Der Würger von Hietzing – Die gnä‘ Frau ermittelt

Autorin: Constanze Scheib

Genre: Krimi

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 26. August 2021

Seiten: 288

Herausgeber ‏ : ‎ OKTOPUS bei Kampa




Über die Autorin:
Constanze Scheib wurde 1979 in Wien geboren, wo sie auch aufgewachsen ist. Das merke man, sagt sie: an der Färbung ihrer Sprache, an ihrer »manchmal bisserl ruppigen Liebenswürdigkeit« und an ihrem speziellen schwarzen Humor. Nach der Schule absolvierte sie eine Schauspielausbildung und stand in den folgenden Jahren auf diversen österreichischen Bühnen. Schon in dieser Zeit begann sie – »zum Amüsement meiner Lieben« –, Kurzgeschichten und Theaterstücke zu schreiben. Seit 2014 werden ihre Erzählungen veröffentlicht, seit 2019 ist sie Mitglied der »Mörderischen Schwestern«, einem Netzwerk zur Förderung der deutschsprachigen Kriminalliteratur von Frauen. Constanze Scheib lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Wien.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Eine vornehme Dame auf Mörderjagd? Warum denn nicht?, denkt sich Frau Ehrenstein, als die Tante ihres Dienstmädchens Bianca erdrosselt aufgefunden wird. Schließlich wünscht sich Frau Ehrenstein schon lange etwas Abwechslung von ihrem gleichförmigen Wirken als Hausherrin im exklusiven Wiener Stadtteil Hietzing, das sich eigentlich schon in der morgendlichen Inspektion der Dienerschaft erschöpft. Gelegentliche Ausflüge in den Tierpark Schönbrunn mit ihrem Sohn Willi oder Abende in der Oper sind zwar schön, aber eben auch nicht wirklich tagesfüllend. Man könnte glatt meinen, Frau Ehrenstein lebe im 19. Jahrhundert und nicht in den 1970er Jahren, in Zeiten von Glamrock, LSD und Blumenkindern. Weil sich die gnä‘ Frau in Stöckel schuhen schlecht ins Verbrechermilieu begeben kann, bittet sie kurzerhand ihr neues Hausmädchen Marie um Hilfe, mit der sie nicht nur die Leidenschaft für Filme und Whiskey verbindet. Die gemeinsame Suche nach dem Würger von Hietzing gestaltet sich deutlich abenteuerlicher, als Frau Ehrenstein sich das hat träumen lassen.


Meine Meinung:
Die gnä‘ Frau ermittelt und ich wollte sie gerne begleiten. Im Laufe der Zeit habe ich die unterschiedlichsten Personen kennen gelernt, die sich aus verschiedenen Gründen an Ermittlungen beteiligen. Deshalb war ich nun neugierig, denn eine gnä‘ Frau war bisher noch nicht dabei. Helene Ehrenstein langweilt sich, denn sie gehört nicht zu den Frauen, die das „Nichts-tun“ genießen. Allerdings war es sogar noch in den neunzehnhundertsiebziger Jahren für Frauen nicht leicht. Die Männer hatten immer noch das Sagen und wenn der Ehemann und die Haushälterin an alten Strukturen festhalten wollen, kann eine junge aufgeschlossene Frau wenig machen.
Helenes Geschichte beginnt ganz gemächlich und spiegelt die Zeit wieder, in der sie lebt und sich langweilt. Als die Tante ihres Dienstmädchens Bianca erdrosselt aufgefunden wird, denkt sie daran, dass sich hier Abwechslung für sie bietet und sie sich an der Mörderjagd beteiligen kann. Allerdings ist es nicht so leicht, wie sie es sich vorstellt, schließlich hat sie so gut wie keinen Zugang zum wahren Leben. Deshalb muss sie ihr Hausmädchen Marie um Hilfe bitten. Sie hätte aber nicht damit gerechnet, wie rätselhaft und aufregend sich alles entwickelt.
Die Autorin hat es bestens verstanden und mich an das Buch gefesselt. Sie hat Helene und mich durch Marie in das „andere“ Wien mitgenommen. Ich freute mich über die positive Entwicklung, die Helene durchmachte und natürlich war ich froh, dass alles zufriedenstellend endete.


Fazit:
Ein unterhaltsamer Krimi, den ich gerne weiterempfehle. Inzwischen sind noch drei weitere Folgen erschienen, die ich ebenfalls gerne lesen möchte. Denn es interessiert mich natürlich, wie es für Helene weitergeht und sie sich etwas emanzipieren kann und vor allem, wie sie mit der Wiener Gesellschaft klarkommt.

Für das Rezensionsbuch möchte ich mich vielmals bedanken.

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