen hat. Zum Schluss haben wir uns natürlich noch das Geburtshaus von Astrid angesehen und im Museum einiges über ihren Werdegang gelesen. Vieles wusste ich ja schon, da ich ihre Biografien gelesen und auch den Film gesehen habe, der bei uns im Kino lief.
Ich freute mich, dass ich hier die Gelegenheit nutzen und sozusagen einen Astrid Lindgren-Tag einlegen konnte.
Oh, beinahe hätte ich den Limonadenbaum vergessen. Im Garten bei Astrid stand ein uralter Baum, der später als Vorlage für Pippis Baum herhalten musste.














Tag 17 – Endlich Elche und die Holzstadt Eksjö
In freier Wildbahn haben wir bisher leider keine Elche gesehen. Auf der anderen Seite, wäre es auch nicht toll gewesen, wenn ein Elch genau dann die Straße überquert, wenn wir dort lang fahren. Man kann sich ausmalen, was passieren könnte. 😉
Deshalb sind wir zu einem Elchpark, etwas südlich von Vimmerby gelegen, gefahren. Zum Zustand der ausgesuchten Straßen schreibe ich jetzt besser nichts. Auf jeden Fall war es sehr interessant, der Besitzer erklärte uns vorab sehr viel. Wir erfuhren die Namen und Eigenarten verschiedener Elche. Nun weiß ich auch, dass Elche sehr gerne Kartoffelstifte essen. In dem Gehege bekam jeder von uns eine Handvoll und die Elche wurden angelockt. Großzügig gab ich meinen Anteil der Kartoffeln gerne an Kathrin ab. Ich wollte dann doch lieber nur fotografieren und auf einen Elchkuss legte ich ebenfalls keinen Wert.
Nach diesem Besuch trennten sich wieder unsere Wege, Kathrin wollte Richtung Stockholm fahren und wir wollten nach Eksjö. Diesmal bekamen wir wieder einen Stellplatz in der ersten Reihe am See. Aber bevor wir es uns gemütlich machten, wollten wir mit den Rädern in den Ort fahren. Eksjö ist hier bekannt durch die vielen alten Holzhäuser, deshalb wurde die gesamte Altstadt vor ein paar Jahren unter Denkmalschutz gestellt. Uns haben die Häuser und Gassen begeistert und fast hatte ich das Gefühl, eine Zeitreise zu machen.














Tag 18 – Älmhult Ikea
Heute wollten wir nur bis Älmhult fahren. Es sind normalerweise ca 170 km, aber unser Navi hatte einen schlechten Tag und schlug uns abenteuerliche Wege vor. Irgendwann wollten wir nicht mehr darauf hören und ich habe Google Maps auf meinem Handy aufgerufen.
Noch jemand hatte sich gegen uns verschworen, leider zogen genau über unserem ausgesuchten Campingplatz einige Regenwolken. Aber wir wollten heute sowieso nicht sehr viel unternehmen, nur das Ikea-Museum besuchen und ansonsten einen ruhigen Nachmittag verbringen. Zum Museum fuhren wir dann mal eben mit den Rädern. Es war sehr interessant anzusehen, wie der Gründer Ingvar Kamprad angefangen hat und vor allem, mit welchen Ideen er gestartet ist. Und es ist kaum zu glauben, ich bin ohne Teelichter aus dem Shop rausgegangen.
Unterwegs habe ich übrigens doch noch ein schwedisches Elchschild fotografiert. Andere Tiere begegnen uns hier sehr viele. Auf dem Platz schauten eine Entenfamilie vorbei und außerdem noch einige Gänse.
Es gibt in Schweden ja reichlich Seen und viele Campingplätze befinden sich auch dort. Wir haben mal wieder einen Platz, in vorderer Reihe, es ist doch vorteilhaft, wenn man nicht zu spät eintrifft. Gerade können wir viele Neuankömmlinge beobachten. Was sehr interessant ist. Morgen wird unser letzter Campingplatz in Schweden angefahren.







Tag 19 – Lomma am Öresund
Unser Urlaub nähert sich dem Ende und wir befinden uns sozusagen auf dem Rückweg. Am Freitag wollen wir bei Malmö über die Öresundbrücke fahren, die auf einem der Bilder ganz gut zu erkennen ist. Aber zunächst machen wir Halt auf dem Campingplatz in Lomma am Öresund, fast genau gegenüber von Kopenhagen.
Nach unserer Ankunft, wurde wie bisher erst alles erledigt, Stromanschluss und die Räume besichtigt, das heißt Toiletten, Duschen und Spülküche gesucht und begutachtet.
Dann gab es einen kurzen Spaziergang zum Strand, bevor wir mit dem Rad in den Ort gefahren sind. Dort entdeckte ich den Platz mit den besonderen Stehlampen, die ich sehr witzig fand. Ansonsten zeige ich nur Bilder vom Strand und Meer. Am Strand haben wir eine ganze Weile gesessen und uns den Wind um die Ohren wehen lassen. Die Möwe befand sich in Lauerstellung, es hätte ja sein können, dass sie uns etwas stehlen könnte 😉 Die Aufnahmen habe ich Nachmittags und abends gemacht. Endlich konnte ich mal wieder Abendstimmung festhalten. Allerdings bis zum richtigen Untergang habe ich es nicht geschafft, weil Wolken mitmischen wollten.










Tag 20 – Der zweite Tag in Lomma
Der zweite Tag in Lomma startete nicht ganz so freundlich, es war reichlich bewölkt. Deswegen hatten wir keine richtige Lust, eine größere Radtour zu machen. Zum einen trauten wir den grauen Wolken überm Öresund nicht und zum anderren macht radeln mehr Spaß, wenn der Himmel etwas mehr blaue Stellen hat. So wurde es nur eine kleinere Runde in den Ort, aber dort konnten wir am Hafen sitzen und einen Kaffee Americano und einen Cappuccino trinken. Kurz noch bis zum Ende der Mole gefahren und einige graue Bilder gemacht und dann ging es zurück zum Platz. So verbrachten wir den Rest des Tages als Ruhetag, zumal am nächsten Tag eine längere Fahrt anstand.
Morgens in der Frühe reisen viele Camper ab, aber im Laufe des Tages kommen auch wieder reichlich Urlauber an. Es ist immer wieder interessant anzusehen. Die einen fahren direkt zum Stellplatz, die anderen laufen mit dem Plan durch die Gegend und gucken, ob er ihnen gefällt, oder wie sie ihr Gefährt abstellen. So wie wir beobachtet werden, wenn wir unser WoMo einigermaßen gerade hinstellen wollen, schauen wir anderen ebenfalls zu. Man könnte ja auch noch etwas lernen. Aber zum Glück hatten wir meist ebene Flächen und mussten selten mit Stützen ausgleichen.
Ein letztes Softeis musste natürlich am Strandcafé gegessen werden. Das Softeis schmeckt hier oben einfach immer wieder gut.



Tag 21 – Abschied von Schweden und Ankunft auf Fehmarn
Unser letzter Tag in Schweden startete schon sehr früh. Wir wollten zeitig aufstehen, frühstücken und dann abreisen. In der Nacht hatte es reichlich geregnet und es war sehr windig. Uns war bekannt, dass bei einer gewissen Windstärke die großen Brücken gesperrt werden. Auch deshalb wollten wir früh los, denn es könnte ja bedeuten, dass wir Richtung Norden nach Helsingborg zur Fähre fahren müssen, damit wir nach Dänemark können. Wir hatten Glück, die Brücke war frei und wir konnten uns den Umweg sparen. Nun hatte Wolfgang gestern extra das Fenster geputzt, damit ich Bilder machen kann. Ich habe das gemacht, aber so wirklich schön war der Anblick nicht. Dunkle Wolken begleiteten uns eine lange Strecke. So fiel der Abschied aber nicht sehr schwer.
Es war zwar viel Verkehr auf den Straßen, aber wir kamen gut voran und waren früh in Rödbyhavn. Dort hatten wir Glück, denn wir hatten uns auf etwas Wartezeit eingestellt, konnten dann aber zu unserer Freude, so zu sagen als letzte auf die Fähre.
Nach einer bewölkten Überfahrt, waren wir endlich wieder auf unserer Lieblingsinsel. Schnell wurde getankt, damit wir uns Sonntag damit nicht aufhalten müssen und anschließend wurde für das morgige Abendessen eingekauft. Für heute hatte unser Freund bereits den Fisch gekauft, den wir gerne essen wollten.
Statt eines Verdauungsschläfchens haben wir eine kleine Runde mit den Rädern gedreht. Ziel war Orth, wo ja einige Filmaufnahmen für den Krimi gedreht werden.
Abends haben wir gemütlich zusammen gesessen und von unseren nordischen Erlebnissen erzählt.







Tag 22 und 23 – Die Reise ist zu Ende
Über die beiden letzten Tage mit dem Wohnmobil gibt es wenig zu berichten. Am Samstag war das Wetter mehr als unfreundlich zu uns. Gerne wären wir noch einmal eine Runde mit dem Rad gefahren. Auf der anderen Seite haben wir das schlechte Wetter genutzt und alles aus den Schränken und Schubladen hervorgeholt und wieder in Kisten und Taschen eingepackt. Gesäubert werden musste ja auch noch alles. Also wurde die Zeit doch sinnvoll genutzt und später haben wir mit unseren Freunden gemütlich zu Abend gegessen und den Tag entsprechend ausklingen lassen.
In der Nacht hatte ich das Gefühl, es rüttelt jemand an dem Wohnmobil, nun es war der Wind, der sehr heftig wehte. Wieder stellte sich die Frage, dürfen wir über die Brücke fahren? Nach dem Abschlussfrühstück machten wir uns dann auf den Weg. Wir durften über die Brücke, aber wir merkten auch, wie sehr der Wind drückte. Heute musste Wolfgang einiges an Kraft anwenden.
Die Fahrt auf der Autobahn verlief ganz gut, es gab mal die eine oder andere Verzögerung, also etwas langsamer gefahren werden musste, weil wegen der Baustellen, die Fahrspuren reduziert wurden. Auf den Bildern habe ich zum xten Mal die Fehmarnsundbrücke festgehalten, mitsamt der Windhose und Anzeichen der Baustelle. Während der Überfahrt wird der übliche Blick zurückgeworfen und Abschied für mindesten ein Jahr oder so genommen. Unterwegs wurde die Pause mit dem Trinken eines doppelten Espressos verbunden.
Überraschend schnell waren wir zu Hause, sämtliche Sachen wurden rausgeräumt, die letzten Säuberungsarbeiten vorgenommen und das Wohnmobil wurde wieder zur Übergabestelle gebracht.
Fazit: Es hat uns auch diesmal sehr gut gefallen und mit Sicherheit gibt es ein nächstes Mal. Wir hatten in diesem Jahr eine etwas andere Ausführung, die zum größten Teil besser war, als im vorigen Jahr



Was mir aufgefallen ist…….
Hallo Ulla, da ist ja noch jemand vom stempeln zum Camper gekommen „lach“. Auch wir waren letztes Jahr im Sommer in Schweden, eine ganz ähnliche Tour und auch bei den Elchen 😉, zum ersten Mal mit dem eigenen Camper😁. Davor hatten wir alle möglichen Autos ausgeliehen und für uns ausprobiert was zu uns und für uns passt. Seither wären wir am Liebsten die ganze Zeit und nur noch unterwegs. 3 Monate Portugal haben uns gezeigt – das kann man gut hinbekommen 😉 Leider werden die Ziele immer mehr statt weniger 😂
Wir wünschen euch weiterhin ganz viel Spaß wann-immer und wo-immer ihr unterwegs seid.
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Liebe Antje, ja, wir wollten es einfach ein weiteres Mal ausprobieren. In jungen Jahren war ich auch schon in Skandinavien, damals mit Interrail und wir haben in den Jugendherbergen gewohnt. Es war auch schön, aber alles zu seiner Zeit 😉 Im Moment können wir leider nie so lange verreisen. Aber wir haben auch schon Ideen und Pläne, wohin man mal für drei Wochen fahren kann. Euch wünsche ich auch viel Spaß auf den nächsten Reisen.
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Tolle Eindrücke! Wir reisen auch gerade durch Norwegen und sind einfach hin und weg 🥰
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ja, es war wirklich alles sehr beeindruckend und mit Sicherheit nicht die letzte Reise in den Norden. Dir weiterhin viel Spaß in Norwegen
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Danke! 😊
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