Autoreninterview – Julia Drosten

Vor einigen Jahren habe ich Horst und Julia Drosten bereits interviewt und in diesem Jahr haben sie sich hinter einem Türchen im sprechenden Adventskalender versteckt und mir einiges verraten. Sogar etwas mehr, als Ihr hier nachlesen könnt. Hört Euch den Beitrag an, einfach auf das Bild klicken und danach kann in Ruhe alles gelesen werden oder umgekehrt.

Vielen Dank, liebe Julia und lieber Horst, dass Ihr bereit ward und mit mir das Gespräch geführt habt und hier kommen nun die schriftlichen Fragen und Antworten:


Gibt es ein weihnachtliches Ritual, dass Ihr als Kinder geliebt habt und jetzt als Erwachsene immer noch pflegt?

Der Weihnachtsbaum wird ganz bunt und mit vielen verschiedenen Kugeln und Anhängern geschmückt. Das war ein Ritual aus Julias Kindheit. Unter dem Weihnachtsbaum liegen außerdem immer noch die Geschenke für Horsts inzwischen erwachsene Kinder und ein großer Teller mit Süßigkeiten. Ein weiteres Ritual ist, dass Horsts Kinder sich das Weihnachtsessen wünschen dürfen und auch Extrawünsche berücksichtigt werden.

Wenn Ihr eine Weihnachtskurzgeschichte schreiben solltet, was wäre der Inhalt?

Die wichtigste Botschaft zu Weihnachten ist für uns, die der Nächstenliebe und des Friedens auf Erden, nicht nur für die Menschen, sondern für alle Kreaturen. Darum würde es in unserer Weihnachtsgeschichte gehen.

Lest Ihr gerne Weihnachtsbücher? 

Wir suchen nicht danach, aber wenn uns eines begegnet und es uns von der Thematik anspricht, warum nicht. Charles Dickens Weihnachtsgeschichte ist so ein Beispiel.


Habt Ihr einen Weihnachtslieblingsfilm?

Eigentlich kommen ja immer dieselben Filme zu Weihnachten, die wir schon in- und auswendig kennen und die daher ein wenig abgedroschen wirken. Filme, in denen Kriege und Waffen eine Rolle spielen, finden wir zu Weihnachten unpassend.

Weihnachtslieder – da gibt es eine große Auswahl – nennt mir Euer liebstes Lied und welches Ihr gar nicht mögt. Welche Musik hört man bei Euch zu Weihnachten? (auch Nicht-Weihnachtliches)

Mit Popmusik verhält es sich ähnlich wie mit Weihnachtsfilmen. Man kann den Songs nicht entkommen und wir haben sie deshalb ein wenig satt. Schön finden wir Mariah Carey oder Celine Dion, aber auch die alten deutschsprachigen Weihnachtslieder wie Stille Nacht, Bachs Weihnachtsoratorium , Air, ebenfalls von Bach oder Vivaldis Winter aus den Vier Jahreszeiten.

Es gibt ja reichlich besondere Süßigkeiten im Advent, habt Ihr da irgendwelche Vorlieben?

oh ja, Christstollen, Baumstämme (die mit dem Nougatkern im Marzipan), Herrenschnitten


Habt Ihr einen Lesetipp für uns?

Alle Bücher von Julia Drosten ;-), dann die biblische Weihnachtsgeschichte. Allerdings sind unsere Meinungen da geteilt.

Folgendes Interview wurde am 11. März 2018 veröffentlicht:

Julia und Horst Drosten mit Malte*
 
 
 
Liebe Julia, lieber Horst,
ich freue mich, dass ihr Euch die Zeit nehmt und mir einige Fragen beantwortet.  Als ich mich auf diesen Beitrag vorbereitet habe, stellte ich fest, dass wir im Oktober 2014 zum ersten Mal Kontakt zueinander aufgenommen hatten.  Das heißt, ich bin irgendwie auf das Buch „Die Löwin von Mogador“ aufmerksam gemacht worden und habe es mit Begeisterung gelesen. Oft sende ich den Autoren einen Link zu  meiner Rezension. Das war damals der Fall und seitdem haben wir uns öfter gesehen, was ich auch ganz toll fand. Gerade unsere Gespräche  und unseren Austausch fand ich sehr erfrischend.
 
Unser erstes Treffen fand im September 2015 in Düsseldorf statt. Geplant war ein größeres Treffen, aber am Ende war es eine kleine feine Runde und wir konnten uns wunderbar zu allen möglichen Themen austauschen. Nun könnte man ja meinen, es gibt von meiner Seite aus nichts mehr zu fragen, aber dem ist nicht so und ich wiederhole mich auch gerne, denn jetzt haben wir die Möglichkeit, dass wir mehr Interessierte an unserem Austausch teilhaben lassen können
 
 
Und nun habe ich mich genug mit der Vorrede aufgehalten und lege endlich los.
 
Julia und Horst, Ihr habt Euch vor ein paar Jahren kennen gelernt und zueinander gefunden. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, gemeinsam Bücher zu schreiben?
 
 
Wir haben ziemlich schnell festgestellt, dass schon lange jeder von uns den Wunsch hatte, zu schreiben. Als wir uns kennenlernten durchlebten wir gerade schwierige Zeiten. Also haben wir uns zusammengesetzt und unsere Geschichten aufgeschrieben. Das war wie eine Therapie. Wir sind dann beim Schreiben geblieben, aber bis jetzt überwiegend von historischen Romanen.
 
 
 
Hat jeder von Euch vorher schon etwas geschrieben?
 
Julia: Als Kind Pferdecomics
Horst: Als Jugendlicher Liedtexte
 
Woher kommen die Ideen?
 
Die Ideen finden uns. Wir hören, sehen oder lesen etwas. Manchmal ergibt sich eine Idee aus einem Gespräch, wenn der Gesprächspartner etwas Bemerkenswertes oder Komisches erzählt, manchmal sehen wir eine Doku im Fernsehen zu einem historischen oder zeitgenössischen Thema. Unsere ersten drei Romane waren Auftragsarbeiten, bei denen der ungefähre Rahmen vom Verlag vorgegeben war.
 
Kann es sein,  dass beim Schreiben auch schon Ideen für ein weiteres Buch auftauchen? Oder konzentriert Ihr Euch ganz und gar auf das, was gerade geschrieben wird.
Durch die Recherche können wir schon auf eine Idee für ein anderes Projekt stoßen. Die notieren wir dann und heben sie auf, um sie vielleicht irgendwann umzusetzen.
 
Wenn Ideen kommen, wie werden sie festgehalten, in einem Ideensammelbuch oder ähnliches?
 
Wir haben eine Ideenliste auf unserem PC.
 
Die Handlungen Eurer Bücher spielen ja meist in der Vergangenheit, habt Ihr schon mal überlegt, ob Ihr mal in einem ganz anderen Genre  schreiben möchtet, zum Beispiel einen Krimi?
 
Der Gedanke taucht immer wieder auf. Horst möchte gerne ein Kinderbuch schreiben, Julia zeitgenössische gesellschaftsrelevante Themen aufgreifen. Im Moment fehlt dafür leider die Zeit.
 
Ich finde es klasse, wie Ihr Euch auf Eure Bücher vorbereitet. Ihr macht tolle Recherchereisen während Eures Urlaubs. Könnt Ihr Euch denn dabei auch etwas erholen?
 
Bei den Recherchereisen konzentrieren wir uns auf unsere Recherche. Das finden wir sehr interessant und fesselnd. Erholen können wir uns sehr gut zuhause in unseren Schreibpausen.
 
Ihr habt ein Buch geschrieben, dass in der Gegenwart spielt, darauf hat Horst sich ja ganz besonders vorbereitet, möchtest Du uns darüber ein bisschen mehr berichten?
 
Horst: Ich habe einen Imkerkurs für das Buch gemacht. Ich habe unheimlich viel gelernt und die Problematik, die Bienen in unserer Welt haben viel deutlicher begriffen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die kurze Zeit, die ein Bienenvolk nur hat, um zu sammeln und sich zu vermehren. Sie dauert nur von April bis August.
 
Habt Ihr als Kinder auch schon Bücher gelesen und wenn ja, welche?
 
Horst: Abenteuerromane wie Die Schatzinsel und Robinson Crusoe
Julia: Kinderbuchklassiker von Max Kruse (Löwe), Astrid Lindgren (Michel, Pipi, Kinder aus Bullerbü, Erzählungen) und Otfried Preussler (Krabat, Kleiner Wassermann, Kleine Hexe). Außerdem jede Menge Mädchen und Pferde Romane und Kinderkrimis (5 Freunde).
 
Wenn Ihr eine Reise in die Vergangenheit machen könntet, welchen Autor würdet Ihr gerne besuchen und sich mit ihm/ihr unterhalten?
 
Julia: Astrid Lindgren. Sie hat so toll über Kinder und die leichten und schweren Dinge eines Kinderlebens geschrieben.
 
Horst: Karl May, der hatte Fantasie ohne Ende, da er die ganzen Orte über die er schrieb ja nie gesehen hat.
 
Wie sieht Euer Autorenalltag aus. Ich weiß, dass Du Julia noch berufstätig bist. Wann nehmt Ihr Euch die Zeit zum Schreiben?
 
Jeden Tag außer Montag, dafür auch am Wochenende.
 
Übernimmt jeder einen bestimmten Part oder schreibt jeder etwas und es wird ausdiskutiert und dann zusammen geführt?
 
Wir diskutieren vorher sehr ausführlich und machen uns Stichpunkte, dann schreibt einer den ersten Entwurf der Szene, der andere verfeinert danach. Parallele Recherchen machen wir beide gleichzeitig und sammeln sie in einer gemeinsamen Datei.
 
Vielleicht wurde das schon beantwortet, aber vorsichtshalber frage ich noch einmal danach. Julia, kannst Du Dich durchsetzen, wenn es zum Beispiel darum geht, die Frau besonders darzustellen?
 
Klar. Wir lassen uns gegenseitig ausreden, hören zu und lassen uns das durch den Kopf gehen. Horst vertraut mir auch, wenn es um die Gestaltung der Frauenfiguren geht und ich ihm bei den Männerfiguren.
 
Wie lange schreibt Ihr an einem Buch?
 
Ein Jahr
 
Welches von Euren Büchern ist Euer Lieblingsbuch, oder habt Ihr alle gleich lieb 😉
 
Das neueste hat natürlich immer unsere größte Aufmerksamkeit, aber wir können nicht sagen, dass eines uns lieber oder wichtiger ist als die anderen.
 
Mir geht es ja oft so, wenn ich in ein Buch eintauche, dann sind die Personen für mich real, ich leide mit ihnen und freue mich. Ich kann dann nicht sofort mit dem Lesen des nächsten Buches beginnen. Wie ist es bei Euch? Könnt Ihr die Figuren loslassen? Könnt Ihr Euch sofort mit einem weiteren Buch beschäftigen?
 
Nach einem Jahr harter Arbeit sind wir auch froh, unsere Buchkinder in die Welt zu entlassen. Aus der Geschichte innerlich auszusteigen, dauert allerdings eine Weile. Deshalb machen wir immer Pause zwischen den Büchern.
 
Meist frage ich ja, ob die Ehefrau oder Ehemann das Buch zuerst lesen darf, die Frage erübrigt sich hier ja 😉  aber wer liest Eure Bücher zuerst
 
Unsere Lektorin.
 
Habt Ihr besondere Hobbies, die Ihr mir verraten möchtet? 
 
Julia: Yoga, lesen, Filme schauen
Horst: Laufen, leider habe ich wegen einer Knie-OP schon länger Pause; Filme schauen
 
Habt Ihr eigentlich Zeit um Bücher Eurer Kollegen zu lesen?
 
Leider viel zu wenig, weil wir immer so viel für unsere Recherchen lesen müssen. Zuletzt Beneath a scarlet Sky von Mark Sullivan, ein sehr berührender Roman, der während des zweiten Weltkriegs in Italien spielt.
 
Ich weiß, dass Ihr zu einer Gruppe Autoren gehört, die sich auf der Frankfurter Buchmesse mit dem tollen roten Autorensofa präsentieren. Wie wichtig ist Euch der Kontakt zu Lesern.
 
Der direkte Kontakt und Austausch ist uns sehr wichtig. Dafür ist die Messe in Frankfurt natürlich toll. Wenn wir Bücher in unserer Stadt verkaufen, bringen wir sie immer selber vorbei. Wir machen auch Lesungen und daraus ergeben sich tolle Gespräche mit Lesern oder wir veranstalten eine Leserunde bei Lovelybooks. Ein besonders gemütlicher Rahmen dafür war die Wohnzimmerlesung bei dir, besonders wenn es noch so leckeren Kuchen gibt.
 
 
Nun habe ich so viel gefragt und bestimmt auch wieder etwas vergessen, deshalb möchte ich Euch hier die Möglichkeit geben, uns Lesern etwas mitzuteilen.
 
Wir bedanken uns für die vielen netten und zum Teil schon langjährigen Kontakte. Und wir bedanken uns besonders, dass ihr uns bei jedem neuen Roman wieder euer Vertrauen schenkt, dass wir euch ein paar schöne Lesestunden bereiten.
 
Gerne frage ich ja meine Interviewpartner, was ihnen zu bestimmten Begriffen oder Namen einfällt, bei Euch mache ich da auch keine Ausnahme und bitte darum, dass jeder von Euch beiden, etwas dazu schreibt:
 
Erich Kästner
 
Julia: Großartige Kinderbücher. Mein Lieblingsbuch ist Das doppelte Lottchen. Und eine zu Herzen gehende Ballade über das Leben: Die dreizehn Monate, Bücherverbrennung und Schreibverbot in der Nazizeit
Horst: Dresden, seine wunderschöne Geburtsstadt, Verbrennung seiner Bücher in der Nazizeit, der „kleine Dienstag“, wunderbar erzählt im Film „Erich Kästner und der kleine Dienstag“
 
Hanni und Nanni
 
Horst: nichts
Julia: Ich habe lieber Dolly gelesen
 
Vom Winde verweht
 
Horst: Clark Gable, der Sezessionskrieg
Julia: Ganz großes Hollywoodkino mit einer umwerfenden Filmmusik

*nun möchte ich aber auch noch etwas über Malte schreiben, vielleicht hat sich schon jemand Gedanken gemacht, weshalb er mit aufs obige Bild gekommen ist. Ich selber habe den liebenswerten kleinen Kerl ja schon kennen gelernt, möchte Euch jetzt aber noch fragen, wie er den Weg zu Euch gefunden hat.

Malte ist bei uns eingezogen, als wir eine Autorenvorstellung für das Autorensofa drehen sollten und überlegt hatten, dass wir uns dafür von einer Handpuppe \“interviewen\“ lassen. Im örtlichen Spielzeuggeschäft haben wir Malte auf einem Schaukelpferd gesehen und uns sofort für ihn erwärmt. Nachdem wir den Film fertig hatten, waren wir verblüfft, wie lebendig er wirkte – aber er kommt ja auch von der Firma Living Puppets. Manchmal setzen wir Malte bei Lesungen ein, z.B. für Kinderstimmen in \“Die Honigprinzessin\“ oder wir machen kleine Marketingfilmchen, in denen er eine Rolle hat oder Fotos zu Marketingaktionen. Wer bei Youtube Julia Drosten eingibt oder bei FB #LivingPuppets findet unseren Malte. In seiner Freizeit ist Malte BVB Fan und schaut mit Horst Fußball. Gesprochen und gespielt wird Malte übrigens immer von Horst.

Übrigens, Malte war auch schon bei mir zu Hause, ein Beweisfoto habe ich weiter unten eingestellt und nun liebe Julia, lieber Horst,
 
möchte ich mich vielmals dafür bedanken, dass Ihr Euch die Zeit genommen und meine Fragen beantwortet habt.

 

Und an dieser Stelle zeige ich oft Bilder der Bücher, die von den Autoren veröffentlicht wurden, wenn es allerdings den Rahmen sprengt, dann stelle ich gerne den Link zur

Autorenseite bei Amazon ein: klick hier
Wer gerne weiterhin informiert werden möchte, kann dies auf dieser Seite: klick hier

 

Und weil ich mich immer freue, wenn ich Euch sehe, zeige ich hier noch ein paar Bilder. Auf der Buchmesse in Frankfurt habe ich Euch am Stand des Autorensofas besucht.

 

Aber die Krönung aller Treffen,
war in meinen Augen die Wohn-
zimmerlesung bei mir

Und Malte war auch mit
später hat er sogar etwas
lesen dürfen

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