
Autorin: Sally Smith
Genre: historischer Krimi
Version: eBook, Hörbuch und gebundene Ausgabe
erschienen: 23. April 2025
Seiten: 400
Herausgeber : Goldmann Verlag
Über die Autorin:
Die Anwältin Sally Smith hat als King’s Counsel ihr gesamtes Berufsleben im Temple-Bezirk verbracht hat. Die historische Umgebung, in der sie lebt und arbeitet, und die jahrhundertelange Geschichte des Ortes inspirierten sie zu ihrem ersten Roman.
Kurzbeschreibung, übernommen:
London 1901: Der Temple-Bezirk mit seinen alten Gebäuden und verwinkelten Straßen liegt im Herzen Londons und bildet das Zentrum der englischen Rechtswelt. Ein Ort, an dem Traditionen alles bedeuten und Mord seit Jahrhunderten nur in Fallbüchern vorkommt – bis jetzt … Als der Anwalt Gabriel Ward an einem sonnigen Morgen im Mai aus seinen Räumen tritt, stolpert er buchstäblich über die Leiche des obersten Richters. Da die Polizei im Temple-Bezirk keine Befugnisse hat, wird Gabriel mit der Aufklärung betraut. In gewohnter Manier stürzt er sich mit Logik und Akribie auf die Fakten, doch er muss bald feststellen, dass ein Mord ganz eigenen Gesetzen folgt. Und dass sich hinter den schweren Eichentüren des Temple-Bezirks mehr dunkle Geheimnisse verstecken, als er je geahnt hätte …
Meine Meinung:
Da ich schon sehr oft in London war, interessiere ich mich für Krimis, die dort angesiedelt wurden. Ganz besonders dann, wenn ich die Umgebung kenne. Obwohl diese Geschichte sich vor über hundert Jahren abspielte, hatte ich alles bildlich vor Augen, denn viele Gebäude existieren auch heute noch. So ist eine Reise nach London auch häufig eine Reise in die Vergangenheit.
Der Anwalt Gabriel Ward findet eines morgens vor seiner Tür die Leiche des obersten Richters. Da dort der Standesdünkel noch sehr stark vorherrscht, will man nicht die Polizei zur Aufklärung heranziehen, sondern gibt Gabriel Ward den Auftrag. Der ist so gar nicht begeistert, reißt ihn das doch aus seinen festgefahrenen Abläufen. Außerdem hat er noch andere Fälle zu bearbeiten. Über einen Fall wird sehr ausführlich berichtet. Für mein Gefühl, zu ausführlich, denn ich empfand es als unnötige Ablenkung. Am Ende konnte ich allerdings erfahren, dass es durchaus Sinn gemacht hatte.
Allerdings fiel mir der Einstieg ins Geschehen nicht leicht. Mir kam vieles sehr langatmig vor, zumal Gabriel Ward auch nicht unbedingt der Typ war, der einen mitreißen konnte. Obwohl die Polizei dort nicht erwünscht war, wurde ihm doch ein junger fortschrittlicher Polizist zur Seite gestellt, der anfangs aber noch sehr schüchtern war. Schließlich war er es nicht gewohnt, dass man auf fortschrittliche Ermittlungsarbeit einging.
Verdächtige gab es reichlich und merkwürdige Begebenheiten am Rande, die nicht sofort geklärt werden konnten und für falsche Verdächtige sorgten. Ich empfand es jetzt nicht als extrem spannend und es lag wohl einer meiner großen Neugierde, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe. Zog sich alles etwas sehr in die Länge, gab es dann doch ein schnelles und vor allem überraschendes Ende.
Interessant finde ich bei diesen historischen Krimis immer, wie die Ermittlungen stattfanden. Technische Mittel gab es wenige und Vorgesetzte waren nicht offen für Neuerungen. Hier konnte ich ein weiteres Mal viel über den Berufsalltag verschiedener Personen erfahren.
Fazit:
Wer etwas ruhigere Krimis mag, bei denen mit gerätselt werden kann, wird sicher Spaß am Lesen haben. Denen empfehle ich das Buch gerne.
Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.