Im Schatten der Insel

Autorin: Turid Müller

Genre: Krimi

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 28. März 2024

Seiten: 368

Altersempfehlung: Erwachsene

Herausgeber ‏ : ‎ Piper Spannungsvoll






Über die Autorin:
Turid Müller, Psychologin und Schauspielerin, arbeitet seit zwanzig Jahren zwischen Bühne und Couch: Ihr Ratgeber »Verdeckter Narzissmus in Beziehungen« machte sie zur Expertin für toxische Partnerschaften. In Coachings und Trainings begleitet sie Betroffene dabei, sich aus solchen zu befreien. Als »Teilzeitrebellin« steht sie mit einem eigenen Chanson-Kabarett-Programm auf der Bühne und sensibilisiert für gesellschaftsrelevante Themen wie Burnout oder Demenz. Das Meer ist der Ort, an dem sie Ruhe findet. Besonders eine kleine Insel in der Nordsee hat es ihr angetan…


Kurzbeschreibung, übernommen:
»Und irgendwo in dieser düsteren, aber gar nicht ganz so fernen Vergangenheit schien ein Geheimnis zu liegen, das bis in die Gegenwart wirkte. Das ihre Mutter in Gefahr gebracht hatte.« 
Das Leben mit 40 hat Lale sich anders vorgestellt: Seit ihrer Scheidung lebt sie wieder in ihrem Kinderzimmer – als Pflegerin ihrer an Demenz erkrankten Mutter. Mit der Reise nach Amrum möchte Lale den Herausforderungen dieser, ohnehin nicht leichten, Beziehung zumindest vorübergehend entfliehen. Doch bevor die lang ersehnte Erholung einsetzen kann, verstrickt die Mutter sich in einen Mordfall, der tief in deren abgründige Erinnerungen führt: Als Verschickungskind allein auf Föhr. Doch die Spuren rund um die Tat reichen noch weiter zurück, in ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte, über das die Mutter lieber schweigt.


Meine Meinung:
Es ist schon erstaunlich, was alles zutage kommt, obwohl betroffene Personen gar nicht darüber reden wollen oder können. Dies musste ich gemeinsam mit Lale feststellen, denn ich begleitete sie und ihre Mutter Monika nach Amrum. Eigentlich sollte es ein erholsamer Urlaub für die beiden werden. Aber es kommt ja oft anders. Es gibt einen Mordfall, in den Lale und ihre Mutter auf einmal verstrickt sind.
Ich als Leserin erfahre natürlich wesentlich mehr als Lale, denn die Autorin erzählt nicht nur, was in der Gegenwart passiert, sondern auch, was Monika 1950 als Verschickungskind auf Föhr erlebt hat. Wobei sie direkt zwei bewegende Themen miteinander verknüpft. Monika ist inzwischen an Demenz erkrankt und erzählt immer wieder dieselben Geschichten von ihrer Zeit auf Föhr. Lale hört meist gar nicht mehr zu, aber irgendwann erkennt auch sie, dass dies sehr wichtig ist.
Am Ende teilt uns die Autorin mit, dass die im Buch beschriebenen Ereignisse frei erfunden sind. Aber es gab wirklich die Kinderverschickung und in vielen Orten spielten sich solche oder ähnliche Begebenheiten ab. So entstand dieser Krimi, dessen Handlungen sich auf Wahres beziehen können, weil leider viele noch an veralteten Einstellungen festhielten und es genügend gab, die sich nicht wehren konnten. Kein Wunder, dass es reichlich Rachegedanken gab, aber auch Personen, die dies immer noch vertuschen wollten.


Fazit:
Ein gelungener Debütroman, der für Spannung und bewegende Momente sorgt. Die Geschichte macht nachdenklich und auch zornig, somit hat die Autorin vieles erreicht und gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

Turid Müller möchte ich vielmals für das Rezensionsexemplar danken.
Ich habe die Autorin auf der Frankfurter Buchmesse am Stand der Mörderischen Schwestern kennen gelernt und mich mit ihr gut unterhalten. Ich durfte dann ihr signiertes Buch mit nach Hause nehmen. Leider hat es nun ziemlich lange auf meinem SuB gelegen. Als ich nun erfahren habe, dass ich Buch für einen GLAUSER Preis im Bereich Debütroman nominiert wurde, nahm ich es zum Anlass, das Buch endlich zu lesen und da konnte ich es kaum noch aus der Hand legen, weil mich die Geschichte so gepackt hat und ich wissen wollte, wer denn nun der Täter ist.

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