Der leise Klang von Mut und Hoffnung – Das geheime Kind

Autorin: Julia Drosten

Genre: Zeitgeschichte

Version: eBook, Taschenbuch und gebundene Ausgabe

erschienen: 7. November 2024

Seiten: 346

Altersempfehlung: Erwachsene

Herausgeber ‏ : ‎ Independently published


Über die Autorin:
Julia Drosten ist in Wirklichkeit ein verheiratetes Autorenduo.
Horst und Julia Drosten leben im Münsterland und hatten schon immer den Wunsch, Bücher zu schreiben. Fast genauso viel Spaß macht ihnen die Recherche. So flogen sie schon zusammen in einem alten Doppeldecker oder ließen sich von einer Kosmetikerin verwöhnen. Für „Die Honigprinzessin“ absolvierten sie einen Imkerkurs, für „Die schwarze Taube von Siwa“ folgten sie in Ägypten den Spuren der alten Pharaonen und für „Die Elefantenhüterin“ besuchten sie u. a. wilde Elefanten auf Sri Lanka. Für den Roman „Der Duft von Zimtblüten“ flogen sie quer über Afrika, fuhren die Gartenroute von Port Elizabeth bis nach Kapstadt und besuchten alle Schauplätze.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Münster 1940: Die zweijährige Lotte Brinker ist anders – für ihre Familie ein Wunderkind, gesegnet mit einer außergewöhnlichen musikalischen Begabung, doch für die Nationalsozialisten gehört das seltsame Mädchen in eine Anstalt gesperrt. Lottes Eltern Anna und Gerhard ahnen, in welcher Gefahr ihre Tochter schwebt und tun alles, um sie zu schützen. Denn am Horizont ziehen dunkle Gefahren auf. Gerüchte kursieren, dass Menschen, die „anders“ sind, ihren Familien entrissen und an abgelegene Orte verschleppt werden, wo sie ein schreckliches Schicksal erwartet.
Entschlossen, dem Bösen die Stirn zu bieten, schließen sich Anna und Gerhard mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter zusammen. Sie verfassen Flugblätter, in denen sie zu Protesten gegen das Nazi-Regime aufrufen, und verteilen sie unter Lebensgefahr in der Stadt. Auch Bischof Clemens August von Galen, der „Löwe von Münster“, predigt gegen die Verbrechen an den Schwächsten und ruft damit im ganzen Land Empörung und Proteste hervor.
Während Briten und Amerikaner die Schlinge des Krieges immer enger um Münster ziehen, droht Anna und Gerhard sogar aus nächster Umgebung Verrat. Plötzlich sieht sich Anna ohne Gerhards Unterstützung einem übermächtigen Gegner gegenüber: Wird sie es schaffen, Lotte aus seinem eisernen Griff zu befreien?


Meine Meinung:
Unter dem Motto „Schicksalshafte Zeiten“ schreiben Julia und Horst Drosten über Begebenheiten der jüngeren Vergangenheit. Von manchen hat die eine oder der andere sicher schon mal etwas gehört, aber vielleicht sich nicht näher befasst. Es ist ja auch ein Unterschied, ob ich Tatsachenberichte lese oder die Ereignisse in einem Roman verpackt werden. Zu den meist fiktiven Personen baue ich als Leserin eine Verbindung auf und erfahre auch, was reale Personen tatsächlich verursacht haben, im Guten und im Schlechten.
Diesmal geht es um ein kleines Mädchen namens Lotte, das eine ganz besondere Begabung hat. Sie ist in manchen Dingen sehr empfindlich und reagiert entsprechend, was andere vermuten lässt, dass sie nicht „normal“ ist. Leider lebte sie zu einer Zeit, in der man der Meinung war, dass solche Menschen keinen Anspruch auf ein Leben haben.
Die beiden Autoren haben sehr bewegend geschildert, wie die Familie sich schützend vor das Mädchen stellt und ihr eine Sicherheit geben wollen. Denn leider gibt es in ihrem Umfeld einige Personen, die Lotte wirklich gefährlich werden können. Diese Personen hatten auch Einstellungen, die mich wütend machten, aber auch nachdenklich. Wie hätte ich damals als Mutter reagiert und wäre ich manchem gegenüber kritischer gewesen? Viele haben Meinungen von anderen übernommen und oft nachgeplappert. Allerdings sehe ich das heute aus einer Sicht, wo ich weiß, wohin das alles geführt hat. Allerdings gab es ja genügend Menschen mit gesundem Menschenverstand, die sich dagegen auflehnten, was leider lebensgefährlich war. Die geschilderten Ereignisse haben die beiden Autoren in Münster angesiedelt, denn dort lebte ein mutiger Mann Bischof Clemens August von Galen, der in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.
Ich meine, dass solche Begebenheiten immer wieder erwähnt werden sollten und ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur für mich als Leserin sehr bewegend war, sondern auch für Julia und Horst Drosten. Es gab Momente in dem Buch, da war ich verärgert, ich war wütend, ich war traurig und wurde nachdenklich, was ich bereits erwähnt hatte. Ich hatte aber auch Hoffnung, obwohl wir alle wissen, dass das Schicksal sehr oft und hart zugeschlagen hat, freute ich mich, dass es für Lotte und ihre Familie ein gutes Ende gab. Denn Lotte und ihre Familie hatte ich zum größten Teil in mein Leserherz geschlossen und wünschte ihnen alles Gute.


Fazit:
Ein sehr bewegendes Buch, das sehr gut geschrieben wurde. Reale Begebenheiten und Personen wurden hervorragend mit fiktiven verbunden. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung. Übrigens, Lotte wurde von einem Reporter interviewt und ich freute mich, dass er dafür sorgte und alle offenen Fragen, die ich noch hatte, beantwortet wurden. Wer dies ebenfalls alles erfahren möchte….

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