Die Journalistin – Neue Zeiten auf der Kö

Autorin: Bettina Lausen

Genre: Zeitgeschehen

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 28. März 2024

Seiten: 368

Altersempfehlung: Erwachsene

Herausgeber ‏ : ‎ Piper Schicksalsvoll


Über die Autorin:
Bettina Lausen, geboren 1985, lebt mit ihrer Familie in Haan und hat einen Bachelor in Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Literatur und Geschichte. Sie hat bereits mehrere Romane veröffentlicht, ihr Herz schlägt dabei für das Historische. Seit 2018 gibt sie Kurse fürs kreative Schreiben und verfasst Artikel für die Fachzeitschrift »Federwelt«. Mittlerweile ist sie auch als Schreibcoach und Lektorin tätig.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Eine verbotene Liebe öffnet einer jungen Frau in Düsseldorf den Weg zu einem selbst bestimmten Leben als Journalistin.
»Und warum lernen Sie dann nicht bei einer Zeitung?« Sie seufzte. »Die Frage kann wohl nur von einem Mann kommen. Die Zeiten, in denen die Frauen für alles zuständig waren, arbeiten gingen und für sich selbst entscheiden durften, sind wieder vorbei.«
Düsseldorf 1950: Eva erfährt mit zwanzig Jahren das erste Mal von den Gräueltaten der Nazis. Ihre Eltern hatten sie als Kind für die NS-Propaganda instrumentalisiert, indem Eva Hitler beim Reichsparteitag Blumen überreichen musste. Sie konfrontiert ihre Eltern mit ihrem neuen Wissen. Aus dem Streit wächst ein Konflikt, der die Grundfeste von Evas Leben erschüttert. Ihr junger Politiklehrer ermutigt sie dazu, ihren eigenen Weg zu gehen und eine Karriere als Journalistin anzustreben. Zwischen den beiden keimt eine Liebe auf, die aus mehr als einem Grund verboten bleibt. Wird es Eva trotz familiärer und gesellschaftlicher Widerstände gelingen, für ihre Freiheit zu kämpfen und gleichzeitig ihrem Herz zu folgen?


Meine Meinung:
Auf der Buchmesse in Leipzig lernte ich die Autorin kennen und als ich dann erfahren habe, dass sie einen Roman geschrieben hat, der in Düsseldorf angesiedelt wurde, war für mich klar, dass ich dieses Buch erwerben und lesen wollte.
Düsseldorf 1950 : Evas Vater hat bestimmt, dass sie eine Ausbildung als Kinderpflegerin macht und später den Sohn seines Freundes heiratet. Es gefällt dem Vater gar nicht, dass sie in der Berufsschule im Fach Politik so viel interessantes über die vergangene Zeit erfährt. Denn Eva ist aufgeweckt und stellt Fragen, die in der Familie niemand beantworten will. Überhaupt ist der Vater der Meinung, dass Frauen sich um Haushalt und Kinder kümmern sollten und vor allem keine Zeitung lesen dürften. Frauen würden das eh nicht verstehen.
Bettina Lausen hat sehr ausführlich über das Familien- und Alltagsleben der damaligen Zeit geschrieben. Anfang der 50er Jahre gab es immer noch viele unverbesserliche, die der alten Zeit anhingen. Eva muss die schlimme Erfahrung machen, dass ihr Vater zu denen gehört und sie macht noch mehr Entdeckungen, die Einfluss auf ihren Lebensweg nehmen. Ich fand alles sehr gut beschrieben und vor allem haben mir die Beschreibungen der Örtlichkeiten gefallen, die mir natürlich bekannt vorkamen und wodurch ich Eva auch sehr gut auf ihren Wegen begleiten konnte.
Es dauert eine Weile, denn es ist ein weiter Weg, bis Eva endlich als Journalistin bei den Düsseldorfer Nachrichten arbeiten darf. Es gibt immer wieder Schicksalsschläge, die sich wie Stolpersteine in ihren Weg legen. Als ich dachte, nun hat sie es endlich geschafft und kann glücklich sein, hat die Autorin mich mit einer Wendung überrascht, die sehr bewegend war.
Bettina Lausen hat es hervorragend verstanden, das damalige Zeitgeschehen mit fiktiven Personen zu verknüpfen. Ich hätte es wahrscheinlich etwas schöner gefunden, wenn der Weg für Eva leichter gewesen wäre und vor allem ich eher und mehr über ihre Tätigkeit als Journalistin erfahren hätte. Aber so hat sie einen Weg gefunden, in dem vieles untergebracht werden konnte, was die jungen Frauen damals erleben mussten.


Fazit:
Ein sehr unterhaltsamer Roman, in dem die Vergangenheit aufgearbeitet werden konnte und es viel wissenswertes zu lesen gab. Glücklich können sich die Frauen schätzen, die über ihr eigenen Lebensweg bestimmten dürfen. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung für dieses Buch.

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