Autorin: Isabel Bogdan
Genre: Roman
Version: eBook, Hörbuch und Taschenbuch
erschienen: 10. Oktober 2024
Seiten: 272
Herausgeber : Kiepenheuer & Witsch
Herausgeber Hörbuch Argon Verlag
Über die Autorin:
Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokio. Sie verfasste zahlreiche Übersetzungen, u.a. von Jane Gardam, Nick Hornby und Jonathan Safran Foer. 2011 erschien ihr erstes eigenes Buch, »Sachen machen«, bei Rowohlt, außerdem schrieb sie Kurzgeschichten in Anthologien. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und 2011 den für Literatur.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Ein Roman über eine Wohngemeinschaft, in der vier Menschen unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Motiven zusammenleben und feststellen: Freunde sind manchmal die bessere Familie.
Constanze zieht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten in die Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat. Was zunächst als Übergangslösung gedacht war, entpuppt sich als zunehmend stabil. Da ist Jörg, dem die Wohnung gehört und der eine große Reise plant; Anke, die als mittelalte Schauspielerin kaum noch gebucht wird und plötzlich nicht mehr die einzige Frau in der WG ist; und Murat, der sich einfach keine Sorgen machen will und dessen Lebenslust auf die anderen mitreißend und manchmal auch enervierend wirkt. Constanze sorgt als Neuankömmling dafür, dass sich die bisherige Tektonik gehörig verschiebt. Alle vier haben ihre eigenen Träume und Sehnsüchte und müssen sich irgendwann der Frage stellen, ob sie eine reine Zweck-WG sind oder doch die Wahlfamilie.
Meine Meinung:
Es war mir weder die Autorin Isabel Bogdan bekannt, noch kannte ich ihre Bücher. Auf der Frankfurter Buchmesse lernte ich sie kennen, als sie ihr neues Buch vorstellte. Den Buchtitel fand ich sehr interessant und so wurde ich neugierig auf ihr Buch.
Wohngemeinschaften werden ja öfter gebildet. Meist sind es junge Leute, die zur Ausbildung oder zum Studium in eine andere Stadt müssen und nicht immer bezahlbare Wohnungen finden. Zum Glück gibt es immer noch sehr große Wohnungen mit einer entsprechenden Anzahl Wohnräume.
Immer öfter gibt es aber auch Zweckgemeinschaften, die aus den verschiedensten Gründen gebildet werden und manchmal auch nur als Übergangslösung gedacht ist. Dabei kann es durchaus passieren, dass man sich so sehr verbunden fühlt und es durchaus Wohnverwandtschaft genannt werden kann.
Die Autorin Isabel Bogdan hat vier Personen zusammengeführt, die unterschiedlicher nicht sein können.
Da ist Jörg, der Älteste von allen und Besitzer der Wohnung. Er plant mit seinem Bulli eine große Reise.
Anke ist auch nicht mehr die jüngste, als so genannte mittelalte Schauspielerin findet sie nur noch schwer eine Anstellung.
Murat kocht gerne für alle und pflegt mit großer Begeisterung den Garten von Jörg.
Constanze kommt als letzte Bewohnerin in die WG, sie ist Zahnärztin und hat sich gerade von ihrem Mann getrennt. Sie ist diejenige, die eigentlich nur kurze Zeit in der WG bleiben will.
Alle vier kommen mehr oder weniger gut zurecht. Allerdings passiert eines Tages etwas und es stellt sich wirklich die Frage, sind wir nun eine Zweckgemeinschaft oder fühlen wir uns wie Verwandte verbunden.
Denn Jörg, der älteste erkrankt und die anderen wollen sich auf jeden Fall um ihn kümmern und umsorgen. Bezeichnend ist dabei, dass jeder mit der Erkrankung und den Folgen anders umgeht. Von der Aussage „es ist doch sicher nicht so schlimm“ bis übervorsichtig sein, ist alles dabei. Es fügt die Gemeinschaft zusammen und ich befinde mich auf einmal in einer Geschichte, die sehr bewegend ist und auch nachdenklich macht. Die Autorin hat sich für die Beteiligten besondere Charaktereigenschaften ausgedacht. Sie zeigt außerdem, wie jeder Einzelne mit besonderen Begebenheiten umgeht.
Isabel Bogdan hat einen besonderen Schreibstil gewählt. Es finden sehr viele Dialoge statt und sie hat immer eine andere Sichtweise gewählt. So erfahre ich im Wechsel einiges durch Unterhaltungen und auch die Gedanken jedes Einzelnen. Zur Erleichterung wird der jeweilige Name in der Kapitelübersicht aufgeführt. Dies hat mir auch sehr geholfen, denn ich habe das Buch gelesen und gehört. Es waren zwei Sprecherinnen und zwei Sprecher, so hatte jede eine eigene Stimme und ich wusste durch die Überschrift immer, auf wen ich mich konzentrieren konnte.
Fazit:
Ein Buch, das mich mehrfach begeistert hat. Ich habe es gerne gelesen und ebenso gerne auch gehört. Die Autorin hat sehr unterhaltsam das Leben in einer Wohngemeinschaft beschrieben, die sich ganz allmählich in Wohnverwandtschaft verwandelte. Gerne gebe ich sowohl eine Lese und auch eine Hörempfehlung.
Bei den Verlagen und bei NetGalleyDE möchte ich mich vielmals für die Rezensionsexemplare bedanken.
Normalerweise endet an dieser Stelle mein Beitrag, aber diesmal geht es noch weiter.
Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich die Autorin kennen gelernt, die uns Bloggerinnen und Bloggern ihr Buch vorstellte.
Dort entstand auch die Idee, dass wir zu viert eine Aktion daraus machen könnten. Wir, das sind zwei Frauen und zwei Männer, die nicht nur einfach eine Rezension schreiben, sondern jeweils auf eine Person der WG näher eingehen und vorstellen wollten. Ich habe Constanze gewählt. Frau Goethe liest stellt Anke vor, auf der Seiten von Elizasbuecherparadies stellt James uns Jörg vor und auf der Seite von findosbuecher erfahren wir mehr über Murat. Auf allen Seiten sind auch die Rezensionen zu lesen.
Bei Instagram haben wir alle ein Video eingestellt und dies ist zum Nachlesen mein Text. Also, das war der Text, den ich mir notiert hatte, aber da ich nicht alles ablesen wollte, kann es sein, dass er etwas variiert.
In dem Roman Wohnverwandtschaften lässt die Autorin Isabel Bogdan vier ganz verschiedene Menschen nämlich Anke, Constanze, Jörg und Murat in einer WG zusammenleben. Sie sind alle unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Motiven dort eingezogen.
Ich möchte Euch Constanze etwas vorstellen. Die Zahnärztin hat sich von ihrem Freund getrennt und da sie auf die Schnelle keine neue Wohnung findet, zieht sie in ein WG Zimmer. Sie ist der Meinung, dass dies ja wirklich nur vorüber gehend ist. Constanze ist mir von Anfang an sympathisch.
Das Leben in der WG ist ungewohnt für sie, aber sie möchte sich positiv einbringen, was ihr nach meiner Meinung auch ganz gut gelingt. Am besten versteht sie sich mit Murat und besucht ihn gerne im Schrebergarten. Im Laufe der Zeit fühlt sie sich sehr wohl in dieser WG und sie hat sich an die Enge in ihrem Zimmer gewöhnt, was nicht daran liegt, dass es zu klein ist, nein, sie hat dort auch ein Klavier untergebracht, von dem sie sich nicht trennen wollte.
Als Jörg, der Älteste erkrankt, ist Constanze diejenige, die alles realistisch betrachtet und Verschiedenes in die Wege leiten will. Es stehen einige Änderungen in der WG und in ihrem Leben bzw. Beruf als Zahnärztin an. Dies hat die Autorin alles sehr gut beschrieben und mich als Leserin damit unterhalten, aber auch nachdenklich gemacht. Mir hat zum Beispiel gefallen, wie die vier sich immer besser verstanden, sich gegenseitig unterstützten und für Jörg da waren, als er ihre Hilfe brauchte.
Da, wie erwähnt, in der WG vier Personen leben, werden auch die anderen Bewohner vorgestellt, dies könnt Ihr bei Frau Goethe liest, Elizas Bücherparadies und Findosbuecher hören, sehen und lesen.
Die Links zu den Seiten bei Instagram: Frau Goethe liest, und elizasbuecherparadies
