Das Erbe der Karolinger


Autor: Claudius Crönert

Genre: Historisch

Version: eBook und gebundene Ausgabe

erschienen: 28. Februar 2025

Seiten: 816

Altersempfehlung: Erwachsene

Herausgeber ‏ : ‎ Lübbe




Über den Autor:
Claudius Crönert, in Hamburg geboren und aufgewachsen, lebt in Berlin. Schreibt Historische Romane und zeitgenössische Krimis. Sein Roman „Freyas Land“ wurde mit dem Goldenen Homer 2016 der gleichnamigen Autorenvereinigung ausgezeichnet. Daneben journalistische Tätigkeit, besonders für TV und Zeitungen.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Eigentlich macht Ludwig, Kaiser der Franken und Sohn Karls des Großen, alles richtig: Er regelt seine Nachfolge früh, ernennt seinen ältesten Sohn Lothar zum Mitregenten und bedenkt die jüngeren Söhne mit großen Ländereien. Schnell zeigt sich jedoch, dass Ludwig und Lothar unterschiedliche Vorstellungen darüber haben, wie das Land regiert werden soll. Während sich der Vater um Frieden und Ausgleich bemüht, drängt der Sohn darauf, die Interessen des Reiches mit Härte durchzusetzen. Als Ludwig nach dem Tod seiner Frau ausgerechnet um Judith wirbt, für die sich auch sein Sohn interessiert, eskalieren die Streitigkeiten. Bald steht alles auf dem Spiel, was Karl der Große einst geschaffen hat …


Meine Meinung:
Karl der Große sollte eigentlich jedem bekannt sein, ebenso die geschichtsträchtige Stadt Aachen. Aber wer weiß schon, mit welchen Problemen sein Sohn Ludwig zu kämpfen hatte. Er war Kaiser eines riesengroßen Reiches und brauchte Unterstützung, deshalb ernannte er seinen erstgeborenen Sohn Lothar zum Mitkaiser. Das reichte natürlich nicht aus, weitere Söhne wurden Könige von wichtigen Ländern.
Allerdings gab es damals auch schon reichlich Intrigen, Missgunst und Neid. Der eine gönnte dem anderen nichts oder wollte noch mehr Macht und was heute auch noch oft passiert, man war mit den Entscheidungen des Vaters nicht einverstanden. So richtig zur Ruhe kam Ludwig nicht.
Claudius Crönert hat in seinem Roman die historischen Tatsachen einfließen lassen und ich hatte eine Vorstellung, wie es gewesen sein könnte. An dieser Stelle möchte ich lobend erwähnen, dass er als Autor die vielen Schlachten und Angriffe nicht ausführlich beschrieben hat. Das hat mir natürlich sehr gut gefallen.
Der Autor hat durch seinen Schreibstil meine Neugierde geweckt und ich wollte natürlich noch wesentlich mehr Informationen, die er mir auch geliefert hat. Beeindruckt war ich von der Größe des Reiches und hatte durchaus Respekt, wenn sich Ludwig mit vielen Beteiligten auf den beschwerlichen Weg machte. Heutzutage geht ja vieles wesentlich einfacher und schneller. Ich stellte mir vor, wieviel Lebenszeit durch die Reisen vergeudet wurden. Außerdem musste oft sehr lange auf Nachrichten gewartet werden. Für Boten war es damals oft auch lebensgefährlich. Und dies war nur eins von vielen Begebenheiten und Situationen, über die ich mir Gedanken machte. Es mag manchem vielleicht nicht wichtig vorkommen. Aber durch die Größe des Reiches konnte man nicht mal eben von einem Ort zum anderen eilen und mit wichtigen Personen bestimmte Dinge besprechen. Alles dauerte wesentlich länger und manches hat sich aus Zeitgründen selbst überholt.
Auf über achthundert Seiten berichtet der Autor über die Karolinger, wobei Ludwig der Fromme im Vordergrund steht und ich als Leserin begleite ihn in der Zeit von 817 bis 840. Ein relativ kurzer Zeitraum, wie es scheint, aber es hat sich unwahrscheinlich viel ereignet. Natürlich lerne ich seine Kinder, seine Ehefrauen und auch seine Berater kennen. Eine interessante Mischung an Personen mit den unterschiedlichsten Charakteren, die mir vorgestellt werden. Um dies alles auf Papier zu bringen, bedarf es einer sehr aufwendigen Recherchearbeit, wofür ich ein Lob aussprechen möchte. So entstand ein hervorragendes Buch, in dem geschichtliche Ereignisse wiedergegeben werden.


Fazit:
Das Buch „Das Erbe der Karolinger“ ist Geschichtsunterricht vom Feinsten. Es ist kein trockenes Lernen, in dem man die Namen auswendig lernen muss, auch nicht, wer wann gelebt hat und wer Nachfolger von Karl dem Großen wurde. Ebenfalls wird nicht nach den Orten gefragt, wo besondere Begebenheiten stattfinden. Dieses Buch vermittelt Wissen auf sehr unterhaltsame Weise. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung und ich persönlich werde demnächst mal wieder einen Ausflug nach Aachen machen und auf den Spuren der Karolinger wandeln.

Beim Autor und Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken

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